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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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mittelblonde Haar und die gleichen blaue Augen. Sein Kinn und die Stirn waren aber ausgeprägter, männlicher. Soweit Skye das beurteilen konnte, hatte Jane sich verbessert. Nur, dass Noah eigentlich nicht mehr frei war. Und diese Beziehung konnte sehr leicht bei dem Perversen, den sie geheiratet hatte, eine mörderische Wut provozieren.
    “Was machen
Sie
denn hier?”, sagte Noah.
    Die einzigen anderen Anwesenden im Büro, eine Sekretärin sowie ein Lieferant – wie man aus dem Gespräch entnehmen konnte – blickten von der Rechnung auf, über die sie gerade diskutierten.
    Offensichtlich kannte Burkes Bruder sie vom Fernsehen oder noch von der Gerichtsverhandlung oder beidem. Er blickte sie misstrauisch an.
    “Ich würde gern ein paar Minuten mit Ihnen reden”, erwiderte sie.
    Er musterte sie, als würde er abwägen, ob er sie hinauswerfen sollte oder nicht. “Wir haben uns nichts zu sagen.”
    Skye warf die Schultern zurück. “Ich möchte zumindest versuchen, Ihnen zu erklären, was passiert ist.”
    Es herrschte eine erwartungsvolle Stille im Raum. Das musste Noah wohl davon überzeugt haben, dass sie dieses Gespräch besser ohne Zuhörer fortsetzten. Er verzog den Mund und zuckte die Schultern. “Kommen Sie nach hinten in mein Büro.”
    Überraschenderweise hielt er ihr die Schwingtür auf, die aus dem Empfangsbüro hinausführte. Dann forderte er sie mit einer Handbewegung auf, ihm vorauszugehen, und zeigte auf einen großzügig geschnittenen Raum mit riesigen Fenstern, einer hohen Mahagoniholztür, Wandvertäfelung, Stuckdecken und Parkettboden.
    “Schönes Büro”, kommentierte sie.
    “Danke.” Noah bot ihr einen Stuhl an. “Wenn Sie sich bitte setzen wollen.”
    Skye hatte sich vor dem Besuch in Noahs Büro darauf vorbereitet, ihn nicht zu mögen. Er betrog seine Frau und seine Kinder und brachte das Objekt seiner Begierde, wenn auch unwissentlich, in Gefahr. Aber sie musste zugeben, dass er sich ihr gegenüber höflich verhielt. Schließlich hatte sie seiner Ansicht nach seinen Bruder eines schweren Verbrechens beschuldigt.
    Sie erinnerte sich noch, wie er im Gerichtssaal gesessen und nach der Urteilsverkündung versucht hatte, Jane und seine Mutter zu trösten. Als sie kurz darauf auf dem Weg nach draußen fast zusammengestoßen wären, hatte sein Gesicht so unbewegt ausgesehen wie aus Stein gemeißelt. Ich hoffe, nun sind Sie glücklich, hatte er gemurmelt.
    “Was führt Sie hierher?”, fragte er, während er sich auf den Stuhl hinter seinem riesigen Schreibtisch setzte.
    Sie versteifte sich und wünschte, irgendwo anders zu sein. Es würde nicht leicht werden, gegen seine Skepsis und seine Zweifel anzukommen. “Wie ich schon sagte, ich möchte, dass Sie etwas verstehen.”
    Seine Miene verriet nichts von seinen Gedanken. “Ich höre.”
    “Ich habe nicht gelogen.”
    “In Bezug auf …”
    “Auf alles.”
    Sein Blick wanderte zur Schreibtischplatte, langsam rückte er den Kalender gerade, den Bleistifthalter, die Uhr. “Das ist jetzt unerheblich”, sagte er nach einer ganzen Weile. “Oliver hat seine Strafe abgesessen. Es ist vorbei.”
    Sie rutschte auf dem Stuhl weiter nach vorn und sah Noah in die Augen. “Ich befürchte aber, dass es nicht vorbei ist. Er wird morgen entlassen. Wenn er sich nicht grundlegend verändert hat, was ich stark bezweifle, wird er sich wieder ein Opfer suchen. Es ist nur eine Frage der Zeit.”
    “Hören Sie auf damit!”, rief er. “Entweder sind Sie verrückt oder paranoid oder beides.”
    “Das bin ich nicht! Er hat mir ein Messer an die Kehle gehalten, während er meine Brüste betatscht hat, hören Sie? Er hat mir die Pyjamahose vom Leib gerissen!”
    Ein schmerzvoller Ausdruck erschien auf Noahs Gesicht. “Hören Sie! Sie … Sie scheinen tatsächlich zu glauben, was Sie sagen. Und ich müsste lügen, wenn ich abstreiten würde, dass mir nicht manchmal Zweifel kamen. Aber das ergibt alles keinen Sinn! Sie sprechen von meinem kleinen Bruder! Ich bin mit ihm zusammen aufgewachsen. Er war der netteste Junge im Viertel, so sanft, dass meine Freunde mich schon fragten, wo denn meine kleine
Schwester
wäre. Diese ‘kleine Schwester’ nennen Sie einen Vergewaltiger.”
    Es war eine Sache, mit diesem Schock, den sie erlitten hatte, klarzukommen. Aber es war etwas anderes, wenn manche Leute sie nicht ernst nahmen. Sie glaubten, dass sie aus Boshaftigkeit eine Geschichte erfand, um das Leben eines Mannes zu zerstören. Manchmal quälte Skye dieser

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