Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)
ich soweit bin ... schlaf gut, Dattelkonfekt.“
Und dann kicherten wir beide wie die Kleinkinder.
Michael war schon auf dem Weg nach oben und ich hörte immer noch dieses ihm so typische Glucksen und Gibbeln, bis sich die Tür im oberen Stockwerk hinter ihm schloss. Mit Michaels Lachen im Ohr schlief ich ein. Selig.
***
Es war der Tag für Toms Überraschung und ich hatte mit Linda vereinbart, ab dem Frühstück gehen zu können.
Die Kinder waren bereits mit ihren Privatlehrern im Arbeitszimmer verschwunden. Es war meine Aufgabe, den Tisch abzudecken und die Küche in Ordnung zu bringen. Als ich in das Zimmer trat, saßen Grace und Michael noch am Tisch, vertieft in ein kontroverses Thema.
„Oh, sorry“, entschuldigte ich mich, „ich dachte, ihr seid schon...“
Grace warf mir einen mörderischen Blick zu und ich machte, dass ich vom Acker kam. Michael hatte eine dunkle Sonnenbrille auf und außer zusammengepressten Lippen war von ihm wenig zu sehen. Er war noch im Schlafanzug.
Wieder in der Küche angekommen, schnaufte ich tief durch. Das passte mir jetzt gar nicht. Ich wollte weg, hatte aber Linda versprochen, alles zu erledigen. Sie war heute nicht da und die Hausmädchen hatten in der Regel genug zu tun. Ich ging in mein Zimmer, um mich startklar zu machen. Irgendwann würden ja die beiden das Esszimmer verlassen, dann würde ich schnell reinspurten, abräumen und weg sein. Als ich mit gepacktem Rucksack wieder in die Küche kam, hatte sich die Lautstärke der beiden beträchtlich erhöht.
„Bist du wahnsinnig, diesem Menschen eine Vollmacht zu geben!“, schrie Grace aufgebracht. „Du musst das zurückziehen! Der Mann ist dein Untergang!“
Michael antwortete etwas, seine Stimme war leiser als die von Grace. Ich konnte nur einzelne Worte verstehen.
„Versprochen...Neverland...“ hörte ich. „Jermaine... er ist doch mein Bruder...“
„Nach all dem, was du erlebt hast!“, hörte ich Grace wüten, „Jermaine hat dich schon mal in die Scheiße geritten! Und der da... dem sieht man schon von weitem an, dass er ein Gangster ist!“
„Grace!“, rief Michael laut und deutlich. „Er geht nicht...er geht einfach nicht! Und es ist niemand sonst da!“
„Das ist es ja! Er übernimmt dich! Diese Leute laufen mit gefälschten Unterschriften von dir herum und schließen Verträge in deinem Namen ab! Hier! Schau dir das an!“
Sie schien Mike etwas hinzuwerfen. Es dauerte ein Weilchen, bis Graces Stimme wieder ertönte.
„Eine Klage von einem Hotelmanager aus Las Vegas, der behauptet, dass du vor einer Woche dort hättest auftreten sollen! Wer hat die Gage für die Vermittlung eingesteckt? Und du wirst regresspflichtig gemacht!“
Von Michael kam keine Erwiderung.
„Und gestern hat dieses Auktionshaus angerufen – dein gesamtes Mobiliar wird verscherbelt! Deine gesamten Memorabilien aus Neverland! Das kannst du nicht tun! Was hast du da unterschrieben?“
„Ich hab gar nichts unterschrieben!“, hörte ich Michael, diesmal laut und deutlich.„Was sagst du da von Neverland? Ist das wahr? Er verkauft meine Sachen?“
„Und wie wahr das ist! Alles steht zur Auktion bereit!“
Von Michael kam kein Ton mehr.
„Mann, Michael... dein Finanzchef war neulich hier. Er wollte mir dir reden... er sagt...“ Grace senkte ihre Stimme, es war nichts mehr zu verstehen. Auch Michaels Antwort nicht, die aber Grace so aufbrachte, dass sie wieder laut wurde.
„Und ich sage dir, du vertraust schon wieder den falschen Leuten! Geh zurück zu deinem alten Anwalt! Du bist von Aasgeiern umgeben! Michael! Wach auf! Diese Leute tun dir nicht gut!“
„Mein alter Anwalt hat mich auch betrogen!“, rief Michael und man konnte den Schmerz darüber heute noch in seiner Stimme hören.
„Vielleicht hat er das gar nicht! Vielleicht ist er genauso gelinkt worden wie du!“
Darauf blieb Michael stumm. Dann erneut Graces Stimme:
„Verdammt noch mal, du musst hier weg! Du musst dich erholen...du musst...“, sie brach ab, entmutigt, verzweifelt. Als von Michael keine Antwort kam:
„Da...da ist ein Angebot von einem Promoter...sie geben dir zehn Millionen für einen Auftritt.“
„Grace...du weißt genau, wie viel von diesen zehn Millionen übrig bleiben wird für uns. Ein Bruchteil! Und ich würde für Wochen unterwegs sein! Sie alle machen das nur, um selbst ihre Geldbeutel zu füllen! Und sie brauchen einen Hampelmann, der für sie tanzt!“
Diesmal war es Grace, die schwieg.
„Und noch was, Grace: Ich
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