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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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geheiratet zu haben. Burkes Familie tat ihm auch leid. Diese ganze Publicity um den Prozess und dann die Haftstrafe waren ziemlich belastend für sie. Trotzdem waren sie immer bei ihm gewesen und hatten zu ihm gestanden.
    Das Problem war nur: Wenn Oliver Burke wirklich der eiskalte Killer war, für den David ihn hielt, dann würde ihnen noch einmal wehgetan werden. Genauso wie dem nächsten Opfer, das Burke sich aussuchte …
    “Vielen Dank, dass du das alles erledigt hast”, sagte David. “Jeremy wartet auf mich, deshalb lege ich jetzt lieber auf.”
    “Sag mir nur eins.”
    “Bitte.”
    “Wie läuft’s in letzter Zeit mit Lynnette und dir?”
    “Immer noch die alte Geschichte. Warum?”
    “Sie hat mich vor zwei Stunden angerufen.”
    David umklammerte den Hörer fester. “Weshalb?”
    “Sie wollte wissen, ob du mit Skye Kellerman ins Bett gehst.”
    David brauchte einen Augenblick, um das zu verdauen. Andererseits war es ja auch nicht anders zu erwarten gewesen. “Was hast du ihr gesagt?”
    Sein Freund seufzte laut. “Die Wahrheit.”
    “Und die wäre?”
    “Dass ich keine Ahnung habe.”
    Jeremy fuhr seinen simulierten Rennwagen zu Schrott, aber statt das Spiel neu zu starten, warf er die Fernbedienung beiseite. “Daddy? Können wir rausgehen und Eis holen?”
    David hob die Hand, hin- und hergerissen zwischen dem Telefonat und seinem Sohn. “Nur noch eine Sekunde, okay?”
    “Tust du’s?”, wollte Tiny wissen.
    “Noch nicht”, entgegnete David und legte auf.
    “Dad?” Jeremy blickte hoffnungsvoll zu ihm auf. “Bekomme ich einen Erdbeershake?”
    Vielleicht schaffte er es nicht, Skye aus dem Kopf zu bekommen – aber Eiscreme besorgen, das konnte er. “Warum nicht?”, lachte er und verstrubbelte seinem Sohn die Haare.
    Skye genoss das heiße Wasser mit dem Duftbad, das sie als besonderen Genuss dazugefügt hatte. Vorsichtig, damit der Kopfhörer ihres iPods nicht nass wurde, ließ sie sich tiefer in die Wanne sinken. Sie hatte so lange immer nur gearbeitet und das Notwendigste zum Überleben getan, dass ihr das jetzt wie der reine Luxus vorkam – vielleicht sogar Zeitverschwendung. Aber es half ihr, zu entspannen und nicht immer daran zu denken, dass es Freitagabend und Burke wahrscheinlich schon zu Hause war. Genauso halfen die Gedanken an ihre Abendgarderobe, die sie in einer kleinen Boutique am Fair Oaks Boulevard gekauft hatte. Der feine meergrüne Stoff des klassischen Trägerkleids schmiegte sich an ihren Körper und endete an den Knöcheln leicht ausgestellt. Kein tiefes Dekolleté, keine Schlitze bis zum Oberschenkel. Skye fühlte sich darin sicher. Es war schlicht und elegant, genau das, wonach sie gesucht hatte. Natürlich war sie inzwischen nicht mehr so aufgeregt wegen der Party, jetzt, wo sie mit Charlie Fox statt mit David dorthin ging. Aber nachdem sie vergangene Nacht ohne David in seinem Bett gelegen hatte, verspürte sie irgendwie das Bedürfnis, sich besonders sorgfältig zurechtzumachen. Sie hatte sich zu sehr von der Vergangenheit vereinnahmen lassen, war zu ängstlich und zu vorsichtig gewesen.
    Es wurde Zeit, dass sie sich wieder ein bisschen Mühe gab, um die Folgen von Burkes Überfall zu überwinden. Manchmal wurde ihr nicht einmal richtig klar, wie sie wieder in diese alten Verhaltensweisen verfiel. Doch jetzt hatte sie beschlossen, sich wieder für die Liebe und Freundschaft zu öffnen. Sie beschloss, nach dem Baden das allabendliche Hanteltraining und die Aerobicübungen ausfallen zu lassen und im Internet nach ein paar Tipps für eine Frisur und Make-up zu suchen. Vielleicht sollte sie sogar mal einen Blick in die Onlinepartnersuche werfen. Man musste natürlich bei diesen Internetverabredungen vorsichtig sein, aber das war die einfachste Art, um anzufangen. Sie würde sich erst mal sicherer fühlen, wenn sie sich hinter einer E-Mail-Adresse verschanzen konnte. Sollte sie jemals jemanden im Netz finden, würde sie ihn genau überprüfen. Und dann könnte man vielleicht in einem öffentlichen Lokal zusammen zu Mittag essen.
    Die Tatsache, dass sie sich endlich wieder ein wenig öffnete, hatte etwas Befreiendes. Skye fragte sich, wie sie es geschafft hatte, drei Jahre lang derart isoliert zu leben. Sie empfand es als Ironie des Schicksals, dass sie diesen Entschluss ausgerechnet am Tag von Burkes Entlassung fällte. Sein Einfluss auf sie war so fundamental, dass sie schon das Gefühl hatte, in einer anderen Zeitrechnung zu leben. Alles, was vor dem Überfall

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