Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
Vom Netzwerk:
lächeln und vielleicht ein paar Hände zu schütteln.”
    “Skye …”
    Sie unterbrach ihn, bevor er eine Diskussion deshalb begann. “Ein wenig Polizeipräsenz wäre wirklich hilfreich, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Department schlecht dabei wegkommt. Wir sind doch beide auf der Seite der Opfer, oder? Wir sollten einen freundschaftlichen Umgang pflegen, auch wenn wir keine Freunde sind.”
    “Ich will nur, dass dir nichts passiert!”
    “Dann sorg doch am Samstag für meine Sicherheit.”
    Er seufzte tief und ließ seinen Blick über den Schießplatz schweifen, von dem das Knallen der Pistolenschüsse herüberhallte. “Ich habe Jeremy an diesem Wochenende.”
    Das war die einzige Entschuldigung, die sie nicht infrage stellen konnte. Und das frustrierte sie zutiefst. “Na gut.” Sie wandte sich schnell um und ging zu ihrem Wagen hinüber. Doch als sie dort angelangt war, rief er ihr etwas hinterher.
    “Ich werde einen Babysitter besorgen. Wann soll ich dich abholen?”
    Sie zog ihren Schlüssel heraus und schloss ihren Wagen auf.
    “Bekomme ich keine Antwort?”
    Sie sollte dieses Tauziehen mit ihm beenden. Ihm erklären, dass er es vergessen und sich nie wieder bei ihr melden solle. Aber sie konnte es einfach nicht. “Um sechs.”
    “Ich werde da sein.”
    “Noch was”, sagte sie.
    “Was denn?”
    “Es ist formell.”
    “
Formell?”
Das klang vorwurfsvoll, doch Skye gab ihm keine Gelegenheit, einen Rückzieher zu machen. Sie stieg ein und fuhr los.
    Die Adresse von Jane Burke hatte sie aus dem Telefonbuch. Sie gehörte zu einem Mietshaus in einer Seitenstraße des Sunrise Boulevards. An diesem Abend war es still dort, und schon seit zehn Uhr brannte kein Licht mehr. Das wusste Skye, weil sie bereits seit zwei Stunden auf der gegenüberliegenden Straßenseite in ihrem 1998er Volvo saß. So spät am Abend war nicht viel zu sehen. Aber sie fand es trotzdem gruselig hier: zu wissen, dass Burkes Frau und Tochter sich fast in Reichweite befanden und Burke schon in drei Tagen bei ihnen sein würde.
    Skye schob ihre Sitzlehne nach hinten und atmete tief durch. Mit zusammengekniffenen Augen musterte sie das Gebäude mit der abblätternden Farbe. Eine Kinderschaukel baumelte von einem Ast im Vorgarten. Skye sollte sofort verschwinden, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Sie wünschte sich, einfach weiterzuleben, als wäre die Sache mit Burke niemals geschehen. David würde toben, wenn er wüsste, was sie gerade tat. Aber sie
konnte
einfach nicht anders. Jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, sah sie Burke vor sich. Seinen wütenden Blick während der Urteilsverkündung. Er war entschlossen, sie sich vorzuknöpfen. Vielleicht nicht sofort, aber irgendwann. Und wie vielen anderen würde er in der Zwischenzeit wehtun?
    Sie wusste, was für ein Typ er war. Das konnte sie nicht vergessen. Deshalb musste sie ihm immer einen Schritt voraus sein. Wissen, was er vorhatte, vor ihm handeln. Mit etwas Glück würde sie genug Beweise finden, um ihn ein Leben lang ins Gefängnis zu bringen. Wenn nicht …
    Vor ihren Augen blitzte die Klinge von Burkes Messer wieder auf; beinahe hätte sie die Arme hochgerissen, um es abzuwehren.
Wenn ich rauskomme, schlitze ich dir die Kehle auf
… Er selbst konnte sie nicht angerufen haben. Aber vielleicht war jemand anders von ihm beauftragt worden.
    So allein in dieser dunklen Straße, mit ihren beängstigenden Gedanken, schreckte Skye zusammen, als zwei Autoscheinwerfer an der Straßenecke auftauchten. Sie duckte sich, damit der Fahrer sie nicht sah, und lauschte auf das Motorengeräusch. Doch der Wagen fuhr nicht schnell an ihr vorbei, sondern wurde beim Näherkommen langsamer. Erst, als er sie passiert hatte, raste er weiter.
    Warum hatte er abgebremst? Skye hob kurz den Kopf und sah die Rücklichter eines mittelgroßen Lexus’. In einer mittleren oder gehobenen Wohngegend würde er keinesfalls Aufmerksamkeit erregen, aber hierher passte er überhaupt nicht. In diesem Bezirk standen nur jede Menge verbeulter Lastwagen, sparsame Familienautos und ein paar vereinzelte großkotzige Sportflitzer.
    Trotzdem machte sie sich keine weiteren Gedanken darüber, bis derselbe Wagen fünf Minuten später erneut auftauchte.
    Wieder duckte sie sich und lauschte. Diesmal fuhr der Lexus Schritt, als er sich auf ihrer Höhe befand. Sie hatte das beunruhigende Gefühl, als würde der Fahrer versuchen, durch ihre Fenster zu blicken.
    Offensichtlich war sie jemandem aufgefallen.

Weitere Kostenlose Bücher