Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
Vom Netzwerk:
so leise sie konnte hinein. Kurz darauf erreichte sie das Zimmer, das Olivers Eltern für Kate hergerichtet hatten. Hier spielte sie, sah sich Disneyfilme an oder übernachtete auch mal von Zeit zu Zeit.
    Jane befürchtete, dass ihre Tochter sie laut begrüßen würde, wenn sie das Zimmer betrat. Ein freudiges Quietschen könnte sie schon verraten. Doch Kate war so fasziniert vom Aschenputtel, das mit dem Prinzen tanzte, dass sie gar nicht aufblickte, als Jane die Tür öffnete.
    “Kate, du musst ganz leise sein, ja?”, flüsterte Jane sofort. “Mommy holt dich jetzt ab, aber Grandma und Grandpa sollen nicht wissen, dass wir losgehen.”
    “Mommy!”
    “Pssst!”
    Kate riss die Augen hinter ihren Brillengläsern auf. “Warum flüsterst du?”
    “Ich habe dir doch gerade gesagt, dass uns keiner hören soll.”
    “Warum nicht?”
    “Das erkläre ich dir im Auto. Versprich mir, dass du keinen Ton von dir gibst. Wenn du ganz, ganz leise bist, kauft Mommy dir nachher eine Waffel Eis.”
    Kate wollte gerade erfreut in die Hände klatschen, aber Jane hielt sie schnell fest. Dann umarmte sie die Kleine. Sie musste sich zusammenreißen, dass sie nicht von ihren Gefühlen überwältigt wurde. Sie war so erleichtert, ihre Tochter im Arm zu halten.
    “Nimm deine Schuhe”, flüsterte sie. “Du kannst sie dann im Auto anziehen.”
    “Aber es ist kalt draußen.”
    Jane legte ihr den Finger auf die Lippen. “Das ist nicht so schlimm. Wir werden die Heizung anstellen, wenn wir im Wagen sitzen. Wir müssen uns aber beeilen, Kate. Komm, schnell.”
    Kate musste den Ernst der Lage irgendwie gespürt haben, denn sie wurde plötzlich ruhig. “Wird Grandma nicht böse sein?”
    “Nein, Grandma wird nicht böse sein. Sie hat gerade viel zu tun, und ich will sie nicht stören. Wir rufen sie nachher an, ja?”
    Obwohl Kate die Antwort etwas verwirrte, widersprach sie nicht. Leise holte sie ihre Schuhe und ließ sich von Jane an der Hand aus dem Haus führen. Doch sie hatten kaum die Hintertür erreicht, als Jane das hörte, was sie die ganze Zeit voller Angst erwartet hatte: Olivers Stimme im Wohnzimmer.
    “Was hast du gesagt?”, fragte Oliver. Er war so nervös, dass ihm der Schweiß den Rücken hinunterlief. Sein Hemd klebte ihm schon am Körper. Er war außer sich, fühlte sich in die Enge getrieben. Wie konnte Jane, ausgerechnet Jane, ihm das antun?
    “Sie war hier und ist wieder weggefahren”, wiederholte seine Mutter.
    Seine Panik wuchs. “Du hast doch nicht zugelassen, dass sie Kate …”
    “Nein. Kate ist noch hinten und malt.”
    “Gut.” Er seufzte erleichtert und ging weiter ins Wohnzimmer, wo Noah, Wendy und sein Vater saßen und ihn besorgt ansahen. Was hatte Jane ihnen erzählt? Was auch immer es war, offensichtlich musste er den Schaden wiedergutmachen. Aber nicht jetzt. Dazu blieb ihm keine Zeit mehr.
    Seine Mutter nahm ihn beim Arm, bevor er noch weitergehen konnte. “Jane hat gedroht, mit der Polizei zurückzukommen.”
    Noch mehr Grund, sich zu beeilen. “Wir haben einige Eheprobleme”, erklärte er. “Aber macht euch keine Sorgen. Wir werden das schon irgendwie ausbügeln.”
    “Das hoffen wir”, sagte sein Vater.
    Seine Mutter sah zu Noah hinüber, dann räusperte sie sich. “Wir müssen dir etwas sagen.” Sie betrachtete ihn voller Mitgefühl und zog ihn zur Couch, wo die anderen saßen.
    Oliver versuchte, sich aus ihrem Griff zu befreien. “Ich fahre lieber mit Kate los, bevor sie die Cops holt. Wer weiß, was dieser Detective Willis unternimmt? Es besteht kein Anlass, Kate mit diesem Tauziehen zu belasten. Vor allem, weil die Dinge sich wieder einrenken werden, wenn Jane sich erst mal etwas beruhigt hat.”
    “Wir haben noch ein paar Minuten Zeit”, sagte seine Mutter. “Jane ist ja gerade erst gegangen. Das hier … ist auch wichtig. Es könnte Janes Verhalten zum Teil erklären. Dann verstehst du auch sicher, was hier wirklich los ist. Ich finde, wir sollten das alles jetzt offen besprechen und dann hinter uns lassen.”
    Das bestürzte Schweigen, von dem Oliver bereits empfangen worden war, beunruhigte ihn schließlich. Er war immer mehr davon überzeugt, dass er sich um den Schaden kümmern musste, den Jane angerichtet hatte. Und zwar sofort. “Hört zu, ich weiß nicht, was Jane euch erzählt hat, aber ich kann euch versichern, dass sie Unsinn redet. Ich habe sie immer zuvorkommend behandelt, wie eine Königin. Wir haben gerade einen Streit, das ist alles.”
    “Setz dich,

Weitere Kostenlose Bücher