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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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angekommen, parkte er an der Auffahrt. Der Truck stand schief am Straßenrand, aber er kümmerte sich nicht weiter darum.
    Der Krach vorhin hatte die Nachbarin auf die Straße gelockt. Sie zeigte schimpfend auf die Beule, die Jane durch den Zusammenstoß mit ihrem Wagen verursacht hatte, und machte ein großes Theater.
    Oliver konnte sich im Augenblick nicht damit befassen. Wenn Jane zur Polizei fuhr, blieb ihm nicht viel Zeit. Er musste alles beseitigen, was ihn verraten könnte. Wenn sie die Pillen bei sich hatte, gab es allerdings nicht mehr viel wegzuräumen. Das Messer mit der zwanzig Zentimeter langen Klinge und Skyes Adresse steckten in seiner Tasche. Und er hatte seine Pfade auf dem PC gelöscht; man konnte jetzt nicht mehr nachvollziehen, welche Internetseiten er aufgerufen hatte. Er musste nur noch sein Notizbuch holen.
    “Hey! Was wollen Sie denn nun wegen dem Schaden unternehmen?” Die Nachbarin war ihm quer über den Rasen hinterhergelaufen, um ihn noch vor der Haustür abzufangen.
    “Unsere Versicherung wird das bezahlen, Ma’am, kein Problem”, erwiderte Oliver höflich.
    “Sie sind versichert?”
    “Natürlich. Was dachten Sie denn?”
    Wie üblich zeigten sein Lächeln und die höfliche Art ihre Wirkung, und sie beruhigte sich etwas. “Die Dame, die hier wohnt, scheint ja in Ordnung zu sein”, räumte sie etwas mürrisch ein. “Ist ja immer sehr für sich. Habe gar nicht gewusst, dass sie verheiratet ist. Sind Sie denn der Ehemann?”
    “Ja. Wir sind seit elf Jahren verheiratet. Sie haben mich nicht gesehen, weil ich wegen versuchter Vergewaltigung im Gefängnis gewesen bin.”
    Das sorgte dafür, dass sie ihn mit weit aufgerissenen Augen und halb geöffnetem Mund anstarrte.
    “Ich war so leichtsinnig, ein Messer zu benutzen, was die Strafe verschärft hat”, erklärte er grinsend. “Tätlicher Angriff mit einer tödlichen Waffe und so was alles.”
    Die Frau blinzelte und wich zurück. “Ach so … Na gut. Ich denke, wir können uns später darüber unterhalten”, sagte sie und machte, dass sie wegkam.
    “Ist in Ordnung! Jane wird bei Ihnen vorbeikommen, wenn sie wieder da ist!”, rief er ihr hinterher. “
Schlampe”
, murmelte er und stampfte ins Haus.
    Als sein Blick auf Janes Koffer in der Diele fiel, ballte er die Hände zu Fäusten. Was auch immer sie vorhatte: Er würde es nicht zulassen. Sie war nicht intelligent genug, um ihn auszutricksen. Er lebte seit elf Jahren mit ihr zusammen, und sie hatte nie irgendeinen Verdacht geschöpft.
    Er stieß den Koffer beiseite und ging zum Garderobenschrank. Dort montierte er die Bodendiele ab, unter der er die Pillen versteckt hatte.
    Da waren sie. Genau dort, wo sie vorher auch gewesen waren.
    Was hatte das zu bedeuten? Worüber regte sich Jane so auf?
    Er hatte keine Ahnung, aber er wollte kein Risiko eingehen. Er steckte die Pillen in die Tasche und rannte ins Schlafzimmer, um sein Notizbuch zu holen. Jane hatte das Bett auseinandergenommen und offensichtlich etwas gesucht. Das Bad befand sich in keinem besseren Zustand als das Schlafzimmer. Das war nicht fair! Er hatte sich gestern bei ihr wirklich zusammengerissen. Sie konnte also nicht behaupten, dass er sie misshandelt hätte. Und heute Morgen ging es ihr gut. Zumindest hatte sie sich so verhalten, als wäre alles in Ordnung.
    Dieses Durcheinander machte ihn nervös. Wonach hatte sie gesucht? Und was hatte sie gefunden?
    Es blieb ihm nicht viel Zeit, darüber nachzugrübeln. Er ging ins Schlafzimmer zurück und langte hinter das Kopfteil, wo er sein Tagebuch aufbewahrte.
    Es war nicht mehr dort.
    Oliver gefror das Blut in den Adern. Sie hatte sich vorher nie besonders für sein Notizbuch interessiert. Er schrieb genug normales Zeug hinein – über Jobs, Investitionsmöglichkeiten, Pläne für ein neues Haus, Auto oder einen Pool –, sodass sie keinen Grund hatte, misstrauisch zu werden.
    Es sei denn, sie hatte seinen Code geknackt …
    Doch falls sie es den Cops noch nicht gegeben hatte, musste er Kate holen, bevor
sie
es tat. Kate war vielleicht das einzige wirksame Druckmittel, um sein Tagebuch zurückzubekommen. Oliver glaubte nicht, dass seine Aufzeichnungen allein für eine Verurteilung ausreichen könnten; er hatte schließlich keine Details genannt. Aber das Risiko wollte er nicht eingehen. Selbst wenn Jane den Code nicht geknackt hatte – was er annahm –, die Polizei hatte Leute und Computer, die es konnten.
    Noah war dort, als Jane bei den Burkes ankam. Ein

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