TS 05: Die galaktische Föderation
Augenblick aufhörst zu existieren, weil der gleiche böse Feind schnell einen deiner Vorfahren umbrachte, von dem du abstammst. Du siehst, so einfach ist das Spiel mit der Zeit nicht.“
Leise Schritte tapsten durch den Raum.
„Ich werde dich jetzt verlassen, Rebak, um zu meiner Welt zurückzukehren. In wenigen Tagen jedoch kehre ich zurück – und mit mir eine Flotte, wie du sie dir nicht in deinen schlimmsten Träumen vorstellen kannst. Wir werden euch mit Waffen vernichten, die jeder Beschreibung spotten – und die für den Besitzer nicht so gefährlich sind wie dein Zeitintegrator. Bereite dich vor, Rebak. Der galaktische Krieg ist in seine Endphase getreten.“
Irgendwo verhallten die Schritte.
Rebak sank in einen Stuhl. Er wirkte plötzlich alt und verfallen, Runzeln und Falten bedeckten sein Gesicht, und seine Hände zitterten bei jeder Bewegung. Er stieß einen Seufzer aus.
„Das alles habe ich nicht geahnt, denn ich wollte den Frieden für das Universum. Ich habe geglaubt, diesen Frieden zu erhalten, wenn ich den Unruhestifter aus unserer Zeitebene vertrieb. Scheinbar habe ich damit das Gegenteil bewirkt: er kehrte zurück, stärker und mächtiger denn je. Karelh, wird mir das Universum jemals verzeihen können?“
In Karelh kämpfte der Stolz mit der Gerechtigkeit. Er war stolz auf die Erfolge seiner eigenen Rasse, aber er fühlte auch, daß der neue Darex im Unrecht war. Schließlich siegte seine Anständigkeit.
„Du hast im positiven Sinne gehandelt, Rebak, und es bleibt uns nur wenig Zeit, den einmal gemachten Fehler nach Möglichkeit zu korrigieren.“
„Was gibt es da zu korrigieren? Darex existiert, und er wird sein Versprechen wahrmachen.“
„Natürlich wird er es wahrmachen – wenn er noch existiert.“
Rebak sah auf. Ein flüchtiger Hoffnungsschimmer huschte über seine müden Züge.
„Wie meinst du das?“
Karelh setzte sich und warf Dor einen kurzen Blick zu.
„Welches ist der kausale Grund für die Tatsache, daß du die Flotte von Darex in die Vergangenheit geschleudert hast? Wenn wir diesen Grund genau bestimmen können und seine Ursache festlegen, genügt es völlig, jemand zu finden, der in der Vergangenheit diese Ursache beseitigt. Wenn das geschehen ist, wird Darex niemals auftauchen – denn sein Urgroßvater wurde niemals in die Vergangenheit geschleudert, sondern sitzt noch heute auf Alpha Centauri 3 und experimentiert mit Pulverraketen.“
Rebak schüttelte traurig den Kopf.
„Nein, so einfach kann das alles nicht sein. Außerdem, wie sollten wir jemals herausfinden, welches die wirkliche Ursache für unsere heutigen Handlungen gewesen ist?“
„Das wäre das wenigste, Rebak. Wenn Darex diesen Planeten Terra nicht erobert hätte, hätte er auch keine Suchkreuzer ausgeschickt, die Atlan endlich fanden. Mich zu beseitigen wäre sinnlos, denn dann hätte es eben einen andern Kommandanten gegeben. Er konnte aber die Erde nur deshalb besetzen, weil zwei Jahrhunderte zuvor ein irdisches Raumschiff auf Alpha 3 landete und den Cyrroten das Geheimnis des Hyperantriebs brachte. Wäre das nicht geschehen, hätten die Cyrroten weiter experimentiert und schließlich Cyrros in der entgegengesetzten Richtung gesucht.
Wir müssen also ein Ereignis herauskristallisieren, das die Landung des irdischen Schiffes auf Alpha 3 verursachte und ein anderes erfinden, das sie unmöglich macht.“
Rebak versank in tiefes Nachdenken. Dann sah er auf.
„Wir werden Allan zu Rate ziehen müssen, denn er kennt die Geschichte der Erdenmenschen genau. Vielleicht kann er uns helfen, das entscheidende Ereignis herauszukristallisieren.“
„Eine gute Idee. Aber können wir uns in einem Raum treffen, der absolut sicher ist und der auch von einem Unsichtbaren nicht unbemerkt betreten werden kann?“
„Darex war nur solange gefährlich, als wir sein Geheimnis nicht kannten. Jetzt gibt es genügend Mittel, seine Gegenwart zu verraten.“ Karelh erhob sich.
„Gut, dann wollen wir die geplante Besprechung so schnell wie möglich einberufen und abhalten. Es bleibt uns nicht viel Zeit. Ich bin davon überzeugt, daß wir einen Weg finden werden.“
Rebak schien weniger optimistisch.
*
Am andern Tag bereits saßen die vier Männer in einem winzigen Raum, der hermetisch von der Außenwelt abgeschlossen und von außen strengstens bewacht war. Selbst eine harmlose Fliege hätte nicht unbemerkt hineingelangen können.
Allan berichtete auf Verlangen Rebaks den genauen Hergang der
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