Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)
Bank und seinen Managern gegeben. Die alten Herausforderungen standen vor ihm wie eine Mauer, bereit, überwunden zu werden. Seine Lippen zitterten, bevor er mit den Verantwortlichen der Bank zusammensaß und mit ihnen über seine Schulden diskutierte. Seine Leute versuchten zu erklären, dass Mr. Jackson einige Immobilien und anderes veräußern würde, um den Schuldenberg zu reduzieren, aber die Bank machte Druck. Jeder war gebeutelt durch die Finanzkrise, sie wollten das Geld sofort und jeder wusste, was das bedeutete.
„Wir warten schon lange auf Rückzahlungen, Mr. Jackson“, sagten sie, „das Limit ist erreicht. Wir wollen unser Geld zurück. Und die Zinsen, die wir ausgesetzt haben.“
Seine Manager setzten dem Dokumente entgegen, die bewiesen, dass wirksame Maßnahmen bereits in die Wege geleitet worden waren. Doch die Banker blieben gnadenlos. Sie verlangten etwas Handfestes.
„Ihr bestes Kapital sind Sie selbst, Mr. Jackson“, sagte einer von ihnen. „Arbeiten Sie was und geben Sie Konzerte, wie es sich für einen Musiker gehört...oder verkaufen Sie den ATV.“
Es ging hin und her. Nach Stunden trennte man sich, ohne sich geeinigt zu haben.
Michael war verzweifelt. Touren. Der ATV! Eine Zwangsversteigerung würde den totalen Wertverlust bedeuten. Und ihn am freien Markt verkaufen – was würden sie ihm denn schon dafür geben? Gäbe es überhaupt einen Käufer, der fähig und willens war, einen angemessenen Preis zu zahlen? Er erinnerte sich an die Worte Brancas, als er schon einmal zum Verkauf bereit gewesen war. Der hatte gesagt: „Wenn ich alles tun würde, Mike, den ATV würde ich nicht verkaufen. Auf gar keinen Fall.“
Aber das Ding war wie ein Fluch. Und seit Sony mit eingestiegen war, erst recht.
***
Jake.”
„Mike.“ Die beiden saßen sich gegenüber. Seit mehr als zwanzig Jahren war Jake ihm immer zur Seite gestanden – er war sein engster und unbekanntester Vertrauter. Mike holte tief Luft.
„Jake...wie... wie weit bist du mit deinem ...Baby?“
Erstaunt richtete Jake sich auf. „Wird das für dich aktuell?“
„Weiß nicht...ich will nur wissen...ob es eine Chance gäbe...vielleicht muss ich sie ja nicht nutzen...ich will nur wissen, ob sie da ist.”
„Chancen vergehen. Sie sind zeitgebunden“, entgegnete Jake fast ungehalten.
„Sag’s mir einfach, Jake“, forderte Michael tonlos.
„Es...ist nicht alles rund...aber wir...es wäre machbar. Warum tust du es nicht?“
„Das sagst ausgerechnet du? Wie war das mit ‚du nimmst deine Probleme überall mit hin’? Hast du mir das nicht immer klargemacht?“
„Die Zeiten ändern sich“, erwiderte Jake. „Manchmal…ist die Zeit reif für Dinge, die vorher keinen Sinn machten.“
Michael nahm langsam seine Brille ab. Das darauf folgende Schweigen war so aussagekräftig wie ein seitenlanger Dialog. Michael war der Erste, der es brach.
„Wovon hängt es ab?“, fragte er.
„Von dir“, sagte Jake, „ein Wort.”
Im Raum war es totenstill. Selbst das Feuer, zur Glut heruntergebrannt, war verstummt, leuchtete subtil, warf gespenstische Schatten auf die Gesichter.
„Wäre es denn eine echte Lösung?“, fragte Michael bebend.
„Mike, diese Jagd ist erst beendet, wenn es keinen Michael Jackson mehr gibt.“
Michael wandte den Kopf und sah auf die Glut. Die großen Augen füllten sich mit dem bekannten Ausdruck der Verzweiflung.
„Es ist der einzige Ausgang“, sagte Jake mit Nachdruck. „Du weißt, was passiert, wenn du versuchst, die Wahrheit zu sagen: Dein Ruf ist zerstört. Vanity Fair und andere haben dich erst neulich als psychotisch hingestellt...niemand würde dich ernst nehmen.”
Michael schluckte. „Jake, das Einzige, das mich hält, sind die Finanzen. Ich muss das irgendwie regeln.”
„Wie die sich letztlich entwickeln, weiß keiner, Mike. Alles ist Risiko – egal, was du tust. Aber die Chance, dass es gut geht, ist da. Du weißt, du wirst von vielen Seiten bedroht, nicht nur von einer...” Jake zögerte. „...und nicht nur wegen dem ATV. Den hätten sie sich schon längst mit deinen Schulden schnappen können. Wenn sie dich zwingen, den Kredit zurückzuzahlen, bist du ihn los. Sieh es, wie es ist: Jeder versucht, Geld mit dir zu machen – entweder über das, was du hast, oder über das, was du kannst und was du bist. Oder über... ich meine... zieh’ Spekulationen in Betracht...dass deine Erben verhandlungswilliger eingestuft werden als du.”
Michael zuckte zusammen. Jake machte
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