Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)
kompromittierst.”
„Wie meinst du das?“, fragte Michael beklommen.
„Damit meine ich, dass ich als deine Frau dein Image mittragen muss. Und meines war bis dato noch nicht sehr angeknackst. Ich habe keine Lust, die Frau eines...“
Michael wurde bleich. Lisa ebenso. Leise sagte er:
„Wenn es dir so um dein Image geht, wäre das ein Grund mehr, Kinder zu bekommen. Damit wäre vieles aus dem Weg geräumt.“
„Dein Image ist für mich kein Grund, Kinder zu haben“, sagte sie eisig.
„Aber... ich würde sie wirklich gern mit dir haben, Lisa“, sagte Michael, den Tränen nah. „Mit dir! Ich meine...ich liebe dich wirklich...ich...“
Aber Lisa wandte sich ab.
„Weg“, dachte er. „Ich muss weg, ich brauche Abstand.”
„Flieg nicht“, bat sie ihn.
„Lisa... ich...“
„Michael...das von neulich tut mir leid.”
„Lisa, du weißt...ich liebe dich...alles, was ich möchte, ist, dass wir eine echte Familie werden...”
„Michael, ich kann noch nicht. Wir sind gerade mal ein halbes Jahr verheiratet...ich meine... wir haben Zeit!“
„Aber ich bin zehn Jahre älter als du... du kannst dir nicht vorstellen, wie ich mich nach einem eigenen Baby sehne...“ Michael sah sie mit nassen Augen an. Ihr Eingeständnis, keine Kinder zu wollen, stürzte ihn tiefe Verzweiflung. Wenn er etwas wollte, dann am liebsten sofort.
„Ja, aber du hast doch mich!“, sagte sie provokativ. „Reicht dir das nicht? Müssen wir gleich mit Kinderkriegen loslegen? Warum können wir uns nicht einfach erst als Paar genießen, bevor wir rote Augen vom Babygeschrei haben?“
Michael erkannte nicht den Hilferuf dahinter. Für ihn wäre sein Glück mit einem Baby einfach komplett gewesen und er konnte nicht verstehen, dass Lisa anders dachte. Sein Wunsch machte ihn furchtbar unsensibel.
„ W arum will sie keine Kinder?“, fragte Debbie und setzte die Bierflasche an. Kräftige Schlucke gurgelten ihre Kehle entlang. Michael sah zu, wie die Flüssigkeit in pulsierenden Bewegungen ihre Speiseröhre hinunterfloss. Debbie setzte die Flasche ab und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund.
„Weil sie schon welche hat“, antwortete er. Er saß neben ihr auf dem Gras, sie waren in der Gegend herum gefahren und hatten sich ein Stück Wiese mit schattigen Bäumen für eine Rast ausgesucht.
„Wenn ich deine Frau wäre, ich würde dir alles geben“, sagte Debbie und nahm noch einen Schluck Bier.
„Auch Kinder?“
„Gerade Kinder. Wenn sie dich glücklich machen?“
Michael schwieg lange.
„Vielleicht ist das die Lösung“, sagte er dann. „Wenn Lisa keine Kinder will...vielleicht können wir das über eine Leihmutter machen.“
Debbie sah ihn zweifelnd an und starrte dann geradeaus auf das verbrannte Gras.
„Und du meinst, damit wäre sie einverstanden?“
„Wärst du mit so was einverstanden?“
„Mich darfst du nicht fragen“, erwiderte Debbie. „Ich ticke anders.”
„Ich will Lisa nicht verlieren“, sagte Michael. „Debbie, ich liebe sie. Aber ich will ihr auch keinen Druck machen...vielleicht wäre wirklich eine Leihmutter die Lösung...dann müsste ich bei ihr nicht auf dem Kinderwunsch bestehen... ich merke ja, wie genervt sie davon ist.”
„Ja, genau“, bestätigte Debbie. „Dann könntest du dich wieder um sie allein kümmern, so wie sie es will.”
Michael presste die Lippen zusammen. „Meinst du, sie würde ein Kind von einer Leihmutter akzeptieren?“
„Weiß nicht. Ne Lösung wär’ es schon: Sie hat, was sie will und du hast, was du willst. Frag sie doch.”
„Ja... das sollte ich wohl machen“, seufzte Michael. „Aber... wenn ja, müsste ich erstmal eine finden.”
Debbie saß mit dem Rücken an den Baum gelehnt, ihre Arme locker auf den Knien, die Bierflasche baumelte zwischen ihren Händen.
„Kann nicht so schwer sein“, meinte sie.
„Oh, doch,“ antwortete Michael, „das ist schwer.“
Debbie nahm noch einen Schluck aus der Flasche.
„Mach’s nich’ so kompliziert“, sagte sie fast abfällig. „Hier bin ich. Okay? Du hast sie soeben gefunden.“
„ L isa, mach doch endlich die Augen auf“, sagte ihre Freundin und stupste sie an. „Er will nicht dich. Er will deinen guten Ruf, dein Aussehen, dein Geschlecht, deine Gebärmutter und ansonsten seine Ruhe. Er macht doch, was er will! Und wo bleibst du?“
Ihre Kinder maulten. Sie liebten ihren leiblichen Vater, Danny, und wollten, dass die Eltern wieder zusammen kamen. Sie akzeptierten Michael
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