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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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der Mittagspause hat zum Beispiel mal ein Junge laut gerufen, Oliver hätte ihn am Hintern gepackt, da ist er ausgerastet. Das war das einzige Mal, dass ich ihn bei einer Prügelei erlebt habe.”
    David nickte einem Kollegen zu, der vorbeikam und ihn begrüßte. “Es kam zu Schlägereien?”
    “Nur dieses eine Mal, jedenfalls soweit ich weiß. Das war in der achten Klasse. Oliver hat definitiv den Kürzeren gezogen. Aber ich habe seinen Vater gesehen, als er an dem Tag zur Schule kam. Da stand sein kleiner schmaler Junge, das ziemlich hübsche Gesicht vollkommen mit Blut verschmiert, aber Mr. Burke schien das überhaupt nicht zu beunruhigen. Er sah fast … stolz aus. Als hätte Oliver endlich was getan, das seine Zustimmung fand.”
    David fragte sich, ob Burke diese Listen schon seit jener Zeit führte. “Hörten die Sticheleien danach auf?”
    “Unglücklicherweise nein – es wurde sogar noch schlimmer. Bis zur Highschool. Damals ist der Junge, der ihn ständig provozierte, bei einem Badeunfall ertrunken, deshalb gab es sozusagen keinen Anführer mehr. Außerdem war Oliver inzwischen nicht mehr so klein für sein Alter, und er fand Gruppen, zu denen er passte, Diskussionsrunden und so akademisches Zeug. Er war ja auch schon alt genug, um Freundinnen zu haben. In der Beziehung wurde er sehr aktiv, und diese Hänseleien wegen seiner Männlichkeit hörten auf.”
    “Wirkte er glücklicher?”
    “Auf jeden Fall. Vor allem, als er eine feste Freundin hatte, die etwas älter war als er. Eine Friseurin oder so was. Da stolzierte er durch die Gegend, als wäre er der coolste Typ auf dem Campus.”
    “Wann haben Sie ihn dann beim Spannen an Ihrem Fenster erwischt?”
    “Nach dem Homecoming-Ball unserer Abschlussklasse.”
    David tippte die Informationen in seinen Computer. “Das war, während er mit Jane zusammen war.”
    “Jane?”
    “Seine Frau. Er hat das ältere Mädchen, von dem Sie sprachen, später geheiratet.”
    “Das wusste ich nicht. Aber das finde ich ja interessant, dass er mir nachspionierte, obwohl er in einer Beziehung steckte.”
    Das ging David genauso. Es zeigte, dass Burke auch mit Jane an seiner Seite weiterhin seinen krankhaften Neigungen nachging. “Haben Sie jemals davon gehört, dass er andere Mädchen belästigte? Sie ausspionierte, ihnen auflauerte oder Ähnliches?”
    “Nein. Aber ich bin ganz sicher, dass diese anonymen Liebesbriefe, die ich bekommen habe, von ihm stammten. Ich weiß nicht, woher er die Kombination meines Schließfachs kannte, aber dort hat er sie hinterlegt.”
    “Weshalb glauben Sie, dass Burke dahintersteckte?”
    “Weil er mich immer so komisch angestarrt hat, wenn ich wieder so eine Nachricht bekommen hatte – als würde er es genießen, wenn ich mich gedemütigt fühlte.”
    “Was stand denn in diesen Briefen?”
    “Manche gingen wirklich ins Detail; das war ziemlich ekelhaft für ein siebzehnjähriges Mädchen. Es kamen immer Gewalttätigkeiten vor, und dann diese kleinen Zeichnungen in den Ecken.”
    Davids Blick fiel auf eine Skizze im Tagebuch, die ein Messer mit tropfendem Blut darstellte. “Was für Zeichnungen?”
    “Verschiedene Bilder von Jungs und Mädchen, Hände, Gesichter, Eheringe, Augen, Sexualorgane. Es war unterschiedlich, bis auf diese nackten Brüste und das Messer. Das tauchte immer auf.”
    David schoss aufgeregt vom Stuhl hoch. “Haben Sie noch einen von diesen Briefen?”
    “Nein, tut mir leid. Das gehörte nicht unbedingt zu den Dingen, die ich aufheben wollte. Ich habe meinen Eltern davon erzählt, und sie meinten, ich solle es dem Schuldirektor geben.”
    Es müsste David gelingen, die Urheberschaft des Tagebuchs und der Briefe auf Burke zurückzuführen. Das würde beweisen, dass er sich bereits vor dem Überfall auf Skye und den Morden am Fluss gewalttätigen Fantasien von Messern und Frauen hingegeben hatte … “Hat der Rektor mit Burke gesprochen?”
    “Er hat uns beide in sein Büro bestellt. Oliver demonstrierte ihm, dass seine Handschrift mit der in den Briefen nicht übereinstimmte. Außerdem behauptete er, die Kombination meines Schließfaches nicht zu kennen. Mr. Easton hat ihm geglaubt.”
    “Haben Sie danach weitere Briefe erhalten?”
    “Nein. Aber nach einer Woche ungefähr habe ich Oliver dabei erwischt, wie er durch mein Schlafzimmerfenster starrte.”
    Das musste der Zeitpunkt gewesen sein, als Burke durchdrehte. “War er verärgert, weil Sie es Ihren Eltern gesagt haben?”
    “Das hat er sich

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