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TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Harrel zurück – und zu dessen Entdeckung.
    Ein zehnter Planet? Und kein Transpluto, sondern einfach ein Transmerkur. Er war gespannt auf die Meßergebnisse des englischen Astronomen.
    Und während er so an der Luke stand und auf die rollende Wolkenmasse des nun dritten Planeten starrte, ging ein leichter Ruck durch das Schiff. Anderson spürte, wie ihn irgend etwas zur Wand zog, und er mußte sich mit beiden Händen abstützen, um nicht gegen sie gedrückt zu werden.
    Er wußte sofort, was das gewesen war, wenn der Druck auch schon wieder nachgelassen hatte.
    Die Steuerdüsen hatten angesprochen.
    Sekunden später der gleiche Druck, nur nach der andern Seite.
    Anderson stieß ein kurzes Gebet aus und verließ die Kabine. In der Kabine fand er Iwanow, Holt und Fraud vor, die alle durcheinander sprachen. Fraud war gerade dabei, den Verschlußdeckel mit der Aufschrift: STEUERDOSEN wieder aufzuschrauben. In seinem Gesicht war ein fröhliches Grinsen.
    Als er Anderson sah, verwandelte sich das Grinsen in Lachen.
    „Man sollte eigentlich immer den Fehler gleich zu Anfang einer Leitung suchen. Was meinst du, Per, was es gewesen ist? Der Anschlußkontakt direkt hier im Pult war durchgeschmort. Angelötet – und schon funktioniert die Chose wieder.“
    „Ausgezeichnet“, lobte Anderson und machte sich daran, in den Karten zu wühlen. Er mußte den Kurs berechnen. Aber er hatte scheinbar Fraud und sein ihm gegebenes Versprechen vergessen. Der Franzose nahm sein Werkzeug und schob es in die Tasche. Abwartend sah er auf Anderson.
    „Noch etwas?“ erkundigte sich dieser.
    „Ja – würden Sie mir vielleicht eine schriftliche Anweisung für den Koch mitgeben? Kattowitz trinkt auch ganz gern einen.“
    Der Kommandant betrachtete Fraud mit leichtem Vorwurf, warf dann aber einige hastige Zeilen auf ein Blatt Papier und gab es Fraud. Der las die wenigen Zeilen und verschwand mit einem verklärten Lächeln auf den Zügen.
    Eine halbe Stunde später ging die Anweisung durch das Schiff, sich anzuschnallen oder sich nach einem sicheren Halt umzusehen.
    „Steuerkorrektur erfolgt in zehn Sekunden. Nach Beendigung des Manövers erfolgt Beschleunigung für zehn Minuten. Der Kurs der TERRA ist wieder der alte, das Ziel ist die Sonne.“
    Und dann zählte Anderson:
    „… fünf … vier … drei … zwei … eins …“
    Mit sanfter Gewalt zwangen die Düsen das Schiff aus seiner Bahn und drückten seine Spitze in eine andere Richtung. Nur zögernd ließ die Schwerkraft der Venus ihr Opfer los, aber als dann die Richtung stimmte und die Heckdüsen aufflammten, um der TERRA die nötige Beschleunigung zu geben, fiel die Venus schnell seitlich ab und befand sich bald darauf rechts hinter dem Heck des Raumschiffes.
    Erneut stürmte die TERRA voran und hatte in zehn Minuten wieder die frühere Eigengeschwindigkeit erreicht. Die Schwerelosigkeit setzte erneut ein, und die Besatzung der TERRA empfand diesen Zustand rein instinktiv als normal, eine Tatsache, die einigen erst nachträglich einen nicht gelinden Schreck einjagte.
    Halley bekam Anweisung, seine automatisch gesendete Tonbandbotschaft entsprechend zu ändern, die Sendung aber nicht einzustellen. Anderson selbst zog sich in seine Kabine zurück und holte den längst fälligen Schlaf nach, den er in den vergangenen Stunden versäumt hatte.
    Nur ein Mitglied der Besatzung konnte keine Ruhe finden.
    Harrel saß vor seinen Instrumenten und beobachtete die Sonne und den neu entdeckten Planeten – oder was immer es auch war. Stundenlang stellte er Berechnungen an, deren Ergebnisse unmöglich der Wirklichkeit entsprechen konnten. Verzweifelt wiederholte er seine Berechnungen, prüfte die alten nach und beobachtete erneut.
    Er schlief einige Stunden und begann von neuem mit seiner Arbeit. Inzwischen war die Sonne unmerklich nähergerückt, und er bildete sich ein, das Ergebnis nun leichter nachprüfen zu können. Aber so sehr er sich auch anstrengte, es veränderte sich nicht.
    In Anbetracht der Verhältnisse eine glatte Absurdität.
    Der neue Planet hatte eine sehr große Dichte, einen hohen Massewert, einen schier unglaublich geringen Durchmesser und bestand aus festen Stoffen. Nicht aus Gas oder flüssigen Elementen, nein, aus handfesten Stoffen noch unbekannter Zusammensetzung.
    Harrel griff sich an den Kopf und dachte an die Temperaturen, die hier, nur wenige Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, auf den kleinen Körper einwirken mußten. Jeder bekannte Stoff würde sofort

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