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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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einem Millionenpublikum mit fiesen Fragen so zu manipulieren, als ob sie eine Seerobbe geheiratet hätte. (Wie kann man nur Michael Jackson heiraten? Und du gehst mit ihm ins Bett? – während Michael daneben saß) Lisa war entsetzt über die Art, wie Journalisten meinten, mit ihm – und nun auch mit ihr – umspringen zu können. Der Ärger darüber war genauso groß wie der über Michael.
    „Hör auf, über deine Kinder-Schlafzimmer-Geschichten zu reden!“, wütete sie.
    „Warum?“, fragte Michael erstaunt und verletzt. „Es ist doch etwas völlig Unschuldiges!“
    „Das weiß ich. Und das weißt du! Aber es ist etwas, was keiner da draußen verstehen wird! Niemals! In 100 Jahren nicht! Du schadest dir damit nur!“
    „Aber für mich ist es das Wichtigste überhaupt!“, rief Michael. „Die Moderatorin hat mich gefragt und ich musste antworten! Hätte ich lügen sollen? Und ich will nicht das leugnen, was am wichtigsten ist in dieser Welt: nämlich Kindern ein Zuhause und Geborgenheit zu geben! Damit will ich ein Beispiel sein!“
    „Du bist aber kein Beispiel, weil die Leute etwas Schlechtes hinein interpretieren! Warum ist dir das nicht klar? Das geht mir nicht in den Kopf!“
    „Aber ich will nicht das aufgeben, was mich ausmacht! Wofür ich lebe!“
    „Kein Mensch sagt, dass du es aufgeben musst. Aber es ist dumm, darüber zu reden!“
    Michael schloss gekränkt den Mund. Das Wort, das ihn vor allem erreichte, war „dumm.” Lisa spürte es. Versöhnlich legte sie den Arm um seine Schultern.
    „Diese Moderatorin war so schrecklich“, sagte sie. „Sie hat einfach nicht locker gelassen...bis sie wenigstens ein bisschen was von dem hatte, was sie wollte... was hast du nur an dir, alter Knabe, dass sie dich alle so drangsalieren?“
    Michael lächelte dünn. Das war nicht unbedingt etwas, auf das er stolz war. Lisa lachte über seinen Gesichtsausdruck und rief:
    „Fuck the media!“
    Michael kicherte los.
    „He, Kleine“, sagte er und packte sie. „Bevor ich das mit den Medien mache...ich finde, da bist du das weitaus attraktivere Objekt...“
    Er sprang auf und wollte sie schnappen, aber Lisa schrie und rannte los. Lachend jagten sie durch den Garten, bis Lisa Michael in den Pool stieß und er sie kreischend wie eine Dohle hinterher zog.
    Dann: ein warmes Bad, kuschelige Decken und eine heiße Nacht. Und Michael schlief ein, mit dem Wissen, sie würde neben ihm liegen, wenn er aufwachte. Sein Herz flatterte immer noch, wenn er an all das dachte, als wage es nicht, dieses Glück als das seine zu betrachten.
    Mit Feuereifer verarbeitete er die Erlebnisse der letzten Jahre in Ghost und Blood on the Dancefloor, war viel geschäftlich unterwegs. Lisa hingegen lernte einige aus Michaels Camp näher kennen und hatte kein gutes Gefühl. Es waren Leute, bei denen man hinterher die Finger nachzählen musste, wenn man ihnen die Hand gab. Ein mulmiges Gefühl beschlich sie. Ihr Vater hatte ähnliches Geschmeiß um sich gehabt. Ja – Sager, die alles taten, was ihr Boss wollte, ob es ihm nun schadete oder half – Hauptsache, sie konnten ihren Vorteil rausziehen. Intriganten, die bewusst Unwahrheiten streuten, um Zwietracht in den eigenen Reihen zu säen, mit dem Ziel zum alleinigen Vertrauten zu werden, und damit die Macht zu haben - und Doppelspieler, die die Hyäne namens Medien und sich selbst fütterten, indem sie ihnen saftige Stücke Menschenfleisch gegen Unsummen versprachen.
    Als Lisa sich vorgenommen hatte, Michael aus seinem Dilemma zu befreien, hatte sie nur mit ihm selbst gerechnet...und nicht damit, einer Armee an arroganten Egomanen und Intriganten die Stirn bieten zu müssen, nicht damit, als Ware behandelt zu werden, als Bestandteil des ‚Unternehmen Jackson’.
    Es erschöpfte sie schneller, als sie glaubte. Eng kuschelte sie sich nachts an Michael heran, nicht wissend, wer mehr Schutz und Fürsprache brauchte: sie oder er.
    „Lisa?“, fragte er sanft und hob ihr Kinn. „Ist alles okay?“
    Sie nickte, wollte ihn heute Abend nicht mit diesem Thema belasten und schlief nach einer Weile in seinen Armen ein, während er zum 1000. Mal „The Three Stooges“ schaute und immer zu den gleichen Slapsticks lachte, die selbst sie schon auswendig kannte.
    ***
    Geräusche drangen an ihr Außenohr, durch den Gehörgang, an ihr Trommelfell, wurden vom Gehirn in chemische und elektrische Prozesse umgewandelt und übersetzt, formten Worte zu einem vagen Gedanken, der wiederum indifferente Gefühle

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