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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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sie ihm ins Gesicht und an den Hals tupfte. Weit beugte sie sich über ihn, um an sein linkes Ohr zu kommen und er genoss es in vollen Zügen. So sehr, dass sein Körper nicht umhin konnte und reagierte.
    Sofort schoss ihm die Röte ins Gesicht und er verkrampfte sich. Verwirrt unterbrach Debbie ihre Arbeit. Michael kniff die Augen zusammen, als ob er damit sein Malheur verbergen könne. Sie sah die Decke entlang, fand den deutlich sichtbaren Grund seiner Beklemmung und begann zu kichern.
    Mit hochrotem Kopf lag Michael auf der Liege. Machte sie sich über ihn lustig? Bevor ihn dieser Gedanke abturnen konnte, spürte er, wie sie freiheraus ihre Hand zwischen seine Beine legte. Erschrocken riss er die Augen auf.
    „Schwul bist du schon mal nicht“, giggelte sie und grinste ihn frech an. „Mach dir mal keine Gedanken – das passiert hier dauernd... ein echter Nachteil für euch Männer... was?“
    Michael musste lachen. Ein bisschen verlegen zwar... aber Debbie war so herrlich frivol, ohne vulgär zu sein - sie nahm ihm damit jede Scheu.
    „Und... wie gehst du damit um?“, fragte er erleichtert.
    „Och... ich frage sie, ob sie mal aufs Klo müssen... meistens müssen sie”. Debbie lachte. „Und sie haben alle einen roten Kopf, wenn sie wieder rauskommen.“
    Michael kicherte. „Ist das dein Ernst?“, fragte er und kam sich gleich viel weniger blöd vor.
    „Na, was glaubst du denn?“, erklärte sie, und ihm fiel auf, dass sie ihre Hand immer noch zwischen seinen Beinen hatte. Sie war unglaublich warm, diese Hand... sie wurde immer wärmer...schickte einen wohltuenden Energiestrom durch seinen Körper und Debbie machte nicht die geringsten Anstalten, die Hand da wegzunehmen. Michael sah sie an. Debbie blickte ruhig zurück.
    „Tja“, meinte sie trocken, „um diesen Körperteil werden wir uns früher oder später auch kümmern müssen...“
    Zu ihrer Überraschung bewegte er sich leicht unter ihrer Hand. Zu seiner Überraschung fragte er gar nicht mehr schüchtern und in einer weit tieferen Tonlage:
    „Kannst du das?“
    „Was?“
    „Dich um so was kümmern?“
    „Ich fürchte...“, stammelte Debbie, „...so was sollte man schrittweise angehen...um den Patienten...nicht...zu irritieren...“
    Ihre Wangen waren tiefrot und die Wärme, die ihr gesamter Körper ausstrahlte, schien dadurch noch gesteigert.
    Die Praxisuhr tickte, laut und vernehmlich. Die beiden sahen sich an. Stumm. Dann beugte Debbie sich vor und küsste Michael mit zitternden Lippen auf den Mund.
    ***
    Das Wochenende kam und Jordy freute sich maßlos auf Michael und auf Neverland. Er mochte diesen Ort, es war wie die Verheißung in die Freiheit. Michael hatte ganz Recht gehabt, es war ein Platz, an dem Jungs Jungs sein durften. Kein Elternstreit ums Geld, kein Vater, der ihm Dinge versprach und nicht hielt, dafür ein großzügiger, witziger und liebevoller Mensch, der zuhören konnte und für jeden Blödsinn zu haben war.
    Jordy hatte seinen Vater bei seinen Freunden damit angeben hören, dass SEIN Sohn mit Michael Jackson befreundet sei, dass dieser Jordy, jeden Tag anrufe und SEIN Sohn gern gesehener Gast auf Neverland sei. Er fand das schrecklich.
    Jordy mochte Michael wirklich aus tiefstem Herzen. Michael war der erste Erwachsene, mit dem man über alles reden konnte. Von Videospielen angefangen über das Showbiz, über Schule bis hin zu Mädchen und Erwachsenwerden.
    Und: Michael konnte spielen. Hatte jemals seine Mutter oder sein Vater mal herauszufinden versucht, was er an Videospielen so prickelnd fand? Sie konnten das alles nicht verstehen. Michael schon, Michael war cool. Zeitweise fand er ihn zwar superschräg mit seiner Schminke, seinem kindlichen Gequieke und seinen manchmal seltsam zusammengestellten Klamotten, gleichzeitig gefiel ihm, dass Mike furchtbar unkompliziert war und auf Neverland oft mit den ältesten T-Shirts und einer bequemen Hose herumlief.
    Und er gab ihm auch jede Menge Input. Er erzählte ihm von fremden Ländern, seiner Benefizarbeit und bot ihm an, ihn mitzunehmen, wenn das seine Mutter erlauben würde. Jordy konnte sich noch an ein langes Gespräch am Telefon erinnern, als Michael aus irgendeinem Land angerufen hatte, dessen Name Jordy vergessen hatte, und von einem Waisenhausbesuch berichtet hatte.
    „Du kannst dir das nicht vorstellen, Jordy“, hatte er mit brechender Stimme gesagt. „Die Kinder dort lagen am Boden auf alten stinkenden Matratzen oder in verrosteten Gitterbetten. Manche hatten

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