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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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nicht einmal zulassen, dass sie Kate mitnahm.
    “Kate ist auch meine Tochter! Ihr habt kein Recht, sie von mir zu trennen”, sagte Jane.
    “Du bist im Moment zu labil”, sagte Noah.
    Er schien tatsächlich davon überzeugt zu sein. Er kannte sie besser als alle anderen hier, und trotzdem glaubte er wirklich, was er gerade gesagt hatte.
    “Wir warten, bis ihr Vater sie abholt”, fügte Maurice dazu.
    Jane ging zu ihrem Schwiegervater hinüber. Sie musste sich zusammenreißen, um ein hysterisches Lachen zu unterdrücken. Doch so ganz gelang es ihr nicht. “Ihr meint also, Kates Vater wäre stabil? Ihr Vater ist ein Mörder!”
    “Das … das kannst du doch nicht so einfach behaupten”, stammelte Betty.
    Jane wandte sich wohl zum ersten Mal gegen ihre Schwiegermutter. “Es stimmt aber!”
    Betty wurde aschfahl. Sie machte fast den Eindruck, als fühlte sie ihre schlimmsten Befürchtungen wahr werden. Doch Jane wusste auch, dass Olivers Mutter sich niemals gegen den Rest der Familie wenden würde. Jane sah an ihr vorbei zu Noah hinüber. “Ich bin mir ziemlich sicher, dass er diese Woche ein neues Messer gekauft hat, und ich glaube, er hätte es gestern Abend am liebsten an mir ausprobiert. Wenn du nicht schnell etwas unternimmst, wird er jemandem was antun. Willst du
das
auf deinem Gewissen haben? Wenn du Schuldgefühle hast, weil du Sex mit mir hattest, dann möchte ich nicht wissen, wie du dich dann fühlen würdest.”
    Maurice stand auf. Sein normalerweise schon rötliches Gesicht war jetzt noch dunkler als sonst. “Du redest von Kates
Vater
!”
    “Meinst du, das wäre mir nicht klar?”, rief Jane. “Das tut
mir
dabei am meisten weh, mehr, als ihr euch vorstellen könnt. Aber du verteidigst ihn nicht, weil er Kates Vater ist, sondern
deinetwegen
! Er ist dein Sohn! Und wenn er ein Mörder ist, müsstest du dich fragen: Was ist schiefgelaufen? Was habe ich womöglich falsch gemacht?”
    Noah ließ Wendys Hand los und stand nun ebenfalls auf. “Hör auf damit, Jane! Sie haben schon genug durchgemacht, auch ohne dass du die Sache noch verschlimmerst!”
    “Und ich habe nicht genug durchgemacht?”, konterte sie. “Wenn ihr mir meine Tochter nicht überlassen wollt, komme ich mit der Polizei zurück.”
    “Das wirst du dann wohl tun müssen”, sagte Maurice. “Ich lasse dich jedenfalls nicht mit dem Mädchen losfahren. Nicht in dem Zustand, in dem du dich gerade befindest. Sie ist auch Olivers Tochter! Und egal, was du im Moment von ihm hältst, er hat etwas Rücksichtnahme verdient. Immerhin hat er für seine Schuld gebüßt.”
    Jane überfiel Panik. Sie musste unbedingt ihre Tochter hier herausholen und sie mitnehmen. Sie fürchtete, dass Oliver hier eintreffen und Kate an sich nehmen würde, bevor sie mit der Polizei zurück war. Ohne einen Beweis, dass er gegen die Bewährungsauflagen verstoßen oder irgendeine Straftat begangen hatte, konnten ihr Detective Willis oder irgendjemand anders womöglich nicht helfen. Sie würden es als Familienstreit hinstellen, als eine Sache für den Scheidungsrichter.
    Sie nickte steif. “Okay. Ich komme zurück.” Dann stakste sie aus dem Haus.
    Um die anderen im Glauben zu lassen, dass sie tatsächlich wegfuhr, lenkte sie den Wagen aus der Auffahrt. Dann parkte sie an der nächsten Ecke und lief zum Haus zurück.
    Durch das Seitenfenster konnte sie Noah, Wendy, Betty und Maurice sehen, die aufgeregt miteinander diskutierten – was bedeutete, dass Kate immer noch im hinteren Teil des Hauses war, wo sie die Unterhaltung nicht mitbekam.
    Jane konnte nur hoffen …
    Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, als sie durch das Tor schlüpfte und in den hinteren Garten schlich. Betty und Maurice besaßen einen Bernhardiner, aber Horse kannte sie gut genug, um nicht zu bellen. Er wurde langsam alt und faul. Wahrscheinlich würde er sich nicht mal bei einem Fremden die Mühe machen, Laut zu geben. Er stand auf und schlenderte ihr entgegen, um sie zu begrüßen. Nachdem sie ihn gestreichelt hatte, kehrte er zu seinem gemütlichen Platz in der Hundehütte zurück, um weiterzuschlafen.
    “Guter Hund, Horse”, flüsterte sie und machte sich auf den Weg zum Hintereingang des Hauses.
    Die Burkes erwarteten einen Polizeiwagen am vorderen Eingang und keinen Kidnapper, der von hinten kam. Deshalb war Jane nicht überrascht, die Tür unverschlossen vorzufinden. Kate kam hier oft heraus, um mit dem Hund zu spielen oder zu schaukeln, also war es tagsüber meist offen.
    Jane schlich

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