Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
Veränderung. Zuerst waren die Bildschirme und Sichtluken ständig belagert gewesen, und man hatte den zurückfallenden Mond betrachtet oder die immer kleiner werdende Erde beobachtet. Bemerkenswert schien der Augenblick, in dem Erde und Mond die gleiche Größe hatten, dann aber wurde der Mond viel schneller kleiner als die Erde und schrumpfte zu einem kleinen, gelb leuchtenden Stern zusammen. Monate später bildeten Erde und Mond ein prächtig strahlendes Doppelgestirn.
    Per Anderson, Serge Iwanow und Fred Holt wechselten sich im Kontrollraum ab. Während des schwerelosen Falles gab es kaum etwas anderes zu tun, als ständig den Kurs zu überprüfen und das Radarskop zu betrachten, das ein Hindernis auf große Entfernung anzeigen würde.
    Im Maschinenraum war entweder Gaston Fraud oder Heinz Kattowitz, Professor Harrel hatte sich bereit erklärt, den Funker Halley abzulösen, falls dieser Müdigkeitserscheinungen verspürte, was sehr oft der Fall war. Mi Fang, der Schiffsarzt, sorgte für die regelmäßig eingenommenen Mahlzeiten und hatte ungeahnte Hindernisse bei deren Zubereitung zu überwinden, da die Schwerelosigkeit ihm manchen unerwarteten Streich spielte.
    Die Wochen wurden zu Monaten, und etwas rechts der Flugrichtung wurde ein heller Stern zu einem beachtlichen Weltkörper: die Venus.
    Serge saß in der Zentrale und zeichnete den Kurs auf dem Diagramm ein. Seit Wochen bereits war die Funkverbindung mit der Erde unterbrochen, und die erste Aufregung über dieses Ereignis hatte sich gelegt. Man war eben allein und auf sich selbst angewiesen. Das Gefühl der grenzenlosen Einsamkeit hatte sich verstärkt, und mehr denn je beanspruchten die Männer in ihrer Freizeit die Bibliothek und den kleinen Filmvorführraum, der einige Abwechslung bot.
    Plötzlich stutzte Serge. Der Kurs der TERRA wies eine geringfügige Abweichung auf, die bei der geplanten Entfernung eine wichtige und vielleicht sogar verhängnisvolle Rolle zu spielen vermochte. Die Abweichung zeigte sich in Richtung der nahen Venus, so daß Serge sofort den Verdacht faßte, die bereits einkalkulierte Kraft des venusianischen Schwerefeldes müsse größer sein als errechnet.
    Er zögerte keinen Augenblick, Per Anderson zu benachrichtigen. Minuten später erschien der Nordländer in der Zentrale.
    „Was ist?“ erkundigte er sich und beugte sich über die Karten. Als er sich wieder aufrichtete, zeigte sein Gesicht keine Spur irgendwelcher Besorgnis.
    „Ein paar Richtungsstöße mit den Steuerdüsen, und der Fall ist erledigt“, knurrte er. „Deshalb hättest du mich nicht zu wecken brauchen.“
    Längst hatten die Männer das unpersönliche ,Sie’ vergessen.
    Der Russe nickte und sagte ohne besondere Betonung:
    „Auf die gleiche Idee kam ich auch, Per, aber schließlich hast du mich noch nicht ausreden lassen. Siehe selbst …“
    Er zog langsam einen Hebel neben dem roten Fahrtknopf herunter und sah Anderson dabei bedeutsam an. Der hatte schnell nach einem Halt gesucht und erstarrte in seiner Bewegung, als nichts geschah.
    Langsam schob Serge den Hebel wieder zurück.
    „Die Steuerdüsen arbeiten nicht mehr“, sagte er überflüssigerweise. „Ich habe es schon probiert.“
    Anderson betrachtete den Hebel, als habe er ihn noch nie zuvor gesehen. Seine Hand kam vor und zog ihn herab. Wieder keine Reaktion.
    „Keine Energie?“ vermutete er. „Die Leitung muß unterbrochen sein, oder nur ein Kontakt der Zündkabel. Wir müssen sofort Fraud benachrichtigen. Ich besorge das, du bleibst vorerst hier.“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, verschwand er im Gang und eilte mehr schwebend als gehend in den Maschinenraum im Heck des Schiffes. Er fand Fraud inmitten kompliziert anmutender Zylinder und wirr durcheinander laufender Metalleitungen vor. Ruhig hing er in der Luft und las in einem Buch.
    „Die Steuerdüsen arbeiten nicht“, platzte Anderson mit seiner Neuigkeit heraus. „Wir müssen den Kurs der TERRA berichtigen, sonst fallen wir auf die Venus.“
    „Auf die Venus?“ staunte Gaston, ehe er begriff. „Auf die Venus!“ rief er entsetzt und warf das Buch weg. Es segelte quer durch den Raum und blieb in irgendeiner Ecke einfach, hängen. „Wieso können die Düsen versagen? Ich habe vor dem Start alles genauestens überprüft.“
    „Vielleicht nur ein Kurzschluß. Oder ein Kontakt ist angeschmort. Ganz gleich, was es ist – du mußt den Fehler finden! Sonst sind wir genauso verloren wie die Erde. Kattowitz soll dir helfen.“
    Fraud sah

Weitere Kostenlose Bücher