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TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.C. Tubb
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kicherte, als sie den Medizinball verfehlte und zu sah, wie er schwerfällig in eine Ecke rollte. „Eins zu null für dich, Jay – aber das ist nicht fair, du hast stärkere Muskeln als ich.“
    „Wirklich?“ Jay sah lächelnd auf sie herab. Seine Bewunderung für ihre körperliche Gewandtheit leuchtete aus seinen Augen. „Wollen wir dann etwas anderes versuchen?“
    „Ja.“ Sie sah ihn nachdenklich an und gab sich Mühe, seine jugendliche Geschmeidigkeit nicht zu bewundern. „Du arbeitest in der Ventilation, und das bedeutet, daß du viel Zeit oben in den Bezirken von geringerer Schwerkraft verbringst.“ Sie lächelte. „Jetzt weiß ich es. Wir wollen Zweikampf spielen.“
    „Nein.“
    „Warum nicht? Wir können doch Masken und Schutzhemden anziehen und Rapiere nehmen oder Übungsmesser, wenn du letztere vorziehst.“ Sie lächelte, als er zögerte. „Komm, Jay. Ich will doch keinen Kampf mit bloßen Händen mit dir versuchen – ich würde doch keine Chance haben.“
    „Das würde ich nicht sagen“, meinte er und ging auf ihren Ton ein, dann riß er sich zusammen und blickte sie an. „Warum willst du überhaupt Zweikampf spielen?“
    „Warum?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Warum nicht? Ich könnte es doch eines Tages gebrauchen, wenn ich erst eine alte, unbegehrte Frau bin. Ich könnte doch eine Rivalin besitzen.“ Sie trat dichter an ihn heran. „Willst du mein Freund sein, Jay?“
    „Hör auf damit“, sagte er rauh. „Du weißt nicht, was du sprichst.“
    „O ja, ich weiß es. Jay, ich bin kein Kind mehr, und ich weiß alles über die Tatsachen des Lebens. Nächstes Jahr werde ich mit jemandem verheiratet, den die Eugenik bestimmt hat. Ich werde Kinder haben, und wir werden in einer Familienunterkunft leben, bis ich fünfundzwanzig Jahre alt bin, aber vielleicht auch länger. Das hängt davon ab, wie mir mein Gatte gefällt. Dann bin ich frei und kann tun, was mir Freude macht.“ Sie lächelte ihn an; eine eindeutige Aufforderung sprach aus ihren weichen, braunen Augen. „Willst du auf mich warten, Jay?“
    „Nein.“
    „Warum nicht?“ Sie berührte seinen Arm. „Du bist nicht verheiratet, oder wenigstens trägst du, keine weißbebänderten Shorts, wie Fred es tut. Was hindert uns also, eine Vereinbarung zu treffen für die Zeit, wenn ich mündig bin? Hast du mich nicht gern, Jay?“
    „Du weißt verdammt gut, daß ich dich gern habe.“
    „Dann brauchst du auch nicht in meiner Gegenwart zu fluchen.“ Sie nahm ihre Hand von seinem Arm, stand schmollend da und zeichnete mit ihrer Fußspitze Muster auf den gepolsterten Fußboden des Übungsraums. „Ist es eine andere?“
    „Nein.“
    „Bist du sicher, Jay?“ Sie zögerte. „Wenn es eine andere gibt, nun, dann weiß ich, daß ich etwas nicht sagen sollte, aber …“ Sie biß sich auf die Lippen. „Unsinn. Warum reden wir überhaupt so?“
    „Ohne jeden Grund“, sagte er herzlich. „Hier.“ Er warf ihr den Ball zu.
    Sie fing ihn mechanisch auf und warf ihn dann überdrüssig zur Seite. „Ich will nicht mehr spielen. Unterhalten wir uns lieber.“
    „Geht in Ordnung“, er sah sich in dem bevölkerten Raum um. „Hier?“
    „Nein. Wir wollen einen unbesetzten Erholungsraum suchen.“ Bevor er Einspruch erheben konnte, hatte sie seinen Arm ergriffen, führte ihn in den Korridor hinaus zum nächsten Deck empor, wo die Räume lagen. Der vierte war leer. Sie schaltete das Licht ein, nachdem sie die Tür geschlossen hatte, und schob das Schild „Besetzt!“ hinaus.
    „So.“ Sie setzte sich hin und lächelte ihn an. „Jetzt können wir wirklich allein sein.“
    „Du bist unvernünftig“, sagte er ruhig. Er blieb an der Tür stehen, starrte auf sie herab und betrachtete ihre geröteten Gesichtszüge, ihre glänzenden Augen und ihre feuchten Lippen. „Du spielst mit dem Feuer und denkst nicht daran, daß du dich verbrennen könntest.“
    „Du wirst mich nicht verbrennen“, sagte sie vertrauensvoll. „Jay, warum bist du so kalt? Du weißt, was ich für dich fühle.“
    „Ich weiß, was du zu fühlen glaubst“, verbesserte er. Er setzte sich hin, hielt sich aber von ihr fern. „Sieh mal, Susan“, sagte er ernst. „Du willst doch nicht, daß ich das Gesetz breche, und du willst es auch nicht brechen. Du wirst bald verheiratet werden – warum willst du nicht solange warten?“
    „Aber ich werde dich nicht heiraten können“, sagte sie gereizt. „Warum mußt du so blind sein, Jay? Du weißt doch, was ich

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