Trust Me - Blutiges Grauen
liebte. Sie würde ihre Arbeit gern fortführen, zumindest in gewisser Form. Allerdings war sie sich sicher, dass David die damit verbundenen Gefahren überhaupt nicht gefielen. Auf jeden Fall hatten sie im Moment genug Probleme, um die sie sich kümmern mussten. Das hier konnten sie später besprechen.
“Wenn ich alles erledigt habe, komme ich zu dir”, sagte er.
“Kannst du über Nacht bleiben?”
“Was denkst du denn?”
Ihr Lächeln wurde breiter. “Ich werde das Licht anlassen.”
“Skye …”
“Ja?”
“Wir werden das alles zusammen durchstehen.”
“Das wollte ich jetzt hören. Bestell Jeremy, dass ich ihm eine schöne Zeit bei seinen Großeltern wünsche.”
“Das tu ich.”
Skye lächelte immer noch, als sie den Hörer auflegte. Jetzt, nachdem sie David davon erzählt hatte, fühlte sich das Baby noch realer an. Obwohl es erst zwei Uhr nachmittags war, legte sie die Arbeit beiseite. Sie ging ins Internet und begann, Kindermöbel einzukaufen.
Sie heiratete, bekam ein Baby – und ließ Burke endlich hinter sich. Bei dem Glück, das sie bei diesem Gedanken empfand, fühlte sie sich wie ein neuer Mensch.
Sie stand auf, ging um ihren Schreibtisch und nahm alle Fotos von der Wand.
25. KAPITEL
“W o ist Jane?”
Oliver machte ein trauriges Gesicht, als er seiner Mutter die Tasche gab, die er für Kate gepackt hatte. Er schüttelte den Kopf, um ihr unauffällig zu bedeuten, das Thema nicht in Kates Gegenwart anzusprechen.
Betty legte ihrem Enkelkind die Hand auf die Schulter. “Warum gehst du nicht raus und fütterst Horse?”, sagte sie. “Er fühlt sich ganz allein ohne dich.”
Kate rannte zum Hinterausgang. Oliver hörte die kleinen Schritte durchs Haus tapsen. Aber er wartete, bis die Tür zum hinteren Garten zuschlug, bevor er etwas sagte.
“Jane ist weg”, erklärte er ihr mit Leidensmiene.
Seine Mutter verzog ihre sorgfältig mit einem Stift nachgezeichneten Augenbrauen. “Wohin ist sie? Ich habe gehofft … na ja, als du vorhin am Telefon meintest, du würdest Kate vorbeibringen, dass ihr beide euch wieder vertragt.”
“Ich habe es versucht! Gott weiß, ich habe es versucht.” Es bereitete ihm eine unglaubliche Freude, dass er so gut lügen konnte. Sein Vater war normalerweise nicht so schnell bereit, ihm alles abzunehmen so wie seine Mutter, aber der war gerade nicht da. Oliver musste seine Geschichte nur seiner Mutter verkaufen, und sie würde sich dann nachher schon um seinen Vater kümmern. “Bis Jane gestern Abend nach Hause kam, hatte ich genug Zeit, noch mal über alles nachzudenken und mich wieder zu beruhigen. Mir wurde klar, dass ich sie auf keinen Fall verlieren möchte. Also habe ich sie gebeten, mir noch eine Chance zu geben. Ich habe versprochen, ihr und Noah zu vergeben. Wir haben doch alle so viel durchgemacht, nicht wahr? Aber sie wollte mir überhaupt nicht zuhören. Und heute Morgen war mir auch klar, warum.”
“Warum?”, flüsterte seine Mutter erwartungsvoll.
“Sie hatte bereits geplant, mich endgültig zu verlassen. Aber diesmal ist sie mit Noah zusammen gegangen.”
Seine Mutter taumelte einen Schritt zurück. “
Was?
Nein! Was ist mit Wendy? Und den Kindern?”
Oliver schaffte es, sich ein paar Tränen herauszupressen. “Er und Jane sind zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um auf andere Rücksicht zu nehmen. Und an … ihre Familie zu denken.” Er seufzte dramatisch und fuhr sich mit den Fingern über die Wange, als wäre ihm sein Gefühlsausbruch peinlich. Die Augen seiner Mutter füllten sich ebenfalls mit Tränen, und ihre Lippen zitterten. “Wie kann Noah uns so was antun? Seiner Frau? Arme Wendy. Sie war so verständnisvoll wegen dieser ganzen Sache und hat wirklich zu ihm gehalten.”
Oliver starrte zu Boden. “Ich nehme an, er weiß es nicht zu würdigen.”
“Wie sollen wir das nur den Kindern beibringen?” Seine Mutter rang die Hände.
Die Tür schlug wieder zu und signalisierte, dass Kate zurückkam. Oliver schwieg, als seine Tochter mit der Hundeschüssel in der Hand den Flur entlanggerannt kam. “Ich werde ihm ganz viel geben!”, rief sie.
Seine Mutter wandte sich ab, damit Kate ihren Kummer nicht bemerkte. Aber Oliver lächelte ihr zu. “Tu das nur, mein Schatz.”
Sie warteten, bis das Mädchen wieder verschwunden war. Dann wischte sich Betty die Tränen von den Wangen und nahm ihren Sohn in die Arme. “Es tut mir so leid, Oliver, du hast so viel durchgemacht. Das ist … nicht fair. Ich … ich hätte
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