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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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gewaltig, so groß?
    „Es steckt Systematik dahinter“, fuhr er fort, „und die Methode, mit der du jeden Menschen vernichten kannst...diese untrüglich wirkende Methode, heißt Presse.“
    Er schwieg.
    „Du... meinst, das geschah alles...gezielt?“, stotterte ich zweifelnd.
    Michael drehte sich heftig nach mir um. „Chirelle, schau doch, was an Schlagzeilen über mich in den Blättern steht! Schau, wie beharrlich sie sich auf meine Haut, auf die OPs, auf meine Beziehung zu Kindern gestürzt haben! Nicht ein Einziger war neutral! Nicht einer war an einer objektiven Untersuchung interessiert! Nicht ein Einziger glaubte mir, dass ich an der Weißfleckenkrankheit leide! Wem gehören denn die Blätter? In wessen Händen laufen sie zusammen? Ich meine, schau dir Cher an! Sie hat xmal mehr OPs als ich – und es kommt immer mal wieder in der Zeitung, aber sie wird nicht fertig gemacht! Und Jolie und Pitt! Wie sehr deren Engagement gelobt wird! Immer und immer wieder! Ich habe deutlich mehr Millionen gespendet und spende heute noch! Ich helfe Kindern seit über 30 Jahren! Und schau dir meine Kritiken an: nur Häme, nur Spott... was hast du denn über mich gewusst, bevor du hierherkamst?“
    Ich wurde unwillkürlich rot.
    „Da hast du’s“, schnaufte er und rückte seine Brille auf der Nase zurecht. Er trug wieder diese helle ohne Rand, die ihn sehr distinguiert aussehen ließ.
    „Und um deine Frage vollständig zu beantworten: Eine Zeitung ist kein Mensch. Warum sollte eine Zeitung mich fertig machen wollen? Ich weiß, dass Medien manipuliert werden. Dass jemand sie benutzt, um Menschen zu manipulieren.”
    „Das würde bedeuten, dass dich jemand ganz bewusst fertigmachen will?“, fragte ich bestürzt. „Wer? Und vor allem, warum?“
    Aber Michael schwieg dazu. Seine Augen verloren sich irgendwo im Raum und seine Gedanken waren...ich weiß nicht wo. Jedenfalls nicht mehr bei mir und unserem Gespräch. Er stürzte innerlich ab – in Gedanken, die er nicht äußerte.
    Nach einer Weile wandte er sich mir just in dem Moment wieder zu, als ich beschloss, den heutigen Abend zu beenden.
    „Jemand will mich vernichten, Chirelle“, sagte Michael und er klang ganz ruhig, „und sie haben bis jetzt ganz gute Arbeit geleistet...“
    Mit einem trotzig -aufbegehrenden Lächeln blitzte er mich an, „aber noch... bin ich hier.”
    Michael hatte mich bis an meine Zimmertür gebracht und ich hätte ihn am liebsten nicht allein gelassen. Er war in einen schwer zu beschreibenden Zustand gefallen. Einen Zustand zwischen Aufbegehren und Hoffnungslosigkeit. Ich fühlte mich schuldig, weil ich wusste, es war unser Gespräch, das ihn in diese unguten Erinnerungen geworfen hatte. Und inzwischen wusste ich außerdem, dass es noch viel, viel mehr gab, was Michael belastete. Dinge, die so furchtbar waren, dass ich mich inzwischen fragte, wie er das aushielt.
    Nicht nur der Starrummel, nicht nur der Verlust der Kindheit und deren traumatische Erlebnisse, nicht nur diese Einsamkeit, die mit diesem irrwitzigen Erfolg einher ging…reichte das nicht? Musste auch noch eine Gefahr auf ihn zukommen, die ihn ruinieren wollte?
    Wieder fielen mir das Buch und die Zeilen darin ein, die für diese Offenbarungen gesorgt hatten. Your problem is not greater than you, nor is it smaller . Es fiel mir schwer, sehr schwer, das alles überhaupt noch in irgendeinem Zusammenhang sehen zu wollen, angesichts des Molochs, der sich hier auftat. Und Michael hatte mir erst den Anfang erzählt!
    Ich vergrub meinen Kopf in das Kissen. Morgen würde er mir von Jordy Chandler erzählen. Und seinem ersten Prozess wegen Kindesmissbrauchs.

Präludium
    Michael fühlte nach dem letzten Arztbesuch Panik in sich hochsteigen. Die Flecken nahmen Überhand und diese zweite Krankheit... er verbiss sich die Tränen, bis er zuhause war. Dann aber brach er auf dem Bett zusammen und schluchzte laut. Er wollte nicht krank sein! Er wollte nicht hässlich sein! Er konnte sich das nicht leisten! Auf der Bühne fielen Mängel nicht so auf – dazu war er zu weit weg vom Publikum. Auch auf der Großleinwand waren die Pixel zu unscharf, als dass man etwas hätte erkennen können. Auf Video konnte man mit Licht und Schminke arbeiten. Aber was war, wenn er jemandem eins zu eins gegenüber stehen musste?
    Entsetzt verfolgte er die Flucht der Pigmente aus seiner Haut, betrachtete selbstquälerisch sein ungeschminktes Gesicht im Spiegel.
    Die Flügel seiner Nase wurden weiß, während der

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