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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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erschossen hätte. Die Patronen in der Wand waren der Beweis dafür, wie ernst er es gemeint hatte. Trotzdem war sie vom Schock wie gelähmt.
    Sie atmete noch einmal tief durch und rutschte noch ein Stück weiter von dem Toten weg. Wollte ihn nicht mehr sehen, wollte nicht daran erinnert werden, was sie getan hatte. Sie hatte jemandem das Leben genommen. Es war so endgültig …
    Skye musste sich beruhigen, sich wieder fangen. Immerhin hatte sie ein weiteres Mal überlebt. Das war es, was zählte. Hatte sie nicht immer gewusst, dass eine solche Situation eintreten konnte? Deshalb hatte sie schließlich trainiert – und es hatte genau den erwünschten Erfolg gehabt: Es hatte ihr das Leben gerettet. Und dieser Mann, der bei ihr eingebrochen war, konnte ihr nichts mehr antun.
    “Du hast es nicht anders gewollt”, zischte sie. “Du hattest kein Recht, hier einzudringen.”
    Langsam spürte sie, wie die Kraft wieder zurückkehrte. Sie konnte wieder klarer denken. Dieser Mann würde ihr zwar nicht mehr sagen, wer er war, aber vielleicht hatte er irgendeinen Ausweis bei sich.
    Zögernd näherte sich Skye dem leblosen Körper wieder. Ohne auf seine aufgerissenen Augen zu blicken, durchsuchte sie die Taschen seiner Jeans.
    Er hatte keine Brieftasche bei sich. Sie fand lediglich zwei zusammengefaltete Papiere. Es waren Computerausdrucke von Plänen. Der eine zeigte ihre Adresse.
    Sie hielt den anderen Plan unters Licht, und augenblicklich wurde ihr klar, um welche Adresse es sich bei dem zweiten Ausdruck handelte. Es war Sheridans Wohnung.
    Plötzlich bekam sie es erneut mit der Angst zu tun. War er etwa auch bei Sheridan gewesen? Wenn er …
    Mit einer Energie, als könnte sie Berge besteigen, war Skye auf den Beinen und rannte in die Küche. Sie griff nach dem Wandtelefon und wählte, doch sie hörte keinen Wählton. Der Apparat funktionierte nicht; jemand hatte wohl die Leitung durchgeschnitten. Natürlich. Er hatte die Alarmanlage ja auch außer Betrieb gesetzt.
    Hektisch kramte sie in ihrer Handtasche, die immer noch an der gleichen Stelle wie vorher auf dem Küchentisch lag. Offensichtlich hatte es der Einbrecher nicht darauf angelegt, sie auszurauben. “Komm schon, komm schon”, murmelte sie. Wenn Sheridan etwas zugestoßen war …
    Tränen schossen ihr in die Augen, als sie endlich das Handy in die Finger bekam. Aber sie war derart aufgewühlt, dass sie Probleme hatte, die richtige Nummer einzutippen. Sie musste dreimal Anlauf nehmen, bis es endlich klappte.
    “Hallo?”
    Skye ließ sich auf den Küchenstuhl sinken und begann zu schluchzen, als ihre Freundin sich nach dem ersten Klingeln meldete. Sheridan lebte – und alles schien in Ordnung zu sein.
    “Hallo?”, sagte Sheridan noch einmal.
    Skye war so aufgebracht, dass sie kein Wort hervorbrachte.
    “Skye?”
    Skye wischte sich die Tränen von der Wange. “Ja … ich bin’s”, sagte sie schließlich leise.
    “Was ist los?”, fragte Sheridan besorgt. “Ist dir was passiert?”
    “Nein. Nein … ich glaube, es ist alles in Ordnung.”
    “Was soll das heißen, du
glaubst
? Was ist denn los?”
    Skye blickte über ihre Schulter zurück. Sie konnte die Tennisschuhe des Toten sehen, der in ihrem Flur lag, und erschauerte. “Der Mann … der vor deinem … Haus war. Mit dem … mit dem alten … Jaguar …”
    “Was ist mit dem?”
    Skye zitterte so sehr, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen. “Er … ist … tot.”
    “Woher weißt du das?”
    Skye lachte hysterisch. Sie wusste nicht, warum, aber sie konnte nicht aufhören. “Weil ich … ihn gerade … erschossen habe.”
    Nachdem sie die Eisdiele verlassen hatten, machte David sich auf den Weg zum Delta. Er wollte zu Skyes Haus fahren und nachsehen, ob alles in Ordnung war. Es ließ ihn nicht in Ruhe, dass er sich nicht selbst um ihre Sicherheit kümmerte. Egal wie gut die anderen ihren Job erledigten.
    Er war froh, seinem Impuls gefolgt zu sein, als ihn der Anruf von Deputy Meeks erreichte. “Ich habe einen weißen Jaguar in der Nähe des Hauses gesichtet, das ich im Auge behalten sollte”, sagte der ohne große Einleitung.
    David beobachtete im Rückspiegel, wie Jeremy die Reste seines Erdbeershakes schluckte. Mit seinem Sohn im Auto befand er sich nicht gerade in der Situation, um auf eine solche Nachricht zu reagieren. Aber es blieb keine Zeit mehr, um ihn zu Lynnette zurückzubringen. “Wo?”, fragte er.
    “Er parkt an einem Deich etwa anderthalb Kilometer von Skye Kellermans Haus

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