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TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.C. Tubb
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Vorsicht außer acht gelassen hatten. Sie hatten vergessen, daß sie – wenn auch scheinbar gewichtlos – doch noch eine Masse besaßen. Masse hatte Beharrungsvermögen, und Beharrungsvermögen hatte zersplitterte Knochen und zertrümmerte Schädeldecken verursacht, wenn Körper, die sich zu schnell bewegten, mit der starren Konstruktion des Schiffes zusammenstießen.
    Bevor Jay den Verbindungskanal verließ, wechselte er seine Shorts aus, kleidete sich wieder in seine offizielle Uniform, passierte die Wachen und stieg hinunter in den Sektor Drei. Er fand schnell seinen Weg durch die einzelnen Decks, an Garten, Farmen und Wohnräumen vorbei, den Verbindungskanal entlang ins Stabsquartier der H.P.
    Der Chef sah von seinem Schreibtisch auf, als Jay ein trat, wies auf einen Stuhl und fuhr fort, ein Bündel Berichte durchzusehen. Er las langsam und biß sich ungeduldig auf die Lippen, als er die dünnen, auslöschbaren Plastikblätter buchstabierte.
    „Warum kann man dieses Zeug nicht auf Tonbändern hereingeben?“ fragte er.
    Jay zuckte mit den Schultern, antwortete aber nicht, da er vermutete, daß Gregson auch keine Antwort erwarte. „Du hast nach mir geschickt?“
    „Ja. Wo warst du so lange?“
    „Ich war in Sektor Fünf in inoffiziellem Dienst.“
    „Ich weiß. Merrill hat angerufen und berichtet, daß er dich gesehen hat.“ Gregson blickte den jungen Mann aufmerksam an. „Er schien besorgt, sprach etwas von einem jungen Madchen, das du in einen Erholungsraum mitgenommen hast.“
    „Wirklich?“ Jay wurde unter dem starren Blick Gregsons ein wenig unruhig, halb verärgert über sich selbst, weil er sich irgendwie schuldig fühlte. „Merrill sollte sich lieber um seine eigenen Angelegenheiten kümmern.“
    „Es sind seine Angelegenheiten. Als zuständiger Offizier des Sektors ist es seine Pflicht, die Jungen zu schützen. Wie ernst ist die Angelegenheit, West?“
    „Überhaupt nicht ernst. Vergiß es.“
    „Bist du dessen sicher? Manchmal gleiten einem solche Sachen aus der Hand. Du kennst die Strafen, die auf Bruch des Gesetzes stehen.“
    „Du brauchst mich nicht über das Gesetz zu belehren“, stieß Jay gereizt hervor. „Ich habe gesagt, daß du das vergessen kannst. Es ist völlig vorbei, und ich bezweifle, ob ich sie jemals wiedersehen werde.“
    „Ich hoffe, daß du das wirklich so meinst“, sagte Gregson ernst. „Ich kann meine Offiziere bis zu einem gewissen Grad schützen, aber niemand kann sich vor der Eugenik schützen, wenn eine Anklage wegen Unmoral vorgebracht wird. Das wurde eine Meldung an PSYCHO bedeuten. Bei irgendeinem anderen konnte das auf einfache Degradierung hinauslaufen, aber bei dir …“ Gregson machte mit seiner Hand eine ausdrucksvolle Geste. Jay wußte genau, was er meinte. Offiziere der Hirn-Polizei konnten nicht degradiert werden; sie wußten zuviel, und daher blieb Auslöschen die einzig mögliche Strafe. Er schluckte mühsam.
    „Es ist aus, und ich meine das auch so.“
    „Ich kann mir vorstellen, wie deine Gefühle sind“, sagte Gregson mit ungewöhnlicher Anteilnahme. „Du bist jung, sie ist jung – weiter denkst du nicht.“ Er zögerte. „Willst du eine Versetzung in einen anderen Sektor? Ich könnte dich mit Norton austauschen, wenn du willst.“
    „Nein, vielen Dank, es wird nicht nötig sein. Ich kenne die Leute in Sektor Fünf und kann dort wirkungsvoller arbeiten.“ Er sah seinen Chef an. „Hast du mich hierhergerufen, um mir das zu sagen?“
    „Nein.“
    „Warum also?“
    „Merrill hat angerufen, nachdem deine Nummer ausgerufen war, und ich dachte, ich sollte es erwähnen, weil du gerade mal hier bist.“ Gregson nahm etwas vom Tisch auf. „Ich habe einen Auftrag für dich bekommen. Die anderen haben ebenfalls ihre Auftragskarten, doch dies ist die einzige aus deinem inoffiziellen Sektor.“ Er schob Jay einen Plastikstreifen zu. „Hier, du weißt, was du zu tun hast.“
    Jay nickte und nahm den Plastikstreifen. Er hatte sie schon vorher gesehen, viele von ihnen, und er hatte seit langem jede Gefühlsregung verloren, die er vielleicht einmal gehabt hatte. Der Streifen kam von PSYCHO und enthielt die vollen Lebensdaten irgendeines Menschen. Er war ausgesucht, ausgeworfen worden. Als Jay einen Blick auf den Streifen warf, konnte er den breiten roten Stern sehen, der die ganze Oberfläche bedeckte. Den roten Stern, der ankündigte, daß ein Mensch geprüft, gewogen – und zu leicht befunden worden war.
    Zufällig las er Name und Nummer

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