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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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durchgestrichen, anderes wiederum nicht. David hätte schwören können, dass die meisten Personen in diesem Notizbuch sich noch nicht einmal bewusst waren, dass sie Burke verärgert hatten – oder es war ihnen egal. Viele kannten Oliver Burke wahrscheinlich gar nicht. Womöglich waren sie irgendwann mal über ihn gestolpert, ohne ihn weiter wahrzunehmen. Er dagegen hatte sich durch ihre Missachtung so verletzt gefühlt, dass er sich fest vorgenommen hatte, Rache zu üben.
    David wünschte, er könnte mehr Personen mit den jeweiligen Initialen in Verbindung bringen, um seine Theorie zu untermauern. Er bezweifelte, dass Burke all diese Leute auf seiner Liste
töten
wollte. Dazu war sie zu lang, und es wäre schon längst aufgefallen. Wie er bereits wusste, war Miranda Dodge noch gesund und munter.
    Vielleicht war Meredith Connelly sein erstes Mordopfer gewesen. Ihre Initialen waren nicht die letzten, die er notiert hatte, aber sie standen ziemlich weit unten. Er fand nirgends ein A.F. für Amber Farello oder P.P. für Patty Poindexter, die beiden Frauen, die nach Meredith ermordet worden waren.
    David warf die Fernbedienung auf den Kaffeetisch, stand auf und ging in sein Arbeitszimmer. Die “Beleidigung”, die Burke durch eine Person mit den Initialen M.C. erfahren hatte, lautete:
Konnte sich nicht mal an meinen Namen erinnern
.
    Wieso war eine solche Geringfügigkeit für Burke wichtig genug, um sie aufzuschreiben? Wieso hegte jemand so lange einen Groll wegen dieser Belanglosigkeiten?
    Vielleicht hatte er Meredith bei Pepe’s kennengelernt, dem Restaurant, in dem sie als Kellnerin gearbeitet hatte. In ihrem Job war sie den Gästen gegenüber sicher freundlich, vielleicht auch herzlich gewesen, aber auf einer unverbindlichen Ebene. Burke schien ihr Verhalten falsch interpretiert und völlig unrealistische Erwartungen an sie gestellt zu haben. Angenommen, er war dort zum Essen gewesen … Meredith hatte ihn bedient, sie gefiel ihm und er gab ihr ein dickes Trinkgeld und seine Visitenkarte. Als er das nächste Mal ins Restaurant kam und sie sich nicht mehr an seinen Namen erinnerte, fühlte er sich beleidigt. Er begann, sie zu verfolgen, sie zu beobachten, ihr aufzulauern – bis er sie irgendwann vergewaltigte und tötete.
    David erschien dieses Szenario einleuchtend, aber er wusste nicht, ob er das jemals beweisen könnte. Er hatte Burkes Kreditkartenkonto auf eine Abbuchung von Pepe’s überprüft. Nichts. Er hatte mit Merediths Kollegen gesprochen. Niemand erinnerte sich, ob Burke öfter dort war oder irgendwie in Kontakt mit Meredith stand. Doch das war nicht weiter überraschend: Oliver Burke hatte ein Gesicht, das in der Menge nicht weiter auffiel. Er sah ganz sicher nicht bedrohlich aus.
    Davids Telefon klingelte. Er ließ die ausgedruckte Liste wieder auf den Schreibtisch fallen, lehnte sich zurück und nahm ab. “Hallo?”
    “Daddy?”
    Jeremy. “Hi, Kumpel. Was gibt es denn?”
    “Mr. Green Grocer hat sechsunddreißig Gurken. Eine kostet einen Dollar neununddreißig. Wie viel kostet es, wenn ich fünf Stück kaufe?”
    David lächelte. Mathematikhausaufgaben. “Zuerst musst du daraus eine Rechenaufgabe machen.”
    “Sag mir doch einfach die Lösung”, erwiderte Jeremy ungeduldig.
    Er versuchte immer, sich um diese Textaufgaben zu drücken. “Tut mir leid, die musst du selbst finden. Aber ich kann dir dabei helfen.”
    “Daaaaad! Ich will das fertig machen, damit ich den Rest von meinem Film sehen kann.”
    Von seinem Film? David blickte auf die Uhr. Es war nach neun. “Ist das nicht ein bisschen spät, um sich noch einen Film anzusehen?”
    “Nein. Mom hat nicht gesagt, dass ich schon ins Bett gehen soll.”
    “Wo ist sie denn?”
    “In ihrem Zimmer.”
    “Schläft sie?”
    “Telefoniert mit ihrem Handy.”
    “Mit wem denn?”
    “Irgendjemand, der so ähnlich wie Skye heißt.”
    “Was sagt sie denn?”
    “Kann ich nicht hören. Als ich reinkam, hat sie mich wieder rausgeschickt und die Tür zugemacht.”
    “Hat Skye sie denn angerufen?”, erkundigte er sich, aber eigentlich erübrigte sich die Frage. Skye hatte schließlich keinen Grund, sich bei Lynnette zu melden.
    “Weiß ich nicht”, antwortete Jeremy.
    “Ist auch egal. Lass uns mal deine Aufgabe lösen”, sagte David. Doch mit den Gedanken war er die ganze Zeit bei Skye. Als er das Gespräch mit Jeremy beendet hatte, wählte er ihre Nummer.
    Skye stand bei ausgeschaltetem Licht in ihrem Büro und spähte durch die

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