TS 11: Vater der Menschheit
Männern.
„Wir haben nicht genug Platz“, sagte Dirks. „Außerdem spielt es keine Rolle. In wenigen Monaten werden die Transporter der Raumflotte hier eintreffen und den Rest holen. Wollen wir hoffen, daß alle unsere Befürchtungen umsonst sind und die Unbekannten nichts bemerkt haben.“
„Die Entnahme des Energiums in den beiden anderen Lagern blieb auch ohne Folgen, Dirks, vergessen Sie das nicht. Warum sollte es diesmal anders sein?“
Harrison, der die Verladearbeiten geleitet hatte, kam zu ihnen.
„Wir sind fertig, Captain. Der Laderaum ist bis zur Decke voll. Mehr geht nicht hinein.“ Randell nickte anerkennend.
„Gut, dann werden wir die Kammer hier wieder provisorisch verschließen und mit Sand bedecken. Unsere Spuren werden verwischt, obwohl ich auch das für überflüssig halte. In drei Stunden werden wir starten.“
Harrison nickte und entfernte sich, um die Anordnung weiterzugeben. Randell und Dirks kehrten langsam zum Schiff zurück. Jane Calder folgte ihnen.
Pünktlich zur festgesetzten Stunde kletterte die STARLIGHT senkrecht in den Himmel empor. Der Planet des Systems A-27-DO versank mit steigender Geschwindigkeit in den Tiefen des Raums, und seine Sonne wurde schnell zu einem winzigen Stern, der im Strudel der Lichtgeschwindigkeit unterging.
Die Antriebsaggregate arbeiteten regelmäßig und absolut störungsfrei, wie Deaux zu seiner Zufriedenheit feststellen konnte. Bald schon überließ er seinem Assistenten Polkowski die Aufsicht und zog sich in seine Kabine zurück. Er hatte seine Ruhepause redlich verdient.
Nun hatte er wieder Zeit und Muße, sich seiner Lieblingsbeschäftigung zu widmen, dem Studium alter Bücher. Der moderne Mikrofilmprojektor, der die Schrift mit großen und deutlichen Buchstaben an die Decke der Kabine warf, so daß man auch im Liegen bequem lesen konnte, war zwar äußerst komfortabel, aber der Franzose hatte leider die Angewohnheit, ständig dabei einzuschlafen, wie früher die Leute beim Fernsehen.
Alles im Schiff nahm wieder seinen gewohnten Verlauf.
Knut Jansen hatte den Kurs zur Erde berechnet und die Daten Randell zur Programmierung übergeben. Der Generator war in Ordnung und Treibstoff mehr als genug vorhanden. Es konnte nichts mehr schief gehen.
In einigen Wochen konnte der Dauerantrieb abgeschaltet werden, bis dahin steuerte sich die STARLIGHT selbständig und vollautomatisch. Dann jedoch setzte die allmähliche Verzögerung ein, die erst beim Abfall bis auf einfache Lichtgeschwindigkeit aufhörte.
Routine!
*
Das Schiff legte nun in dreißig Minuten ein halbes Lichtjahr zurück. Vierzehn Tage waren seit der letzten Zwischenlandung vergangen, und die Entfernung zur Erde betrug noch an die tausend Lichtjahre. Drei bis vier Wochen noch …
Dirks und Jane Calder hatten die Wache in der Zentrale übernommen, obwohl es im Grunde nichts zu tun gab, wenn man von der üblichen Instrumentenkontrolle absah. Die eigentlichen optischen Beobachtungen waren Angelegenheit Harrisons in seinem Observatorium.
Die Metallverkleidungen waren eingeschoben worden, der Blick in den Weltraum war frei und ungehindert. Stumm standen die beiden Menschen dicht nebeneinander und blickten hinaus in die ewige Leere zwischen den Sternen. Weit in der Ferne schwammen Spiralnebel auf dem samtschwarzen Hintergrund, scheinbar starr und unbeweglich. Auch die kugelförmigen Sternhaufen schienen sich nicht zu bewegen, nur einzelnstehende und nicht so weit entfernte Sterne verschoben sich und wanderten oft im Verlauf weniger Stunden über die gesamte Quarzkuppel und verschwanden hinter dem Heck.
Dirks hatte seinen Arm um Jane gelegt.
„Siehst du den Stern dort, Jane? In der letzten halben Stunde hat er seine Position stark verändert. Er dürfte kaum mehr als zehn Lichtjahre entfernt sein.“
Sie nickte stumm und betrachtete den bläulich schimmernden Himmelskörper, der langsam vorbeizog.
Er warf ihr einen kurzen Blick zu, ehe er abrupt das Thema wechselte und sagte:
„Sobald wir auf der Erde sind, Jane, reichen wir das Heiratsgesuch ein. In Zukunft können wir dann sicher sein, nicht mehr getrennt und auf verschiedene Schiffe abkommandiert zu werden.“
Sie nickte ihr Einverständnis.
„Weißt du, ich möchte gern auf der STARLIGHT bleiben. Jeder einzelne an Bord ist mir vertraut. Sie sind unsere Freunde.“
„Jansen auch?“ fragte er und tat so, als sei er überrascht.
„Natürlich auch er!“ gab sie erstaunt zurück. „Warum auch nicht? Ich glaube,
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