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TS 11: Vater der Menschheit

TS 11: Vater der Menschheit

Titel: TS 11: Vater der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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haben keine große Chance gegen die Unbekannten. Nüchtern betrachtet, sind wir ihnen auf Gnade oder Ungnade ausgeliefert. Damit bleibt uns nur eine einzige Möglichkeit: Wir müssen versuchen, eine Verständigung mit ihnen zu erreichen. Gelingt das nicht …“
    Den Rest des Satzes ließ er in der Luft hängen.
    „Was also sollen wir tun? Was schlagen Sie vor?“ fragte Randell. Deaux sagte fast ein wenig zu hastig:
    „Abwarten! Der Funker soll ständig auf Empfang bleiben und den Frequenzensucher laufen lassen. Es ist ja möglich, daß die Fremden ein ähnliches Nachrichtensystem wie wir entwickelt haben. Außerdem würde ich vorschlagen, den Bugscheinwerfer in regelmäßigen Abständen von fünf Sekunden aufblitzen zu lassen, die dafür notwendige Automatik ist ja vorhanden. Jedes intelligente Lebewesen wird erkennen, daß es sich um Signale handelt. Sie werden also wissen, daß wir auf eine Kontaktaufnahme warten. Oder sie halten es für ein Notsignal, was an der Situation nichts ändern dürfte.“
    „Ein guter Vorschlag“, stimmte Dirks zu. „Ich bin damit einverstanden.“ Randell war der gleichen Auffassung.
    Er löste den Voralarm aus und informierte jeden an Bord über Interkom. Beruhigend fügte er hinzu, daß den Fremden friedliche Absichten nicht abgesprochen werden könnten, denn wenn sie es darauf angelegt hätten, die STARLIGHT zu vernichten, wäre das längst geschehen. Es stand also aller Wahrscheinlichkeit nach ein unkriegerischer Kontakt bevor. Die Initiative allerdings, mußte der Captain zugeben, lag bei den Fremden.
    In der Zentrale wurde die ständige Wache verdoppelt.
    Sie hatte die Aufgabe, bei der Annäherung eines anderen Schiffes sofort Alarm zu geben. Ihnen zur Verfügung standen außerdem empfindliche Ortergeräte. Zusätzlich blieb der Spezialdetektor eingeschaltet, denn es war damit zu rechnen, daß der Antrieb der fremden Schiffe ebenfalls mit Energium aktiviert wurde.
    Als alle diese Vorbereitungen getroffen waren, begann die Wartezeit, von der niemand wissen konnte, wie lange sie dauern würde.
    Anfangs rechneten sie in jeder Stunde mit dem Auftauchen der Fremden, aber die Stunden reihten sich langsam zu Tagen und schließlich zu Wochen, ohne daß etwas geschah. Unfähig, sich von der Stelle zu rühren, verharrte das Schiff reglos im Raum, als habe die Zeit es eingefroren. Der oftmals wieder voll eingeschaltete Antrieb änderte daran nichts. Es war, als stieße die STARLIGHT gegen eine unsichtbare Wand. Diese Wand, wahrscheinlich eine gigantisch aufgeladene Energieblase, umgab das Schiff und besaß, den Messungen zufolge, einen Durchmesser der zweifachen Schiffslänge. Mehr Spielraum gewährten die Fremden nicht.
    Das mit einfachem Raketenantrieb ausgerüstete Beiboot konnte den Hangar jederzeit verlassen und in nächster Umgebung kreisen. Aber die Energieblase schränkte den Aktionsraum erheblich ein, konnte aber so leicht in ihren Ausmaßen bestimmt werden.
    Diese Energieblase, so führte Deaux nach den Untersuchungen aus, könne weder von dem Strahler – würde er überhaupt funktionieren – noch von den Atomtorpedos durchdrungen werden. Ganz zu schweigen von den gewöhnlichen Geschossen. Die STARLIGHT befand sich, so schloß er bitter, in ihrem eigenen, winzigen Universum. Natürlich war es möglich, so vermutete er, daß feste und auch nicht materielle Dinge von außen her in das Innere der Blase eindringen konnten, aber das würde sich noch herausstellen – vielleicht.
    Die Stimmung an Bord wurde von Tag zu Tag schlechter. Zwar bestand keine unmittelbare Gefahr, denn Lebensmittel, Wasser und Luft reichten für Jahre, aber die Ungewißheit war kaum noch zu ertragen.
    Die einzige Gewißheit blieb die Tatsache, daß man hilflos im leeren Raum schwebte, als wäre die STARLIGHT ein Wrack. Man war den Fremden ausgeliefert, ohne das geringste dagegen tun zu können.
    Das zehrte an den Nerven.
    Einigen an Bord wäre es lieber gewesen, einem leibhaftigen Gegner gegenüberzustehen, als dieser unsichtbaren Bedrohung, die nicht zu greifen war.
    Es war ein Wunsch, der in Erfüllung gehen sollte.

 
Kapitel 3
     
    Knut Jansen und der Funker Walker hatten die Wache in der Zentrale übernommen. Das einzige Geräusch, das zu vernehmen war, stammte von dem eingeschalteten Funkgerät, aus dem bisher außer Statik noch kein vernünftiger Ton gekommen war.
    Jansen beschränkte sich auf die optische Beobachtung durch die Kanzel und einen gelegentlichen Blick auf den Detektor. Er litt

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