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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt
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Cassidor zurück, wohin du gehen willst.«
    Maltby sah ihn gedankenvoll an. »Es muß Atmion sein«, entschied er endlich. »Man soll auf der Star Cluster nicht argwöhnen, daß ich gewandert bin. Wenn etwas geschieht, weißt du, wie du mich erreichen kannst.«
    Plötzlich fühlte er sich ausgestoßen. Gleich einem Paria verließ er die Bühne. Der Lärm verklang hinter ihm.
    Die Tage vergingen; und das Verwirrende für Maltby war, daß er nichts von der Star Cluster hörte. Einen Monat hindurch streifte er ziellos von Stadt zu Stadt; und die einzigen Nachrichten, die ihn erreichten, berichteten vom Erfolg der Gemischten. Die Eroberer mußten sich überall der Kontrolle über die Rundfunkstationen bemächtigt haben; und marktschreierische Berichte sprachen davon, wie die Einwohner der Fünfzig Sonnen ihre neuen Herren mit wildem Beifall als Führer in dem Kampf gegen das Schiff des Irdischen Imperiums begrüßten.
    Eine Frage beherrschte seine Gedanken: Was war mit der Star Cluster geschehen? Wo konnte sie sich aufhalten?
    Gloria hatte betont: »Wir werden sofort eingreifen. Die Erde erkennt keine Minoritätenregierungen an. Den Gemischten werden demokratische Privilegien und Gleichberechtigung zugestanden werden, aber nicht die Herrschaft. Das ist endgültig.«
    Der Gedanke brach ab, als über ihm die Musik mit einer hohen Note verklang. Die kurze Stille wurde von der unverkennbaren Stimme Hunstons unterbrochen:
    »Allen Völkern der Fünfzig Sonnen gebe ich folgendes bekannt: Das irdische Schlachtschiff stellt keine Gefahr mehr dar. Es wurde durch einen geschickten Trick der Gemischten erbeutet und befindet sich jetzt auf Cassidor, wo es den technischen Experten der Gemischten seine Geheimnisse preisgibt. Völker der Fünfzig Sonnen, die Tage der Angst und Unsicherheit sind vorüber. Euere gemeinsamen Interessen werden in Zukunft von eueren Brüdern und Beschützern, den Gemischten, wahrgenommen werden. Als ihr Führer und euer Führer widme ich hiermit die dreißig Milliarden Einwohner unserer siebzig Planeten der Aufgabe, sich auf weitere Besuche aus der Hauptgalaxis vorzubereiten und dafür zu sorgen, daß sich nie wieder ein Kriegsschiff in die Große Magellansche Wolke wagt, welche wir jetzt feierlich zu unserem heiligen und unverletzlichen Lebensraum erklären.
    Aber das liegt in der Zukunft. Für den Augenblick haben wir, die Völker der Fünfzig Sonnen, erfolgreich die furchtbarste Gefahr unserer Geschichte gemeistert. Demgemäß wird eine dreitägige Feier angeordnet.«
    Zuerst schien es nichts zu geben, worüber man nachdenken konnte. Maltby ging eine Allee aus Blumen und Bäumen und eleganten Häusern entlang; und nach einer Weile versuchten seine Gedanken, das Bild eines unüberwindlichen Schlachtschiffes zu formen, das mit seiner ganzen Bemannung aufgebracht wurde – wenn sie noch lebte. Wie hatte man das fertiggebracht? Bei aller Schwärze des Weltraums, wie?
    Gemischte, mit der hypnotischen Macht ihrer doppelten Gehirne, konnten es erreicht haben, wenn man sie in genügender Zahl an Bord ließ, um sich der mentalen Kontrolle über alle hohen Offiziere zu bemächtigen.
    Aber wer wäre irrsinnig genug, einer solchen Gruppe den Zutritt ins Schiff zu gestatten? Bis vor einem Monat besaß die Star Cluster zumindest zwei wirksame Schutzmöglichkeiten gegen ein derartig katastrophales Ende ihrer langen Reise. Eine war die fähige Psychologin des Schiffes, Lieutenant Neslor, die ohne Zögern in das Gehirn eines jeden spähen würde, der das Schiff betrat. Die zweite Sicherheit war Captain Peter Maltby, dessen doppeltes Hirn augenblicklich die Anwesenheit eines anderen Gemischten erkennen würde.
    Eine Tatsache blieb übrig, deretwegen er etwas unternehmen mußte. War die Star Cluster wirklich gekapert worden, so befand sich auch die Sehr Ehrenwerte Gloria Cecily in Gefangenschaft. Und Lady Laurr der Edlen von Laurr trug außer ihren vielen klingenden Titeln auch den Namen Mrs. Peter Maltby. So sah die Realität aus. Aus ihr erwuchs das erste ausschließlich persönliche Ziel seines einsamen Lebens.

 
18. Kapitel
     
    Die Gebäude des Flottenstützpunktes lagen vor ihm. Maltby blieb hundert Meter vom Offizierseingang entfernt auf dem Bürgersteig stehen und zündete sich beiläufig eine Zigarette an. Rauchen war in erster Linie eine non-dellische Gewohnheit, und Maltby hatte sie niemals angenommen. Aber ein Mann, der vom Planeten IV der Sonne Atmion nach Cassidor VII gelangen wollte, ohne eines der

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