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TS 01: Attentat auf Sol

TS 01: Attentat auf Sol

Titel: TS 01: Attentat auf Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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bereits die ungeheuerliche Wahrheit erkannt hatte, schwieg er und gab nichtssagende Antworten. Er wollte warten, bis man selbst auf die gleiche Vermutung kam wie er.
    Der Merkur war zurückgefallen, aber er folgte in seiner Bahn dem Raumschiff, wenn auch langsamer. Die TERRA befand sich bereits innerhalb der Merkurbahn und hatte daher eine höhere Eigengeschwindigkeit, wollte sie nicht in die Sonne stürzen.
    Der glänzende Körper kam naher und näher.
    Er war Jon Halley, der die Sensation verursachte.
    Die Tür seines Funkraumes öffnete sich, und der Funker stürzte auf den Gang, stieß mit dem Kopf hart an die Decke und gab dabei unaufhörlich laute Rufe von sich, die erst allmählich von den Herbeieilenden verstanden wurden.
    „Kommandant – ich habe eine Meldung aufgefangen. Wo ist Per Anderson?“
    Seine Frage schien überflüssig, denn die Zentrale befand sich unmittelbar neben dem Funkraum. Per trat aus der aufgleitenden Tür und zog den zappelnden Funker am Bein zu sich herab.
    „Was gibt es denn?“ fragte er und hielt Halley fest, der sicher wieder entschwebt wäre, so sehr zappelte er mit allen Gliedern.
    „Eine Funkmeldung – sie funken immer noch.“
    Anderson machte ein erstauntes Gesicht und achtete nicht darauf, daß sich fast die ganze Mannschaft auf dem viel zu engen Gang versammelt hatte. Auch Harrel befand sich unter ihnen.
    „Seit wann hast du Verbindung mit der Erde?“ fragte Per.
    Halley verdrehte die Augen, als habe man ihm öl zu trinken gegeben.
    „Nicht die Erde!“ keuchte er. „Die Signale kommen nicht von der Erde.“
    Für einen Augenblick herrschte Schweigen, dann aber sprachen alle durcheinander und redeten auf den Funker ein, der natürlich kein Wort mehr verstehen konnte. Per rief:
    „Ruhe! Hör’ zu, Halley: du sagst, die Zeichen kämen nicht von der Erde? Woher weißt du das – und woher sollen sie denn sonst kommen?“
    „Sie sind in einer mir unverständlichen Sprache – aber es muß eine Sprache sein. Eine hohe und doch irgendwie feierliche Sprache …“
    „Der Kerl ist übergeschnappt!“ knurrte Gaston Fraud und wandte sich zum Gehen. Aber Harrel hielt ihn fest.
    „Halley!“ sagte der Astronom laut und deutlich. „Hast du wenigstens feststellen können, aus welcher Richtung die Signale kamen?“
    „Sie kommen immer noch – ich habe das Tonband laufen, um sie aufzunehmen. Die Richtantenne zeigt zwar automatisch auf die Erde, aber … aber …“
    „… aber der neu entdeckte Körper, dem wir uns nähern, steht in der gleichen Richtung!“ vollendete Harrel und schwieg dann.
    Jon Halley nickte und sah Per Anderson an wie ein geprügelter Hund. Der Kommandant war zusammengezuckt und sah forschend zu Harrel hinüber. Der fing den Blick auf und zuckte mit den Schultern, als wolle er sagen: ,Nun, was meinst du jetzt?’
    Anderson schien einen Entschluß gefaßt zu haben.
    „Iwanow, du übernimmst das Kommando in der Zentrale. Alle anderen auf ihre Posten! Das Schiff bereit machen für einen eventuellen Kurswechsel. Harrel, du wirst den fremden Körper nicht aus den Augen lassen, ständige Beobachtung! Halley, ich gehe mit dir, um mir die Sendung anzuhören. Ich verstehe einige Sprachen, vielleicht kann ich sie wenigstens identifizieren.“
    Er schob Halley vor sich her und verschwand mit ihm in dem kleinen Raum. Die übrigen Männer eilten auf ihre Posten oder kehrten in ihre Kabinen zurück. Stille legte sich über das Innere des Schiffes, eine unheimliche Stille gespannter Erwartung.
    Anderson starrte auf das laufende Tonband und lauschte den Tönen, die aus dem Lautsprecher klangen. Nach etwa zwei Minuten schaltete er das Tonband aus und befahl Halley, den Empfänger abzustellen.
    „Es ist immer die gleiche Sendung, sie wiederholt sich stets. Die eigentliche Mitteilung dauert kaum dreißig Sekunden. Schneide mir die Meldung aus dem Band ab und bring sie mir in die Zentrale. Aber Beeilung, bitte! Wir haben nicht viel Zeit zu verlieren, da wir bald auf gleicher Höhe mit dem – dem fremden Körper sind.“
    Halley machte sich an die Arbeit, noch ehe Per den Raum verlassen konnte. Und zehn Minuten später saß der Kommandant vor dem kleinen Tonbandgerät und ließ die Meldung auf einem unendlichen Band vor sich ablaufen.
    Ein kalter Schauer rann seinen Rücken herab, als er die Stimme des Fremden vernahm. Es war eine kalte und unpersönliche Stimme, obwohl er Halley recht geben mußte: sie war auch gleichzeitig irgendwie feierlich. Aber das mochte daher

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