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Truthahn um zwölf

Truthahn um zwölf

Titel: Truthahn um zwölf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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alle von uns aus Tiri kommen, sind wir nur etwa zwanzig.« Aber Mrs. Evans meinte gemütlich: »Meine Liebe, Sie leben hier noch nicht so lange wie ich. Wir werden wesentlich mehr als zwanzig Leute sein. Aber Miss Adams hat Kuchen bestellt, und den Rest übernehme ich gerne. Ich mag diese kleine Frau, und es ist eine Schande, wie dieser Freeman sie behandelt hat.«
    Tatsächlich rührte sich bei allen plötzlich das Gewissen.
    Für Tony gab es jetzt kein Halten mehr. Als sie das nächste Mal heimkam, sagte sie zu mir: »Susan, könntet ihr mir einen Gefallen tun, du und Larry? Edith hat praktisch keine Aussteuer. Ihr ganzes Geld ist für die Rechnungen von dieser Firma draufgegangen. Sie würde sich sicher ungeheuer freuen, wenn sie ein paar nette Sachen zum Anziehen hätte. Stell dir vor, sie hat sich seit einem Jahr kein neues Kleid mehr gekauft«, und Tony, die ein großzügiges Taschengeld von ihrem Vater bekam, und außerdem den Lohn, den ihr Miss Adams unbedingt zahlen wollte, machte ein tragisches Gesicht. Sie fuhr fort: »Daddy hat mir einen Scheck geschickt, damit ich allen Weihnachtsgeschenke kaufen kann, aber ihr habt ja beschlossen, das dieses Jahr einzuschränken.«
    Klang das wehmütig? Im Grunde war Tony noch in dem Alter, in dem man an Weihnachtsgeschenken viel Freude hatte. Ich sagte unsicher: »Ach, so genau braucht man es nicht zu nehmen. Nur kein umständliches Essen und keine Unmengen von Geschenken für andere Leute.«
    »Ich finde die Idee wirklich ausgezeichnet, und so bequem. Natürlich werde ich ein paar Leuten in Tiri etwas schenken, die nett zu mir gewesen sind, wie Mick und der Colonel.« (Ich amüsierte mich darüber, wie sie die beiden in einem Atemzug nannte, und hoffte, der Colonel würde sich auch amüsieren.)
    Sie redete weiter: »Im Augenblick kann ich nicht nach Te Rimu fahren, weil wir fürchterlich viel zu tun haben, und du und Larry, ihr wißt sowieso besser, was Edith brauchen kann. Könntet ihr bitte Daddys Scheck für eine Aussteuer für Edith nehmen? Ich weiß, daß er es verstehen wird.«
    Das würde er sicher nicht. Edith war sicher nicht nach seinem Geschmack. Aber ich mußte natürlich zustimmen. Tony wickelte uns einfach alle um den Finger. Doch ich war froh, daß sie nicht selbst fahren konnte. Ich hatte nicht vor, das ganze Geld, das Alastair seiner Tochter geschickt hatte, für eine Ausstattung für Ediths sehr einfaches Farmerleben zu verwenden, und ich wußte, daß Tony Großartiges vorhaben würde.
    Ich erwiderte: »Selbstverständlich machen wir das. Schreib uns nur eine Liste von allem, was wir kaufen sollen«, und beschloß im Stillen, ein Wort mit Paul zu reden. Die Hochzeit begann eine Sache von allgemeinem Interesse zu werden, und wir waren immer so stolz darauf gewesen, daß alle in der Gegend so gut zusammenhielten.
    Ich sprach mit Larry darüber, und sie war begeistert. »Ganz klar, daß Sam da beisteuert. Schließlich war es nicht die Schuld dieser armen kleinen Frau, daß sie diese Schulden abbezahlen mußte, und außerdem geben wir dieses Jahr nichts für Weihnachten oder ein großes Essen oder sowas aus. Viel besser, dafür etwas zu zahlen.«
    Paul war der gleichen Meinung. »Natürlich helfe ich. Viel vernünftiger, als einen Haufen Geld für Geschenke auszugeben, die doch niemand will. Die Frau hat ihr Teil hinter sich, wir sollten ihr wirklich helfen.«
    Tony brach fast in Tränen aus, als sie von Pauls Scheck hörte. Dann kicherte sie plötzlich. »Wenn der Gute nur wüßte, daß er der nächste ist, dem ich einen Vorschlag zu machen hab’! Er muß einfach für Edith den Brautvater machen. Es gibt niemanden anderen, der sich breitschlagen ließe, und außerdem sieht Paul so gut aus.«
    Das war zu viel für mich. Ich lachte schwach und sagte: »Wenn du das fertigbringst, dann ist dir wirklich nichts unmöglich — aber trotzdem viel Glück!«
    Der Bräutigam tat alles, was er von Tony gesagt bekam. Er hatte ein viel moderneres Auto gekauft, mit Caleb ausgemacht, daß er die Farm für drei Tage übernehmen würde, und mit dem Pfarrer gesprochen. Dann war er nach Te Rimu gefahren und hatte einen Ring gekauft, und war nun sehr zufrieden mit sich.
    Die Hochzeit sollte schon in einer Woche stattfinden, und Larry und ich fuhren eiligst in die Stadt, um für Edith einzukaufen.
    »Und wir können dabei gleich ein paar Kleinigkeiten für Weihnachten besorgen«, sagte sie beiläufig.
    »Ich dachte, wir machen dieses Jahr keine Weihnachtseinkäufe.« Larry

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