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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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die sie zu überfallen drohte. Es gab keinen Grund dafür. Dies war der ruhige, gemächliche Teil ihres Tages. Das erste Mal, dass sie sich hinsetzte, um eine Mahlzeit einzunehmen, statt am Computer nebenbei etwas zu essen oder beim Autofahren. Doch es war auch der Abend, bevor Burke entlassen wurde.
    Ruhig durchatmen! Stell dir vor, du würdest an einem einsamen Strand liegen, die Sonne scheint heiß auf deine Haut, und die Wellen schwappen nur wenige Meter von deinen Füßen entfernt friedlich in den Sand. Du bist ganz sicher und entspannt. Du bist zufrieden, fühlst dich wohl, dir ist warm, um dich herum angenehmes Sonnenlicht. Deine Mutter ist bei dir und lächelt dich an.
    Skye hatte es damals abgelehnt, Medikamente zu nehmen. Die Psychologin, zu der sie nach dem Überfall fast ein Jahr lang gegangen war, hatte ihr deshalb beigebracht, mit Meditation gegen die körperliche Auswirkung der Angstgefühle anzugehen. Es wirkte nicht immer, doch heute Abend spürte sie, wie sie sich entspannte – bis sie die Augen wieder öffnete und bemerkte, dass sie von einem Mann am anderen Ende des Lokals gemustert wurde. Er trug Jeans und einen langen Ledermantel, und er saß allein dort. Mit seinem Spitzbärtchen wirkte er vielleicht etwas älter, doch sie schätzte ihn auf ungefähr fünfundzwanzig.
    Sie sah ihn direkt an. Vielleicht starrte er sie an, ohne sich dessen bewusst zu sein. Dann würde er höflich genug sein, sich abzuwenden. Aber das tat er nicht. Er warf ihr ein geheimnisvolles Lächeln zu und blickte sie weiterhin an. Was sie nervös machte. Wieder drängte sich dabei die alte Frage auf: War das ein weiterer Burke? Ein Psychopath, der sich durch Gewaltanwendung, Misshandlung, das Gefühl der Macht über andere aufgeilte?
    Mit klopfendem Herzen nahm sie einen Schluck von ihrem Kräutertee.
Der Strand.
Sie befand sich am Strand. Die Sonne schien warm. Sie lag im Sand.
    Skye blickte wieder hoch. Er glotzte immer noch herüber, machte kein Geheimnis aus seinem Interesse an ihr. Und dieses Grinsen. Als würde er es genießen, dass sie sich offensichtlich unwohl dabei fühlte.
    Sie warf ihm einen unfreundlichen Blick zu und tastete in ihrer Tasche nach dem Revolver. Da war er.
Vergiss den Strand und die Sonne und das alles!
Sie hatte eine Waffe. Und sie würde sie benutzen, wenn es sein musste.
    Als sie die Tasche fester an sich drückte, wandte er sich wieder seinem Essen zu. Skye fand, es wäre Zeit zu gehen. Auch mit ihrer tröstlichen Waffe hatte ihr die Meditationstechnik wenig geholfen. Ihr brach bereits der Schweiß aus.
    Sie legte ein paar Scheine auf den Tisch und ging zur Tür. Doch der Mann hatte sich inzwischen von seinem Platz erhoben und stellte sich ihr in den Weg.
    “Entschuldigen Sie bitte.”
    Hatte er womöglich ein Messer unter seinem langen Mantel versteckt? Die Hände waren in den Taschen verborgen …
    Doch natürlich war diese Möglichkeit gering. Nicht jeder Typ, der sich merkwürdig oder unhöflich verhielt, war ein Mörder. Aber wenn die Panik sich breit machte, konnte man ihr mit dem Verstand oder der Statistik nicht beikommen. Vor allem, wenn sie bereits einmal diesen einen Fall unter tausend miterlebt hatte.
    Skye tat so, als würde sie nicht bemerken, dass er sie meinte. Sie hob die Hand, um die Tür zu öffnen, und wollte sich an ihm vorbeischieben. Dann zögerte sie. Reagierte sie hysterisch? Ließ sie sich von der Vergangenheit beherrschen? Vielleicht dachte er ja, er würde sie von irgendwoher kennen. Oder erkannte sie aus den Nachrichtenbeiträgen im Fernsehen wieder?
    Entschlossen, nicht einfach grundlos wegzulaufen, zwang sie sich stehen zu bleiben. “Ja?”
    “Ich habe gesehen, dass Sie da allein am Tisch saßen, und … na ja, ich finde, Sie sind eine sehr attraktive Frau.”
    Das war es also? Sie ärgerte sich, dass er ihr so einen derartigen Schreck einjagte. “Danke.”
    Er war offensichtlich bemüht, einen selbstsicheren Eindruck zu machen. “Das war nicht gerade die originellste Art, sich vorzustellen. Aber ich bin neu hier und versuche, Anschluss zu bekommen. Meinen Sie, ich hätte eine Chance, Sie ins Kino einzuladen?”
    “Jetzt?”
    “Wenn Sie nichts anderes vorhaben.”
    Er redete zweifellos nicht um den heißen Brei herum. Aber er war attraktiv genug, um sich geschmeichelt zu fühlen. Sie überlegte sogar, ob sie mit ihm ausgehen sollte. Es war ja nicht so, dass sie sich große Hoffnungen auf eine Beziehung mit David machte. Wie oft hatte sie schon mit Jasmine

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