Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
Vom Netzwerk:
die beste Mutter der Welt gewesen. Seit Kates zweitem Lebensjahr hatte sie sich von ihrem eigenen Kummer und dem ständigen Kampf, jeden neuen Tag zu überstehen, auffressen lassen. Doch wenn es ihr nur irgendwie möglich war, würde sie Kate vor diesem hier beschützen.
    “Dein Onkel Noah hatte einen Unfall. Wir müssen Hilfe holen.”
    “Lass sie zu Lara gehen. Ich glaube, da wird sie mehr Spaß haben als hier, nicht wahr?”
    Oliver. Bei Jane richteten sich die Nackenhaare auf, als sie spürte, dass ihr Ehemann hinter ihr stand. Sie versteifte sich und ließ Kate los. Dann trat sie ein paar Schritte zurück, um sich zwischen Kate und ihren Vater zu stellen. Sie hatte schreckliche Angst, die Spitze des Messers zu spüren, mit dem er Noah getötet hatte. Aber noch größer war der Horror davor, dass er womöglich Kate damit etwas antat. Kate durfte nichts davon sehen. Niemand war ihm heilig, keiner vor ihm sicher. Das war Jane inzwischen klar.
    “Daddy, du bist ja da?” Kate drehte sich um und lächelte ihn an. Der Anblick schnürte Jane die Kehle zu.
Bitte, lieber Gott, nicht sie! Vielleicht habe ich es verdient, aber sie nicht!
    “Natürlich bin ich hier, meine Kleine.” Er legte Jane eine Hand um die Taille, damit sie dort blieb, wo sie war. Jane war sich ziemlich sicher, dass er das Messer in der anderen Hand hielt. “Es ist alles in Ordnung”, sagte er zu Kate. “Ich werde Hilfe für Onkel Noah holen, und Mom kann schon mal anfangen aufzuräumen, okay? Und du geh ruhig spielen.”
    Kate schien zu bemerken, dass irgendetwas nicht stimmte. “Wo ist denn Onkel Noahs Auto?”
    “Ich habe ihn abgeholt. Später werde ich ihn wieder nach Hause bringen.”
    Leicht verwirrt sah ihn Kate mit ihren grauen Augen an. Aber Jane mischte sich schnell ein, bevor die Kleine darum bitten würde, zu Noah gehen zu dürfen. “Geh schon mal los. Wenn du zu lange wartest, kommst du zu spät. Und wenn ihr fertig mit Spielen seid, dann rufst du deine Grandma an, dass sie dich abholt.”
    “Seid ihr dann nicht zu Hause?”
    “Ich muss arbeiten”, antwortete Jane.
    Kate zögerte nur einen kurzen Augenblick, als ihr nun die Möglichkeit geboten wurde, das zu tun, was sie schon die ganze Zeit wollte. Ein Lächeln erschien auf ihrem runden Gesicht, dann rannte sie aus dem Haus. “Tschüss!”, rief sie, bevor sie die Tür zuknallte.
    “Auf Wiedersehen”, flüsterte Jane. Da umfasste Oliver sie fester und zog sie an sich.
    “Du wirst alt und fett, weißt du das, Jane?”, hauchte er ihr ins Ohr. “Alt und fett, das ist nicht besonders anziehend.”
    Sie schloss die Augen. Was kümmerte es sie, ob sie alt und fett wurde? Es war vorbei. Sie hatte einen Man geheiratet, der sie nach und nach zerstört hatte, von innen nach außen. Und nun beendete er, was er angefangen hatte.
    “Und außerdem stinkst du”, fügte er hinzu. “Ich hasse Zigarettenrauch.”
    Sie ignorierte seine Gehässigkeiten. “Warum?”, sagte sie leise.
    “Warum ich dich töten werde?”
    “Warum hast du mich überhaupt geheiratet?” Ganz sicher nicht, weil er sie liebte. Sie glaubte nicht, dass Oliver jemals in der Lage gewesen war, jemanden zu lieben, auch damals nicht. Der einzige Mensch, der ihm etwas bedeutete, war er selbst.
    “Nachdem ich erfahren habe, was du hinter meinem Rücken mit Noah getrieben hast, musste ich mich das selbst auch fragen. Er wartet jetzt auf dich, musst du wissen. Im Schlafzimmer. Er will wieder Sauereien machen. Aber diesmal werde ich zusehen. Niemand macht mich mehr zum Gehörnten! Keine Lügen mehr. Mal sehen, wie sehr du dich jetzt nach ihm sehnst, Jane. Mal sehen, wie er ihn für dich hochkriegt.”
    Jane erschauerte bei der Vorstellung, zu dieser grausigen Szene zurückzukehren. “Oliver, bitte nicht”, flehte sie. “Damit wirst du nicht davonkommen, das ist dir doch klar, oder? Detective Willis wird dich verfolgen. Er bringt dich wieder ins Gefängnis zurück.”
    “Mach dir keine Sorgen, Jane. Ich habe schon alles vorbereitet. Das tu ich doch immer.”
    “Das wird nicht helfen.”
    “Oh ja, das wird es. Wenn du nicht richtig planst, scheiterst du.” Er hob die Hand und kniff ihr in die Brust –
schmerzhaft
, so wie gestern, als er sie gefesselt hatte. “Ich werde schon weg sein, bevor Detective Willis überhaupt merkt, dass du tot bist. Und Kate wird bei mir sein.”
    Er hatte Blut an den Händen. Janes Blut.
    Oliver benutzte die Bürste, die er unter dem Handwaschbecken im Badezimmer aufbewahrte, um

Weitere Kostenlose Bücher