Trust Me - Blutiges Grauen
stehen, als er sie in die Küche schieben wollte. “Schließ mich nicht aus.”
“Ich schließe dich nicht aus. Das ist lediglich ein Versuch, dich nicht mit meinen Problemen zu belasten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass du hören willst, wie ich mich über meine Exfrau beschwere. Ist das nicht der Klassiker bei einem Date mit einem geschiedenen Mann?”
Sie machte sich aus seinem Griff frei. “Ich kann nicht behaupten, dass ich stundenlang über deine verflossenen Beziehungen reden möchte, aber es muss doch einen Mittelweg geben. Sie ist immerhin ein Teil deines Lebens und wird es wegen Jeremy immer sein. Wenn wir … wenn wir uns öfter sehen, selbst wenn es nur locker sein sollte, wird sie auch ein Teil von meinem Leben werden, oder nicht?”
Er kniff sich in den Nasenrücken, dann ließ er die Hände sinken. “Gehst du davon aus? Dass es was Lockeres ist?”
“Noch weiß ich nicht, was aus uns wird. Du?” Sie trug sein Kind in sich, aber sie bezweifelte, dass er diese Nachricht besonders erfreut aufnehmen würde. Und sie wusste, dass die Existenz eines Babys nicht unbedingt alles zwischen ihnen änderte. Zuerst gab es noch so viele andere Probleme, die gelöst werden mussten.
“Ich bin mir jedenfalls verdammt sicher, dass es nichts Lockeres ist”, sagte er. “Ich würde mich auf so was nicht einlassen und all den Ärger auf mich nehmen, nur um dich ins Bett zu bekommen!”
“Aber verstehst du denn nicht? Genau darauf reduzierst du es doch, wenn du mich nicht an deinen Problemen teilhaben lässt! Wie ernsthaft wäre es denn, wenn du mich aus allem heraushältst? Wenn du nur herkommst, wenn dir nach Sex ist?”
“Ich versuche nur, den Abend zu retten. Was zum Teufel erwartest du von mir?”
“Ganz sicher mehr als ein Spaß-Date! Glaubst du etwa, ich kann nicht damit umgehen, wenn es ernst wird? Dass ich beim Hauch eines Problems davonlaufe?”
Er sah sie frustriert an und fluchte unterdrückt. “Na gut”, sagte er. “Lynnette ist heute losgezogen, um zu feiern, okay? Das wäre mir eigentlich egal, allerdings scheint sie völlig aufgelöst zu sein. Und wenn sie sich nicht zusammenreißen kann, was wird dann aus meinem Sohn?”
Sie würde David nicht so einfach gehen lassen, das war Skye nach dem Telefongespräch mit seiner Exfrau klar. “Wo ist er jetzt?”
“Bei seiner Großmutter.”
“Ist er da gut aufgehoben?”
“Rein körperlich ist alles in Ordnung. Das Problem ist: Lynnettes Mutter trägt ihre emotionalen Narben wie Ehrenabzeichen. Ständig posaunt sie herum, dass Männer nicht in der Lage sind, zu lieben, dass sie egoistisch und oberflächlich sind. Ich mag es nicht, dass sie so mit meinem Sohn spricht. Sie bringt ihm mehr oder weniger bei, dass er genauso verabscheuenswürdig wird, wenn er erwachsen ist. Dass aus ihm was wird, was sie nicht mag. Und ich kann mir auch sehr gut vorstellen, wie sie über mich spricht.” Jetzt, wo das Eis gebrochen war, kam der ganze Ärger wie ein Sturzbach hervor. “Vielleicht könnte ich das ja akzeptieren und einfach versuchen, ihm diesen pseudofeministischen Mist wieder auszureden, dem sie ihm erzählt. Aber sie mag kleine Jungs offensichtlich genauso wenig wie erwachsene Männer. Sie hat lieber ihr anderes Enkelkind um sich – natürlich ein Mädchen, Amberly. Sie liebt sie abgöttisch. Jeremy ist eine andere Geschichte.”
Skye wirbelte herum und ließ ihn in der Diele stehen, um den Herd auszustellen. Sie hatte Hühnchen mit Rosmarin, Kräutern und Kartoffeln im Ofen, ein Spezialrezept ihrer Mutter.
“Was machst du denn?”, fragte er und hätte sie fast umgerempelt, als sie wieder aus der Küche kam.
Sie schnappte sich ihren Wollmantel von der Garderobe. “Ich ziehe mich an, damit wir losgehen können.”
“Wohin?”
“Wir werden ihn abholen.”
“Was ist mit dem Dinner?”
“Das kann warten, bis wir zurück sind.” Sie drehte sich zu ihm um. Das war jetzt der Augenblick der Wahrheit. “Es sei denn, du hast etwas dagegen, wenn wir deinen Sohn in unseren gemeinsamen Abend einbeziehen.”
Skye hielt den Atem an, während sie auf Davids Antwort wartete. Wenn er nicht zuließ, dass sie Umgang mit seinem Sohn hatte, war ihre Beziehung schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Wie könnten sie sich jemals näherkommen und eine feste Beziehung eingehen, wenn er nicht das mit ihr teilte, was ihm im Leben am wichtigsten war?
“Nun?”, hakte sie nach, als er nicht sofort antwortete.
Schließlich umfasste er ihr
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