Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)
Angestellten alles auf einen Pick up laden, dann fuhren sie zurück. Die Kinder waren in einer überbordenden Stimmung. Die Augen glänzten, die Wangen waren gerötet, sie saßen inmitten ihres neuen Spielzeugberges und fühlten sich wie die Könige.
June konnte sich nicht dagegen wehren – ihr ging es genauso. Das war eine Welt, die weit über ihre Vorstellungen hinausging und sie beschloss, sie in vollen Zügen zu genießen. Michael war freundlich und zuvorkommend, witzig und großzügig und es war rührend, wie er mit ihren Kindern spielte.
Und er war hübsch. Er war mehr als attraktiv. Er duftete nach einem angenehmen Parfume und sein Körper war...sexy. Er strahlte etwas aus – etwas, was sie noch nie bei einem Mann gespürt hatte, etwas Anderes, Seltenes, und er troff geradezu vor Sinnlichkeit. June beobachtete ihn, wie er für Lily eine Puppe anzog, wie er mit ihr rumalberte, eine Spielzeug- Küche aufbaute, die sie gekauft hatten, imaginäre Spiegeleier briet...wie er sich mit Jordy in einem Gameboyspiel verlor und wie verrückt quiekte, wenn er ein Level schaffte. Noch nie hatte sie einen Erwachsenen so im Spiel mit Kindern aufgehen sehen.
Er ging aber auch mit ihr spazieren, zeigte ihr alte Bäume, die er sehr mochte, machte sie auf seltene Blumen aufmerksam...bewies viel Bildung in seinen Gesprächen mit ihr...er hatte einfach diese beide Seiten und June fühlte sich wie in einer anderen Dimension. Was sie ja auch war. Der Tag war wunderbar gewesen und ging über in eine warme Sommernacht.
Und als die Farbe des Himmels zwischen blau und schwarz war, die Sterne funkelten, der Mond am Himmel stand, klassische Musik überall ertönte, Millionen an Lichtern auf dem Grundstück, an den Fahrgeschäften, versteckt in Bäumen, Büschen und Blumen leuchteten, gewann Neverland besonders an Zauber und Magie.
Und auch für Michael waren diese Tage reich an Freude. Er fühlte sich unendlich wohl in Jordys Gesellschaft, er fand June atemberaubend schön und war ihr dankbar, dass sie sich all dem so öffnete. Er freute sich, dass er derjenige war, der ihnen diese schöne Zeit bereiten durfte.
Das war immer das gewesen, was er gewollt hatte: Andere glücklich machen. Aber auch er wollte dieses Glück. Wenn er in Jordys leuchtende Augen sah, überkam ihm wieder dieses Verlangen nach der eigenen Kindheit, nach eben diesem Glück, das Jordy und Lily ausstrahlten, nach diesem so Absolutem, dem nichts zu fehlen schien.
Nach Wochen des Umherreisens und der Einsamkeit inmitten von so vielen Menschen, sehnte er sich schlicht nach echter Zuneigung. Oh, und er wollte so gern verstanden werden! Wollte so gern, dass die Menschen ihn mochten! Wollte weg von dieser Einsamkeit, die ihn ständig überfiel. Mit übervollem Herzen saß er mit den dreien da oben im Riesenrad, das er am höchsten Punkt hatte anhalten lassen, über sich diesen so unermesslichen Himmel mit seinen Lichtern, unter sich Neverland in voller Pracht. Das dringliche Gefühl überkam ihn, sich mitzuteilen, in dem Empfinden, dass diese Familie etwas hatte, was ihm fehlte, etwas, was sie ihm vielleicht geben könnten, was ihm das Gefühl der Einsamkeit nehmen würde. Die Emotionen überwältigten ihn und er flüsterte:
„Ich sitze so oft hier oben allein... so allein... trotz allem... was ich erreicht habe... fühle ich mich immer wieder einsam...ihr könnt euch nicht vorstellen, wie verloren ich mich oft fühle...“
Jordy legte sofort den Arm um Michael. „Du hast doch jetzt uns“, sagte er leise, „und du weißt, wir lieben dich.”
Michael lächelte wehmütig. Dann sah er June aus seinen tiefen, geschminkten Augen an. Ihr wurde flau im Magen.
„Danke, dass ihr da seid“, sagte er leise, „ich bin so froh, all das mit euch teilen zu können...“
Junes Herz floss über, sie erahnte sein Bedürfnis nach Liebe und hoffte von Herzen, dass sie es wäre, die ihm die Einsamkeit für immer nehmen könnte. Sanft legte sie ihre Hand auf die von Michael und ihren Arm um ihre Tochter. Da oben unter dem riesigen Firmament mit seinen Millionen an Sternen waren sie vereint und jeder wollte für den anderen nur das Beste.
Als das Wochenende vorbei war, fuhr Michael mit seinen neuen Freunden wieder zurück nach Los Angeles und stieg in seinem Hideaway im Center der City ab, nicht, ohne ein weiteres Treffen auf Neverland zu vereinbaren.
***
„Und wie war’s?“ Er wollte gleichmütig klingen, aber die Neugier brach ungewollt aus seiner Stimme hervor, was ihn
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