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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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ihr Gesicht, hob mit den Fingern ihre Mundwinkel und zwang ihr ein mechanisches Lächeln ab.
    June schloss die Augen. „Ja, mein Engel“, flüsterte sie. „Mami macht die Traurigkeit weg. Du hast ja so Recht. Ich mache das, was mich traurig macht, weg.”
    Und June ließ sich von ihrem Mann, Dr. Evan Chandler, scheiden und heiratete ein zweites Mal. Einen Mann namens Dave Schwartz, der sie abgöttisch liebte und der einen Autohandel hatte. Sie hatte den Eindruck, dass Dave bodenständiger als Evan war und dass er sich besser um ihre kleine Familie kümmern würde.
    Irgendwann, so dachte June, kommt das Glück auch zu mir. Irgendwann, davon war sie überzeugt, würde etwas geschehen, was ihrem Leben den Schub nach oben verschaffen würde.
    „Aber dein Sohn vermisst dich“, sagte sie mit eindringlicher Stimme. „Er ist jetzt elf und er braucht seinen Vater.”
    „Bist nicht du diejenige, die sich dauernd beschwert hat, ich würde nichts auf die Beine kriegen und zuwenig arbeiten?“, schnappte Evan. „Ich schufte, um den Unterhalt aufzubringen. Du kannst dich ja derweil wenigstens um die Kinder kümmern.”
    „Evan, es geht nicht nur darum. Ich meine, falls dir das nicht klar ist: Du hast einen Sohn. Kinder werden schnell erwachsen...du könntest es bereuen, dass...“
    „Ach, hör auf mit dieser Scheiße!“, fluchte Evan ins Telefon. „Jetzt kommt wieder diese Nummer! Du kannst mich mal. Schönen Tag noch.”
    June stand eine volle Minute mit dem Hörer in der Hand, bevor sie auflegte.
    Dann ging sie schweren Herzens zu Jordy, der mit einer kleinen Reisetasche im Wohnzimmer saß.
    „Jordy, mein Schatz, dein Vater hat einen wichtigen Patienten bekommen... er kann dieses Wochenende nicht... aber er hat mir gesagt, ich soll dir einen Riiiieeeesenkuss geben und...“
    Jordy schaute seine Mom an. Er wusste, dass sie log. Stumm rutschte er von der Couch, ging nach oben und schaltete seine Playstation ein. Auf die konnte er sich wenigstens verlassen.

1984/1985
    „Gott, wie süß, schau dir das an!“ sagte Michael und zeigte seiner Schwester Janet einen Brief. Er war einen Tag nach dem Pepsi-Unfall schon aus dem Krankenhaus entlassen worden und lag zu Hause in seinem Bett. Janet hatte einen Sack voll Fanpost mit nach oben gebracht. Es war natürlich unmöglich auf alle Zuschriften zu antworten, aber Michael pickte viele raus und sah sie sich an. Im Moment hatte er die Zeichnung eines Vierjährigen vor sich: Eine Sonne mit Gesicht, bunten Wolken im Hintergrund, einer grünen Wiese mit einem Krankenbett darauf, in dem ein Männchen mit kugelrundem Kopf, riesigen Augen, einem Halfpipe-Mund und schwarzen Haaren lag. Daneben stand, in rührender Handschrift: „Gute Besserung, lieber Michael!“
    Michael war begeistert von dem Bild und klebte es an die Wand.
    Er rief den Jungen an und bedankte sich bei ihm, so wie er es stets tat, wenn ihn etwas naheging. Für so was nahm er sich immer Zeit, weil er seine Fans bis in die Grundfesten seines Herzens respektierte. Egal, wie alt sie waren. Dieser Junge war Jordan Chandler.
    Neun Jahre später sollte er ihn persönlich kennen lernen. Es war Mai 1992. Mike hatte Kopfschmerzen – die Brandwunde nach dem Pepsi-Unfall hatte mehr Schwierigkeiten gemacht als erwartet und er musste seinen Hautarzt noch öfter aufsuchen als sonst. Manchmal war der gar nicht da – wenn es sich um eine Routinebehandlung handelte, überließ er diese sowieso seiner Arzthelferin Debbie, die sich mit Michael super verstand. Michael mochte Debbie – er hatte Vertrauen zu ihr, etwas, was sehr selten in seiner Welt war.
    Debbies Augen strahlten immer, wenn Michael kam – aber wessen Augen taten das nicht – er war Michael Jackson, das war nichts Neues für ihn. Neu allerdings war, dass Debbie eine interessante Mischung zwischen Anhimmeln und Respektlosigkeit aufwies. Sie freute sich auf eine Art und Weise über sein Kommen, die ihm jede Scheu nahm. Es war etwas in dieser Freude, die ihm sagte, dass sie ihn nicht nur als Superstar wahrnahm. Michael liebte es, als normaler Mensch behandelt zu werden, so wie andere es aufregend fanden, als Celebrity zu gelten. Er brachte Debbie immer etwas mit und er war so natürlich und so liebenswürdig, dass Debbie ihre anfängliche Ehrfurcht vor seinem Superstarstatus bald verlor. Sie schäkerten und lachten miteinander und Michael fing an, sich ebenso auf seine Arztbesuche zu freuen – und zu hoffen, dass er mit Debbie allein sein würde. Dann erzählte er ihr

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