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Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition)

Titel: Try hard to love me / Versuch doch, mich zu lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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Glaubensätze, tiefe Verwundungen, und er heulte und heulte...bis es irgendwann vorbei war, bis er keine Träne mehr hatte und alles aus ihm herausgeflossen war.
    Ausgelaugt und erschöpft saß Michael neben mir, zitternd, frierend, obwohl es warm in der Wohnung war. Ich breitete mit einer Hand, so gut ich konnte, eine Decke über seinen schmalen Körper, während ich ihn fest im Arm hielt. Es war sehr wahrscheinlich, dass er sonst umgefallen wäre. Apathisch starrte er vor sich hin.
    „Mike“, flüsterte ich und streichelte seinen Kopf. „Es ist vorbei... es ist vorbei...es ist weg...“
    Immer und immer wieder sagte ich es, machte Heil-Visualisierungen, zwang ihn, mitzumachen, bis Michaels Atem ruhiger wurde und er halb die Augen öffnete. Er sah unglaublich müde aus. Und das sagte er auch:
    „Chirelle“, murmelte er, „ich... bin müde...“
    „Kein Wunder“, sagte ich mit zittriger Stimme. Ich war selbst fix und fertig.
    „Doch“, flüsterte er, „das ist ein Wunder. Ich bin müde... so müde, dass ich schlafen möchte...“
    Ich seufzte erleichtert und verstand. „Soll ich dich ins Bett bringen?“
    „Ich ... hier bleiben... Couch...“ murmelte er, schon halb eingeschlafen.
    Mit meiner Hilfe hievte er sich die paar Zentimeter hoch auf die breite Couch und ich stopfte zwei Decken um ihn herum. Innerhalb von Sekunden war er eingeschlafen. Leise entsorgte ich den Inhalt des Eimers, sah zu, wie die Brühe ins Klo floss und vom reinen Wasser vernichtet wurde, holte noch zwei weitere Decken und wickelte eine um ihn herum, um sicher zu gehen, dass er nicht fror.
    Mit der anderen legte ich mich auf den Boden und war mindestens genauso schnell weg wie er.
    ***
    Ich wachte auf, weil mein Handy laut und fordernd schrillte.
    „Wo seid ihr?“, keifte eine beunruhigte Grace. „Du bist heute Morgen nicht aufgetaucht und Linda denkt, du landest deinen ersten Zeitungsartikel!“ Es sollte lustig klingen, aber die Sorge war übermächtig in ihrer Stimme.
    „Oh, Gott, Grace“, stöhnte ich, „wie spät ist es?“
    Leise stand ich auf, ging ins Schlafzimmer und setzte mich aufs Bett. Ich fühlte mich völlig zerschlagen.
    „Es ist ein Uhr nachmittags!“
    „Okay...“
    „Was okay? Wo bist du? Wo ist Mike?“
    „Er schläft... schon seit mindestens sechs Stunden und ich will ihn nicht wecken.“
    „Was...was hat er genommen?“, fragte Grace leise.
    „Wie...was hat er genommen? Meinst du Alk?“
    „Nein, ich meine...Schlafmittel“, sagte sie ungeduldig
    „Nicht in meinem Beisein und ich war die ganze Zeit hier... Grace, solange Michael noch schläft, kann ich hier nicht weg...ich erzähl dir alles, wenn wir heimkommen.“
    „Warum schläft er so lange?“
    „Sechs Stunden sind doch nicht lang!“
    „Hast du sie nicht mehr alle? Sechs Stunden, ohne was genommen zu haben, sind...eine Ewigkeit!“
    Ich schwieg. Mikes Insomnie war spruchreif.
    „Was hast du gemacht?“
    „Nix. Er hat gemacht.”
    „Ja, aber WAS?“, schrie sie fast. „Meine Güte, spann mich doch nicht so auf die Folter!“
    „Grace...das kann ich dir nicht in drei Worten am Telefon erzählen...es war eine lange Nacht...ich bringe ihn heim, wenn er ausgeschlafen hat, dann reden wir.“
    Drei Stunden später rief sie wieder an. „Mach mir nicht weis, dass er immer noch schläft.“
    „Er schläft immer noch.”
    „Und du hast ihm nichts gegeben?“
    „Ja, Mensch, Grace, was denn? Ich hab in meinem Leben noch nie ein Schlafmittel gesehen!“
    Schweigen. In Graces Kopf rumorten Gedanken, auf die ich niemals hätte kommen können, Möglichkeiten, die mich sicher schockiert hätten. Schließlich konstatierte sie hilflos:
    „Er schläft seit zehn Stunden.“
    „Hat er auch nötig. Ich vermute, er hat einen Nachholbedarf von ca. 30 Jahren? Wie lange schläft er schon nicht gut?“
    „Das ist es ja“, sagte Grace leise, „würdest du dich nicht darüber wundern?“
    Michael wachte nach fünfzehn Stunden auf. Sein Haar war verwuschelt, sein Makeup ein einziges Geschmiere und Stoppeln drangen durch die bleiche Haut. Er sah aus wie Dracula.
    In den ersten Sekunden wusste er nicht, wo er war. Ich saß, ihm gegenüber auf einem Sessel und legte mein Buch weg, als er anfing, sich zu bewegen. Verwirrt blickte er auf seinen linken Unterarm, dann auf seinen rechten. Die sahen für mich ganz normal aus – bekleidet mit seinem Hemd und dem leichten Jacket, das er gestern getragen hatte – wohl aber nicht für ihn. Dann sah er sich um und

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