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TS 11: Vater der Menschheit

TS 11: Vater der Menschheit

Titel: TS 11: Vater der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Schränke. Eine zweite Tür verbarg sanitäre Anlagen, wie Jansen beruhigt feststellte.
    „Machen Sie es sich bequem“, sagte C-734, als er die etwas ratlosen Blicke seiner Gäste bemerkte. „Eine Pause tut uns allen gut. Und auch wir bedürfen der Ruhe. Das ist der Preis für den Fortschritt.“
    Mit dem Zusatz, man würde sich rechtzeitig um sie kümmern, entfernte er sich und schloß die Tür.
    Die Menschen waren wieder unter sich. Die Gewißheit, daß ihre gesprochenen Worte von jedem Roboter an Bord telepathisch aufgenommen werden konnten, wirkte sich hemmend auf ihre Unterhaltung aus. Türen und Wände im Innern des Schiffes bestanden nicht aus Energium, wohl aber die Außenhülle. Und nur Energium, das hatten sie inzwischen herausgefunden, schirmte ihre Gedankenimpulse hermetisch ab.
    Da sie nichts anderes tun konnten, suchten sie sich ihre Plätze und setzten sich. Sie hatten so gut wie kein Gepäck mitgenommen, denn es war ihnen zugesichert worden, daß sie in kurzer Zeit wieder an Bord ihres eigenen Schiffes zurückkehren könnten. Etwa in einer Woche, hieß es.
    Dirks hatte neben Jane auf einem der Lager Platz genommen. Ihnen gegenüber saßen Randell und Jansen auf einem anderen. Die übrigen Männer hatten sich auf Sessel und Betten verteilt, stumm und ohne zu sprechen. Das Schweigen lastete im Raum und verriet mehr als alles andere die Ungewißheit, die sie bedrückte. Hinzu kam das unbewußte Gefühl der Furcht vor dem, was vor ihnen lag.
    Die erste Begegnung mit Fremden aus den Tiefen des Weltraums war friedlich verlaufen, aber niemand vermochte zu leugnen, daß sie unter höchst merkwürdigen Bedingungen erfolgte. Die Andeutungen, die gemacht wurden, und die vielen Fragen, die unbeantwortet geblieben waren, waren genügend Anlaß zur Beunruhigung.
    Sie spürten es, als das fremde Schiff Fahrt aufnahm. Der Bann, der auf ihnen gelastet hatte, schien zu weichen. Erste Gespräche kamen auf. Jules Deaux kam in die Ecke, in der Randell saß, und lauschte aufmerksam der Unterhaltung zwischen dem Kommandanten und Jansen. Dann sagte er in eine Pause hinein:
    „Glauben Sie wirklich, Captain, daß Roboter sich so hoch entwickeln können, wie man uns glauben zu machen versucht?“
    Randell sah ihn erstaunt an. „Was wollen Sie damit sagen?“
    Der Franzose wiegte den Kopf hin und her, um seine Zweifel deutlich auszudrücken.
    „Ich will damit andeuten, daß ich nicht an die mechanische Natur unserer freundlichen Gastgeber zu glauben vermag. Sie sind keine Roboter, davon bin ich fest überzeugt.“
    „Haben Sie sie denn nicht genau betrachtet, Deaux? Ihre Haut besteht zweifellos aus Metall.“
    „Das kann auch eine äußerst geschmeidige Schutzkleidung sein.“
    „Das haben wir auch zuerst angenommen, vergessen Sie das nicht. Inzwischen steht aber fest, daß sie aus diesem Metall bestehen, Deaux. Es ist kein Schutzanzug oder eine dünne Schicht Energium. Kompaktes Energium ist der Baustoff, aus dem man sie einst herstellte, vor vielen tausend Jahren. Niemand von uns ahnt auch nur, wer ihre Schöpfer waren, sie haben es uns nicht verraten. Ich gebe zu, wir haben uns niemals wirklich denkende Maschinen vorstellen können, zumindest nicht in dieser Vollendung. Diese Begegnung mit ihnen wirft unsere diesbezüglichen wissenschaftlichen Erkenntnisse glatt über den Haufen. Es gibt sie, die lebendigen und denkenden Roboter. Sie sind intelligente Lebewesen wie wir, so verrückt das auch klingen mag.“
    „Ich bin ebenfalls dieser Meinung“, schaltete Dirks sich ein. „Und zwar schon aus einem ganz bestimmten Grund. Sie legen offensichtlich großen Wert darauf, von uns als Angehörige einer intelligenten Rasse anerkannt zu werden. Ich weiß, das mag unterschwellig nach einem kollektiven Minderwertigkeitskomplex klingen – und vielleicht ist es das auch, aber zugleich steht damit fest, daß sie Roboter mit echten Emotionen sind.“
    „Das ist es ja, was mich stutzig macht“, bekam Deaux wieder Oberwasser. „Außerdem widerstrebt es mir, Maschinen als gleichwertig mit mir einzustufen. Aber wenn sie wirklich das sind, was zu sein sie behaupten, würde ich sie vielleicht als perfekte Androiden bezeichnen.“
    Jane lächelte ein wenig.
    „Mir jedenfalls sind sie sympathisch“, gab sie zu.
    „Meine kritischen Bemerkungen sollen nicht ausdrücken, daß sie mir unsympathisch wären“, verteidigte sich der Franzose. „Ich nehme einfach nur an, daß sie uns nicht die volle Wahrheit gesagt haben, das ist

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