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TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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in das All hinaus und boten ein grandioses Schauspiel. Doch sonst gab es auch hier nichts von Besonderheit zu entdecken.
    Dicht neben der Sonne standen schon die Sterne. Im Filter erschienen sie als winzige Punkte, die ihre Stellung nie veränderten. Merkur befand sich noch hinter der flammenden Scheibe und konnte nicht beobachtet werden.
    Harrel machte einige Aufnahmen und beschloß, künftig solche in regelmäßigen Zeitabschnitten herzustellen. Er entwickelte sie selbst und fiel somit keinem zur Last.
    Stunden später betrachtete er mit automatischem Interesse die einzelnen Fotos und verglich sie mit den bekannten Sternkarten. Es war ungemein reizvoll, die auf der Erde hergestellten Sternkarten mit der fotografischen Wirklichkeit zu vergleichen. Erstaunlicherweise stimmte alles genau überein.
    Bis auf einen Stern dicht am Rande der Sonnenscheibe.
    Zuerst glaubte Harrel, es handele sich um einen Fehler in der Negativplatte, aber als er den gleichen Stern auch auf anderen Fotos wiederfand, mußte er erkennen, daß er wirklich vorhanden war.
    Seine Neugier begann zu wachsen.
    Noch einmal verglich er seine Fotos mit der Sternkarte, aber der neue Stern war dort nicht vorhanden. Lediglich ergab eine genauere Betrachtung der Fotos die erstaunliche Tatsache, daß der Stern sich nicht sehr weit von der Sonne entfernt befinden konnte. Das Spektrum war genau das der Sonne.
    Harrel zog die Stirn in Falten und begann, ernsthaft über das Problem nachzudenken. Ein Stern mit dem gleichen Spektrum wie die Sonne? Ziemlich unwahrscheinlich. Ein Planet, vielleicht der mysteriöse Vulkan, den man bisher vergeblich zwischen Sonne und Bahn des Merkur gesucht hatte?
    Harrel begann, erneut Berechnungen anzustellen.
    Das Ergebnis war einigermaßen erschütternd.
    Der entdeckte Stern – oder Planet – befand sich sehr nahe an der Sonne. Die von der Sonne ausgehende Hitze müßte ihn zerschmolzen haben, so nahe befand er sich an ihr. Vielleicht konnte er sogar von besonders großen Protuberanzenzungen erreicht werden.
    Harrel rang nach Luft. Er war so überwältigt von seiner Entdeckung, daß er einige Minuten brauchte, um sich aufzuraffen und Anderson zu benachrichtigen.
    Der Kommandant hatte zwar im Augenblick andere Sorgen, aber er zeigte doch ein mildes Interesse für die Entdeckung eines bislang unbekannten Planeten. Willig teilte er die Begeisterung Harrel’s und stimmte diesem zu, als er sich erbot, möglichst schnell die näheren Daten über Größe, Maße und Dichte des neuen Weltkörpers zu beschaffen.
    Ein wenig erschöpft verabschiedete sich Anderson dann, um sich in den Maschinenraum zu begeben, wo Fraud und Kattowitz über den Schaltschemen brüteten, um die Ursache des Defektes zu ergründen.
    Fraud zeigte auf ein elektrisches Kabel.
    „Darin sitzt der Fehler, ich verwette alles, was ich habe!“
    „Das ist nicht viel“, meckerte Kattowitz, beugte sich aber über seine eigenen Pläne, um die Lage des Kabels zu überprüfen. „Es führt von den Zündkammern direkt zur Zentrale. Da sich sowohl rechte wie linke Steuerdüse etwa in Höhe der Treibstoffbehälter vereinen und beide Düsen versagen, so kann der Fehler nur zwischen dieser Vereinigung und der Zentrale liegen. Vielleicht ziehen wir nur einfach ein neues Kabel ein – und der Schaden ist behoben.“
    Anderson hatte schweigend zugehört.
    „Versuchen wir lieber, zuerst den Fehler zu finden. Einer fängt im Maschinenraum an, der andere beginnt in der Zentrale. Wollen mal sehen, wer zuerst Erfolg hat. Der bekommt eine Extraration Alkohol.“
    Die beiden Männer sahen sich stumm in die Augen, ehe sie in verschiedenen Richtungen davonstürzten. Fraud eilte in die Zentrale, während Kattowitz noch im Maschinenraum über die fragliche Kabelleitung herfiel. Mit einem Meßinstrument begann er, das Kabel Meter für Meter abzutasten.
    Anderson begab sich in seine Kabine, um sich ein wenig von den Strapazen zu erholen. Er zog die Magnetschuhe an und stellte sich an die Sichtluke. Nachdenklich ruhte sein Blick auf der nahen Oberfläche der Venus, die nur aus Wolken und Dunst zu bestehen schien. Wie vage Inseln ragten die Bergspitzen aus der undurchsichtigen Atmosphäre hervor, die einzigen Anzeichen, daß sich unter dieser Schicht auch Land befand.
    ,Man würde eines Tages auch hier landen’, dachte Anderson grimmig. ,Kein Planet des Sonnensystems würde dem Menschen ein Geheimnis bleiben – falls ihre eigene Mission gelang.’ Unwillkürlich kehrten seine Gedanken zu

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