Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)
zusammengekauert und darauf wartend, gefunden zu werden. Er war Lisa dankbar, dass sie gesucht hatte. Still setzte sie sich neben ihn. Lange Zeit sagten sie nichts.
„Können wir reden?“, fragte sie schließlich und sah ihn von der Seite an. Michael nickte stumm.
„Ganz offen?“
Bevor er zustimmen konnte, brach es aus ihr heraus:
„Michael, ich vermisse dich... ich möchte nicht, dass wir so miteinander umgehen... ich...“
„Ich auch nicht, Lisa, wirklich nicht“, schluchzte Michael und warf seine Arme um sie. „Du hast mir so gefehlt... du hast mir so gefehlt... bitte... geh nicht...“
Weinend hielten sie sich in den Armen. Es tat so gut, sich gegenseitig zu spüren, zu wissen, da war ein echtes Gefühl...und doch waren sie vorsichtig.
„Mike...“ hub Lisa an. „Ich will offen sein. Und ich möchte, dass du es auch bist. Wir haben nur so eine Chance. Ich meine, unsere Umstände... all das... die Medien, unsere Position, unser Umfeld...ist hart genug. Das allein ist in der Lage, eine Beziehung kaputt zu machen. Schau dir Hollywood an und zähl’ die Paare, die es schaffen, über Jahre glücklich zu sein... du weißt, was ich meine.”
Wieder nickte Michael. Er war froh und furchtsam zugleich.
Lisa öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Nach einigen Sekunden holte sie tief Luft, blickte Michael direkt in die Augen und fragte:
„Michael, bist du immer noch medikamentenabhängig?“
Schwer wie Blei hing die Frage in der Luft. Michael senkte den Kopf. An sich war das Antwort genug. Aber Lisa wartete.
„Ich...nehme etwas, um schlafen zu können...und wenn es mir schlecht geht“, flüsterte Michael schließlich.
„Und wie oft geht es dir schlecht?“
„Ich hoffte, dass es mit dir... mit Kindern...besser werden würde...dass ich dann einfach eher eine Chance habe, rauszukommen.” Michael räusperte sich.
„Darüber reden wir noch... ich meine, über Familie...aber zuvor würde ich gerne wissen...wer gibt dir all das Zeug?“
„Ich... ich komme ran...“, murmelte Mike. „Du weißt, in Amerika...gerade hier in Hollywood, ist es nicht so schwer, an diese Dinge zu kommen.”
„Aber du hast doch in England einen Entzug gemacht!“
„Ja, hab ich, aber... ich kann mit diesen Schmerzen am Kopf nicht leben, diese Brandwunde...dafür muss ich immer was nehmen...und... wenn es mir schlecht geht, rufen sie einen Arzt...oder...wenn ich auf Tour bin...wenn ich nicht funktioniere...nicht schlafen kann...“
„Aber kannst du verstehen, dass mir das Angst macht?“ fragte Lisa heftig. „Dass das ein Grund ist, der mich hindert, mit dir eine Familie zu gründen, Kinder von dir zu haben? Was für ein Vater wirst du für sie sein, wenn du an diesem Zeug hängst?“
Michael schluckte. „Lisa, ich schwöre, wenn ich wüsste, dass wir Kinder haben...ich würde eine Entziehungskur machen... ich würde...“
Mit großen Augen sah Lisa ihn an.
„Und du meinst, sie würden dich lassen? Wäre es nicht eher so, dass sie...Gelegenheiten provozieren, um dir etwas zu geben, von dem du nicht wegkommst?“
„Lisa!“, rief er und wurde nervös. „Wie kommst du auf die Idee...“
„Ich war in diesen Tagen nicht untätig“, erwiderte sie. „Stell dir vor, du interessierst mich.”
Michaels Augen schauten stumm auf seine schöne Frau. Sie sagte:
„Ich weiß mehr als du denkst. Und frag mich nicht, wie ich es herausgefunden habe.”
„Es ist das System...“, flüsterte Michael und etwas wie Hoffnung schwang in seiner Stimme. Lisa war die erste, die ihm Glauben schenkte. Alle anderen hielten ihn für paranoid, wenn er solche Vermutungen äußerte. „Lisa, ein globales System...“
„Jedenfalls“, fuhr Lisa fort. „...ist es die totale Lüge, zu sagen, du kämst von dem Zeug weg, wenn wir Kinder hätten. Damit lügst du dir und mir in die Tasche.”
„Nein!“, rief Michael. „Nein, Lisa, das stimmt nicht! Ich meine es ernst...ich will es wirklich – ich meine, ich weiß, dass es so nicht weitergehen kann, aber ich muss den Sony-Vertrag erfüllen...muss das Album machen... noch einmal auf Tour...dann bin ich raus...und danach hab ich Ruhe und Zeit... manches kannst du nicht wissen...bitte glaub mir... du musst mir einfach glauben...“
Lisa sah ihn ärgerlich an.
„Dir glauben? Nachdem du mich angelogen hast? Massiv? Ich meine, das mit den Tabletten ist keine kleine Sache, Alter.“
Michael ließ den Kopf sinken. „Ich habe dich nicht angelogen, Lisa. Für mich ist klar, dass ich
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