Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
Vom Netzwerk:
sprach?
    „Äh…wenn ich ehrlich bin…nein…“ antwortete er. „Warum hätte ich das tun sollen?“
    Michael schwieg. Er saß auf der Bettkante, medizinische Geräte um sich herum. Er sah sie an. Das war seine Welt. Medikamente, die ihm das Leben ermöglichten, Mittel, die ihn in einen künstlichen Schlaf schickten, damit sein Körper funktionierte, für eine Industrie, die ihn doch nur ausnutzte, für die er Geld machen musste, weil sie ihn die Enge getrieben hatten.
    Emotionslos sah er Conrad an, der ihn mit alarmiertem Blick musterte.
    „Weil dieses Geschäft eine Falle ist...für uns alle...weißt du...wie wäre es...einen anderen Namen anzunehmen... irgendwohin gehen, wo dich keiner vermutet. Ich weiß, dass ich Geld habe. Ich habe mehr, als sie alle denken...weißt du... ich habe nicht nur den ATV...ich habe Werte. Und ich war nicht halb so verschwenderisch, wie sie sagen. Das, was da ist, reicht für ein gutes Leben mit meinen Kindern.“
    „Aber wo wolltest du denn hin? Jeder kennt dein Gesicht! Und das der Kinder auch! Sie müssen in die Schule, wollen irgendwann einen Beruf ergreifen…“
    „Es gibt nur ein einziges Foto von meinen Kindern“, antwortete Michael. „Und da waren sie noch klein... sie werden größer, verändern sich…es könnte gehen…“
    „Michael!“, rief Conrad Murray entgeistert, „das kannst du doch nicht…deinen Kindern antun!“
    „Was?“, fragte Michael ungewohnt scharf, „ein normales Leben führen? Weißt du, warum ich so fertig bin? Weil ich nie ein normales Leben führen konnte! Weißt du, wie schön es ist, ein normales Leben führen zu dürfen? Weißt du das, Con? Ich scheiß auf den Glamour und Glitter! Hat das irgendwem irgendwann mal etwas gebracht? Nenn mir einen einzigen Namen von irgendeinem dieser Scheißstars, die nicht einen Schatten in der Krone haben!“
    Conrad war entsetzt. Michael redete auf einmal ganz anders. Seine Stimme war anders. Was war mit ihm passiert?
    „Aber du!“, krächzte er, um Haltung bemüht. „Du! Dich werden sie überall erkennen und wenn du dich auf den obersten Gipfel des Himalaya setzt!“
    „Ich könnte mich auch verändern“, sagte Michael leise. „Ich würde mich mit Freuden verändern…“
    „Aber Michael, was ist mit deinen Fans? Deinem so gottgesegneten Talent? Du bist der größte Star auf Gottes Erdboden! Du hast eine Million Tickets in wenigen Stunden verkauft! Eine Million! Wie viele Leute geben eine Hand dafür, dich auf der Bühne zu sehen! Sie warten auf dich! Wie viele Stars würden ihre Gliedmaßen opfern, für nur einen Bruchteil deiner Popularität! Deine Fans würden dir das nie verzeihen!“
    „Ich glaube, meine Fans wären die ersten, die es verstehen“, sagte Michael leise, „meine Fans sind meine Freunde, sie tun alles, um mir zu helfen.”
    „Aber...“, stammelte Murray hilflos und selbst gefangen in seinen unfertigen Gedanken, „das Rad läuft. Du kannst es nicht mehr anhalten.“
    Er wollte Michael in die Augen schauen, aber der drehte sich weg und sah aus dem Fenster.
    „Geh, Conrad, bitte“, sagte er. „Ich möchte allein sein.“
    N ächster Tag.
    Michael frühstückte mit seinen Kindern, was hieß, er sah ihnen zu, wie sie etwas aßen. Sein Magen war dicht, es waren zu viele Sorgen darin. Um davon abzulenken fragte er sie nach Alltäglichem, ihren Erlebnissen, nach dem Fortschritt ihres Unterrichts.
    Er kuschelte mit ihnen und wünschte sich einmal mehr, bei ihnen bleiben zu können. Aber er musste los. Er musste ins Tonstudio und er würde den ganzen Tag fort sein. Seufzend stand er auf und setzte die Sonnenbrille auf.
    „Daddy“, meldete sich Paris. „Bitte, dürfen wir mit? Wir möchten dich so gern bei der Arbeit sehen...bitte!“
    „Au ja!“, rief Prince. „Das wäre klasse! Wir wollen sehen, wie du tanzt!“
    Bislang hatte Michael den Kindern wenig von den Proben gezeigt. Er hatte sie genauso mit einem Knalleffekt überraschen wollen wie seine Fans. Aber nun war er nicht mehr sicher, ob er ihnen überhaupt ein Konzert würde bieten können und zögernd sagte er ja. Er fühlte sich gut an diesem Tag und die Energie seiner Kinder tat ihr Übriges dazu. Sie gingen zusammen ins Studio und die Kinder waren unglaublich stolz, ihn in Aktion zu sehen.
    Singen und Tanzen war wunderbar, wenn sein Körper es mitmachte. Und, oh, er liebte es und es tat ihm gut! An diesem Tag lief alles super, seine Stimme war perfekt, seine Bewegungen weich, er ging auf in der Musik. Gott, es

Weitere Kostenlose Bücher