TS 11: Vater der Menschheit
Lichtgeschwindigkeit zurückgefallen wäre. Aber es hatte die Fahrt völlig gestoppt. Die Geschwindigkeit betrug relativ Null.
Randell kam in die Zentrale gestürzt, dicht gefolgt von Deaux.
„Das ist einfach unmöglich!“ keuchte der Franzose völlig verstört. „Das ist gegen alle technischen Voraussetzungen und widerspricht jeder Erfahrung. Die STARLIGHT steht still, ohne daß jemand die Kontrollen berührt hat, und das mitten im Raum. Der nächste Stern ist fünf Lichtjahre entfernt.“
„Vielleicht gar jener blaue dort?“ fragte Dirks und deutete auf den Stern, der noch immer unbeweglich an derselben Stelle stand.
Deaux warf einen Blick auf die Sternenkarte mit dem eingezeichneten Kurs.
„Ja, das ist er. Im übrigen noch unbekannt. Hat nicht mal einen Namen bis jetzt. – Himmel, ich begreife das alles nicht! Ich habe geschlafen, als der Captain mich aufweckte. Vor wenigen Stunden war im Maschinenraum alles in bester Ordnung, wie Polkowski jederzeit bestätigen kann. Und nun das!“
Er konnte es offensichtlich nicht fassen.
„Verdammt! Es muß doch eine Erklärung geben!“ schnaubte Randell, wütend und verwirrt zugleich.
Dirks gab sich einen Ruck und sprach es aus:
„Irgend etwas hat unser Schiff mitten im Überlichtflug angehalten!“ Jane war bleich geworden. Leise fragte sie:
„Irgend etwas …? Aber was denn, Fred?“
Randell lief; sich schwer in seinen Sessel fallen.
Offensichtlich hatte er den ersten Schreck überwunden, denn als er jetzt sprach, verriet seine Stimme nichts von der Erregung, die in ihm sein mußte.
„Hören Sie gut zu, Miß Calder, was ich Ihnen jetzt sage, und auch Ihnen, Dirks und Deaux. Seitdem wir zum erstenmal Energium fanden, wissen wir, daß wir nicht die einzige intelligente Lebensform in unserem Universum sind. Wir haben bei jedem Flug mit einer Begegnung gerechnet, aber bisher erfolgte sie nie. Ich glaube, dieser Augenblick ist nun gekommen, und das Ereignis, von uns zugleich befürchtet und erhofft, ist eingetreten. Kein natürliches Geschehen kann ein Schiff wie die STARLIGHT in einer so kurzen Zeitspanne zum Stillstand bringen. Selbst wenn der Antrieb Totalausfall hätte, würden wir mit der einfachen LG weiterfliegen. Eine unbekannte Macht hat von uns Besitz ergriffen, daran besteht kein Zweifel. Wir sind in ihrer Hand.“
„Aber der Antrieb …“, begann Dirks, wurde jedoch sofort von Randell unterbrochen:
„Ich war mit Deaux im Maschinenraum. Alles ist dort voll auf Betrieb geschaltet, die Konverter arbeiten wie zuvor. Aber das Energium scheint alle seine Eigenschaften plötzlich verloren zu haben. Wie lebloser Stein liegt es in den Lagerschalen. Es strahlt nicht mehr. Es gibt keine Spur von Energie ab. Es ist, als wäre es in der kurzen Flugzeit seit dem Start vollkommen ausgelaugt worden.“
Dirks blickte hinaus, als suche er nach einer Antwort.
Tausende von Sternen standen dort, ruhig und unbeweglich. Viele von ihnen mochten Planeten besitzen, Monde und Asteroiden. Und einer dieser Sterne wurde von einer Welt umkreist, die intelligentes Leben trug. Sie hatten diese Welt bisher nicht gefunden, aber diese Welt vielleicht sie …
Es mußte sie geben, vielleicht ganz in der Nähe.
Umlief sie vielleicht den blauen Stern, nur fünf Lichtjahre entfernt?
„Was können wir tun?“ fragte er schließlich, als das All ihm die Antwort nicht gab. Randell sprach keinen von ihnen direkt an, als er sagte:
„Wir sollten auf jeden Fall unsere Waffen vorbereiten. Der Strahler im Bug ist sehr leistungsstark. Die Atomgeschütze müssen besetzt werden. Ich werde Handwaffen für jeden an Bord ausgeben, für den Fall, daß unser Schiff geentert werden sollte.“
Deaux schüttelte den Kopf.
„Keine Waffen, würde ich vorschlagen. Außerdem kann der Strahler nicht funktionieren, da er mit Energium arbeitet. Und Energium, das können wir nun vermuten, verliert unter dem fremden Einfluß seine Eigenschaften. Die Atomgeschütze – nun, besetzen kann man sie ruhig. Aber auch das halte ich für nutzlos, denn eine Technik, die unser Schiff so unter Kontrolle bringen kann, wird auch mit Atomtorpedos fertig. Und von Handwaffen wollen wir erst gar nicht reden.“
Randell räusperte sich. Es klang unbehaglich.
„Sie sehen die Dinge verflucht pessimistisch, Deaux.“
„Ich sehe sie nur so, wie sie sind, Captain. Nämlich aussichtslos für uns, sollten die Fremden eine feindselige Haltung einnehmen.“
Dirks nickte ihm zu.
„Ich bin Ihrer Meinung, Deaux. Wir
Weitere Kostenlose Bücher