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TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen

Titel: TS 08: Das Reich der fünfzig Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.E. van Vogt
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angenommen werden, daß keines unserer Schiffe imstande wäre, einige der mächtigeren Waffen zu tragen, welche die Erde binnen kurzer Frist überall im erforschten Universum aufzubieten vermag. Isoliert, wie wir alle waren, können Sie nicht einmal erraten, was für Waffen das sind, geschweige denn erklären, die Ihren wären besser. Deshalb lautet in diesem Zusammenhang meine Frage: Warum erwähnen Sie auch nur eine derartige angedeutete Drohung? Von Ihren ganzen Argumenten vermag sie am wenigsten Begeisterung für Ihre Sache zu wecken. Nun?«
    Auf der Hauptbrücke des großen Schiffes wandte sich die Sehr Ehrenwerte Gloria Cecily von der Sichtplatte ab, auf der Maltbys Raum zu sehen war. Ihr Gesicht zeigte einen nachdenklichen Ausdruck, als sie langsam die andere Frau fragte: »Was halten Sie davon, Lieutenant Neslor?«
    Die Psychologin des Schiffes erwiderte ruhig: »Ich glaube, edle Lady, dies ist der Augenblick, über den wir sprachen, als Sie von mir Auskunft über die psychologischen Folgen Ihrer Heirat mit Peter Maltby begehrten.«
    Der Grand Captain starrte ihre Untergebene befremdet an. »Sind Sie toll? Seine Reaktion war in jeder Hinsicht korrekt. Er hat mir ausführlich seine Meinung über die Verhältnisse in den Fünfzig Sonnen dargelegt; und jedes Wort entspricht der Wahrheit.«
    »Was sich hier abgespielt hat, wirft ein entscheidendes Licht auf das gesamte Problem der Fünfzig Sonnen«, versetzte die ältere Frau kühl. »Es ist von zu großer Bedeutung, um irgendeine Einmischung zu erlauben. Ihr Gatte muß das Schiff verlassen, und Sie selbst müssen Ihre Einwilligung dazu geben, daß die Liebe, die Sie für ihn empfinden, durch Hypnose ausgeschaltet wird, bis diese Angelegenheit endgültig erledigt ist. Sie sehen das ein, nicht war?«
    »Nein«, beharrte Lady Laurr eigensinnig. »Worauf gründen Sie Ihre Meinung?«
    »Mehrere Punkte sind bemerkenswert«, antwortete die Psychologin. »Einer davon ist die Tatsache, daß Sie ihn geheiratet haben. Madam, Sie hätten niemals einen gewöhnlichen Mann zum Gatten genommen.«
    »Selbstverständlich.« Der Grand Captain sprach stolz. »Sie haben festgestellt, daß jeder einzelne seiner beiden I.Q.s größer als der meine ist.«
    Lieutenant Neslor lachte spöttisch. »Seit wann hat der I.Q. für Sie eine Rolle gespielt? Wenn er ein Grund wäre, um die Egalität eines Menschen anzuerkennen, so hätten sich die königlichen und adligen Familien der Galaxis schon längst mit Professoren und Gelehrten vermischt. Nein, nein, mein Captain, jemand, der für hohe Ämter bestimmt ist, besitzt eine instinktive Atmosphäre der Große, die nichts mit Intelligenz oder Fähigkeit zu tun hat. Captain Maltby hat diese Atmosphäre. Zumindest unbewußt haben Sie sie registriert, als Sie ihn heirateten.«
    »Aber er ist lediglich Captain in der Marine der Fünfzig Sonnen«, protestierte der Grand Captain, »und dazu eine Waise, die vom Staat erzogen wurde. Er hat mir alles erzählt.«
    »Edle Lady, überlegen Sie, was Sie sagen«, widersprach die Psychologin scharf. »Wir haben es mit einem Mann zu tun, dessen niedrigster I.Q. immer noch über 170 liegt. Jedes Wort, das Sie über ihn geäußert haben, zeigt die Voreingenommenheit einer Frau für ihren Geliebten. Ihre endgültigen Entscheidungen in Bezug auf die Fünfzig Sonnen dürfen jedoch nicht von Ihrem Gefühlsleben beeinflußt werden. Sehen Sie das ein?«
    Eine lange Pause entstand, und dann ein fast unmerkliches Nicken. »Setzen Sie ihn auf Atmion ab«, ordnete sie tonlos an. »Wir müssen nach Cassidor zurückkehren.«

 
17. Kapitel
     
    Maltby stand am Boden und beobachtete, wie die Star Cluster im fernen Dunst des blauen Himmels verschwand. Dann wandte er sich um und nahm ein Taxi zum nächsten Hotel. Von dort tätigte er seinen ersten Anruf. Nach einer Stunde erschien eine junge Frau, die ihn steif grüßte, als sie seiner ansichtig wurde. Während er sie jedoch anblickte, verschwand einiges von ihrer Feindseligkeit. Sie näherte sich ihm, kniete nieder und küßte seine Hand.
    »Stehen Sie auf«, erlaubte Maltby.
    Sie erhob sich und trat zurück, wobei sie ihn mit wachsamen, halb belustigten, halb herausfordernden Blicken beobachtete.
    »Meine Situation ist folgende«, erläuterte Maltby. »Ich trage einen Anzug, der meiner Überzeugung nach auf einen Sucher an Bord der Star Cluster eingestellt ist. Ich möchte, daß ihn jemand übernimmt, während ich zu der verborgenen Stadt gehe.«
    »Das läßt sich sicher

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