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TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.C. Tubb
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Schritten den dazwischenliegenden Raum und nahm seinen Platz am Beratungstisch ein.
    „Nun, meine Herren, was ist so wichtig, daß Sie es mir nicht über das Telefon sagen konnten?“
    „Ich traue nicht immer dem Leitungssystem des Schiffes“, stieß der Kapitän hervor. „Es liegt nicht außerhalb des Bereichs der Möglichkeiten, daß irgendein Elektroingenieur die Leitungen angezapft hat.“
    „Glauben Sie das?“ Gregson lehnte sich zurück und lächelte die anderen beiden an. Quentin beugte sich vor, seine harten, scharfen Gesichtszüge wirkten ernst und geringschätzig unter der Masse seiner grauen Haare.
    „Sie halten mich für einen Dummkopf, Gregson?“
    „Nein, aber diese Vorstellung ist lächerlich.“
    „Wirklich? Würde es Sie überraschen, zu hören, daß der gleiche Fall sich schon einmal vor vierzig Jahren ereignet hat?“ Er blickte den dunkelhaarigen Mann, der ihm gegenübersaß, fest an. „Das war natürlich vor Ihrer Zeit, aber was sich einmal ereignet hat, kann sich leicht wiederholen.“
    „Entschuldigung“, sagte Gregson ruhig. „Ich hatte vergessen, daß Sie alt sind.“
    Verachtung lag in der Art, wie er das sagte, aber unter dieser Verachtung zeigte sich ein schwächlicher Neid und der tiefere Grund seiner Abneigung gegen den Kapitän. Quentin war alt, wenigstens dreizehn Generationen. Da er der Kapitän war, und da es wesentlich war, wenigstens einen Menschen zu haben, der einen langdauernden Überblick über das Schiff und seine Absichten hatte, war es den Kapitänen immer gestattet, alt zu werden.
    „Ich will diese Bemerkung überhören“, sagte Quentin ruhig, „weil ich weiß, was sie hervorgerufen hat. Aber zur gleichen Zeit muß ich Sie bitten, sich daran zu erinnern, wer und was ich bin. Ich bin der Kapitän. Und Sie sind nur der Chef der Hirn-Polizei.“ Die Schlußfolgerung war offensichtlich, und Gregson biß sich auf die Lippen, als er seine Wut niederkämpfte. Quentin nahm ein dünnes, fast durchsichtiges Blatt Papier vom Tisch auf, betrachtete es einen Augenblick und sah dann die anderen an.
    „Es hat einen Überfall der Barbaren auf die Farmabteilung von Sektor Vier stattgefunden“, sagte er monoton. „Bis jetzt war es den Nachrichten noch nicht möglich, sich weiter auszubreiten, und ich vertraue darauf, daß der Vorfall so geheim wie möglich bleiben wird.“ Er sah Gregson an. „Das ist Ihre Aufgabe.“
    „Wann fand der Überfall statt?“
    „Kurz bevor ich Sie anrief – während Sie schliefen.“ Hohn war unberechtigt, und beide, Gregson und der Kapitän, wußten es. „Es war nur ein kleiner Überfall, drei Männer und eine Frau, aber er beweist, daß die Bedrohung durch die Barbaren nicht ignoriert werden kann, wie Sie, meine Herren“, Quentin sah zu Conway hinüber, „empfohlen haben.“
    „Ich empfehle es noch immer“, sagte Conway. „Die Bar baren sind nur wenige unzufriedene Leute, die es verstanden haben, der Auslöschung zu entwischen. Da sie alle unfruchtbar sind, werden sie allmählich durch Hunger oder natürlichen Tod aussterben.“
    „Ist das richtig, Henderly?“
    „Offen gesagt, ja.“ Der Chefarzt räusperte sich, als er die Frage des Kapitäns beantwortete. „Sie sind unfruchtbar. Jeder von ihnen ist über fünfundzwanzig Jahre. Nahrungsmittel sind natürlich ihr größtes Problem. Ich habe meine Empfehlung für die Politik, sie zu ignorieren, auf die Faktoren Hunger und Kannibalismus gestützt.“ Er zuckte mit den Schultern. „Sie sind hungrig – also müssen sie essen. Wir bewachen die Speisesäle – also sind sie gezwungen, sich gegenseitig aufzufressen. Das führt zu einer gegenseitigen Furcht, und allmählich zu gegenseitiger Vernichtung.“
    „Sie sollten ausgerottet werden“, entgegnete Gregson grob und sprach bereits weiter, als die anderen protestieren wollten. „Ich kenne alle Gründe dafür und dagegen, und ich weiß sehr gut, daß wir keine vollkommene Sache und kein Massaker im Bezirk der Schwerelosigkeit durchführen können, ohne das Vorhandensein der Barbaren zu verraten.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich bestimme die Politik des Schiffes nicht, ich führe sie nur aus, aber ich empfehle, daß sie ausgerottet werden.“
    „Leichter gesagt als getan“, bemerkte Quentin trocken. „Haben Sie irgendwelche Vorschläge, wie sie ausgelöscht werden können, ohne ihr Vorhandensein den übrigen zu verraten?“
    „Vergiftete Lebensmittel? Wir können sie Hefe stehlen lassen, die mit Toxinen oder etwas

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