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TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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kommen, weil man nicht verstand, was sie sagte. Nicht umsonst benutzten irdische Kulte eine allgemein unverständliche Sprache für ihre Zwecke.
    Die Stimme sprach hoch und fast ohne Betonung. Es mußte sich um zwei oder drei Sätze handeln, die gesprochen wurden, aber der Sinn blieb völlig unklar.
    Selbst Iwanow, dem keine Sprache des Ostens unbekannt war, gab jeden Versuch auf, einen Sinn herauszufinden. Anderson hatte es schon lange aufgegeben. Eins jedoch schien sicher zu sein, und der Pilot sprach es aus:
    „Es muß eine Meldung sein, vielleicht auch ein Befehl. Er wiederholt sich ständig, muß also automatisch gesendet werden. Ich möchte nur wissen, ob wir damit gemeint sind.“
    „Womit?“
    „Ich meine, vielleicht ist die Meldung für uns bestimmt – vielleicht aber auch für jemand anders.“
    Anderson verspürte wieder den kalten Schauer.
    „Du meinst, es gäbe außer uns noch andere Intelligenzen im Weltraum?“
    „Haben Sie je daran gezweifelt? Der Beweis liegt vor uns. Das ist niemals eine irdische Sprache, auch keine verschlüsselte. Das ist die Sprache einer Rasse, der wir noch niemals begegneten.“
    Anderson nickte langsam.
    „Ich bin davon überzeugt, daß deine Annahme stimmt. Wie aber sollen wir jemals diese Sprache entziffern? Wie sollen wir begreifen können, was sie von uns wollen?“
    „Auf der Erde könnte es vielleicht gelingen, den Sinn herauszufinden, man hat dort bereits automatische Übersetzungsroboter. Aber ich bezweifle, daß diese auf etwas völlig Unbekanntes überhaupt reagieren.“
    Iwanow nickte.
    „Trotzdem müssen wir versuchen, diese Meldung zur Erde zu bringen, ehe wir einen ernsthaften Versuch unternehmen, die Nachricht selbst zu enträtseln. Ich halte es einfach für aussichtslos. Und ich habe da auch eine vielleicht brauchbare Idee, wie wir mit der Erde in Verbindung treten können.“
    „Da bin ich gespannt“, verkündete Anderson und ließ sich in dem zweiten Sessel nieder. „Schieß los!“
    Der Russe nahm ein Blatt Papier und begann zu zeichnen.
    „Hier ist die Sonne – und hier der Körper, von dem die Funksignale ausgehen. Ich verstehe jetzt auch, warum wir die Verbindung mit der Erde verloren. Wir wurden einfach unterbrochen. Wenn sich aber der Merkur in einigen Tagen vor den Körper schiebt, und wir befinden uns außerhalb der Merkurbahn, dann werden wir von dem rätselhaften Körper abgeschnitten, und ich habe so eine Ahnung, als ob wir dann wieder unsere gute, alte Erde radiotechnisch empfangen könnten.“
    Anderson betrachtete Iwanow mit einem zufriedenen Lächeln.
    „Keine schlechte Idee. Wir haben noch ein wenig Zeit, uns das zu überlegen. Ich werde inzwischen mit Harrel sprechen – oder besser: ich lasse ihn gleich in die Zentrale kommen. Veranlasse das bitte!“
    Zwei Minuten später war Harrel bei ihnen.
    Er wurde eingeweiht und bekam auch die seltsame Nachricht zu hören, von der er genauso wenig verstand wie alle anderen. Seiner Meinung nach konnte die Sprache vielleicht indianisch sein, genauso gut aber auch chinesisch. Als er jedoch von dem Plan des Russen hörte, nickte er heftig.
    „Eine gute Idee. Vielleicht kann man uns auf der Erde helfen. Der Körper wird etwa zwanzig Stunden lang vom Merkur verdeckt sein, das sollte der Erde genügend Zeit geben, uns eine Antwort zu senden. Wenn nicht, müssen wir achtundachtzig Tage warten, bis das seltene Ereignis wieder eintritt. Inzwischen darf ich vielleicht berichten, was ich festgestellt habe?“ Und als die beiden Männer zustimmend nickten, fuhr er fort: „Der Körper, der von mir entdeckt und zuerst als ein Planet angesehen wurde, hat sich inzwischen einwandfrei als ein künstlicher Himmelskörper erwiesen. Gewissermaßen ein künstlicher Satellit der Sonne, so wie auch die Erde künstliche Satelliten aus Menschenhand besitzt. Nur haben wir hier einen Unterschied: der künstliche Satellit der Sonne wurde nicht von Menschen geschaffen! Lassen wir erst einmal die Frage beiseite, wer ihn geschaffen haben kann, sondern beschäftigen uns lieber mit den rein technischen Daten des Weltkörpers, soweit sie mir bisher bekannt sind.
    Er besteht aus einem stark reflektierenden Metall von unvorstellbarer Widerstandskraft gegen Hitzebeeinflussung – soviel steht fest. Sein Durchmesser beträgt kaum fünfzig Meter, obwohl ich ihn bei der ersten Sichtung auf gut und gerne fünfhundert Kilometer geschätzt hatte. Aber die absolute Reflektion hat mich getäuscht. Sein Abstand von der

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