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TS 11: Vater der Menschheit

TS 11: Vater der Menschheit

Titel: TS 11: Vater der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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daß ihr uns versteht?“
    „Warum versteht ihr uns?“ stellte Dirks eine Gegenfrage. Er wollte seine Vermutung zuerst einmal bestätigt haben.
    „Wir empfangen eure Gedanken, wenn ihr sprecht. Denken allein genügt nicht, weil dann die Impulse nicht intensiv genug sind. Erst der ausgesprochene Gedanke kann von uns als solcher aufgenommen werden. Doch ich möchte meine Frage wiederholen: Wie funktioniert der umgekehrte Vorgang?“
    „Vorher noch eine zweite Frage“, blieb Dirks beharrlich. „Ihr kennt keine Lautsprache?“
    „Nein. Wir denken, das genügt.“
    „Nun gut. Eure Gedanken werden also von einem Gerät aufgenommen, das so konstruiert ist, daß es jeden Gedanken in die uns verständliche Sprache übersetzt und hörbar macht. Doch auch dieses Gerät funktioniert nur dann, wenn der Gedanke intensiv genug ist und ausgesprochen wird. In unserem Fall jetzt ist es daher notwendig, die von euch abgestrahlten Botschaften mentaler Natur künstlich zu verstärken, und um das zu erreichen, schalten wir das erwähnte Gerät – wir nennen es den Teletranslator – mit dem Funkgerät zusammen. Die Gedanken arbeiten nun nach dem Prinzip der Radiotelegraphie, und es ist heute das erste Mal, daß sich dieses Prinzip in der Praxis bewährt. Eigentlich ist es so, als bestünde euer Gehirn aus einem komplizierten Mechanismus feinster elektronischer Einzelteilchen.“ Dirks machte eine Pause von nur einer Sekunde, dann fügte er ruhig hinzu: „So, als sei es durch eine hochspezialisierte Technik künstlich hergestellt worden.“
    Randell zuckte merklich zusammen, als er die Bedeutung des Zusatzes erkannte. Auch Jane Calder war erschrocken und starrte die beiden Fremden an, als erwarte sie eine ungünstige Reaktion. Sie ahnte, daß Dirks die Wahrheit angedeutet hatte. Jansen nickte nur gelassen, als würde er sie schon lange kennen.
    Die Stimme aus dem Lautsprecher sagte:
    „Mit dieser Feststellung seid ihr der Erkenntnis näher gekommen. Unser Gehirn wurde in der Tat künstlich hergestellt und besteht aus komplizierter Elektronik. Doch nicht nur das. Eine spezielle Nährflüssigkeit wird unaufhörlich durch Plastikröhrchen in alle Teile geleitet – wie bei einem natürlichen Gehirn. Ihr würdet also diese Leitungen als Adern und Nerven bezeichnen.“
    Obwohl Dirks die Wahrheit längst erkannt hatte, war er ein wenig blaß geworden. Es war eben unbestreitbar eine ungeheuerliche Wahrheit, und sie kam unerwartet, soweit es die Suche nach intelligenten Lebewesen betraf. Nun war man ihr endlich begegnet, und …
    „Ihr seid also Roboter?“ fragte er geradehinaus.
    Die Fremden schienen über die Bedeutung der Bezeichnung nachzusinnen, und es dauerte eine ganze Weile, ehe einer von ihnen den Kopf schüttelte.
    Er schüttelte zum Zeichen der Verneinung den Kopf! Woher kennt er die Geste? fragte sich Randell verblüfft.
    „Nein. In dem Sinn, wie es von euch aufgefaßt wird, sind wir keine Roboter – und doch sind wir eigentlich Roboter. Aber können Roboter, wie ihr sie euch vorstellt, selbständig denken? Können sie eigenmächtig handeln und sich selbst ihre Gesetze geben?“
    „Nein, das können sie nicht.“
    „Können sie sich ohne fremde Hilfe vermehren und so ihre Art für alle Ewigkeit erhalten?“
    „Nein!“
    „Sind sie in der Lage, ohne jede Anleitung Schäden ihres Mechanismus auszubessern, um so ihr künstliches Eigenleben fast unbegrenzt zu verlängern?“
    „Nein, Roboter, die dazu in der Lage sind, kennen wir nicht, wir können sie uns auch nicht vorstellen, ohne das Reich der Phantasie zu betreten. Wir sind technisch nicht befähigt, solche Roboter zu konstruieren. Es wären ja dann auch keine Roboter mehr, sondern … sondern …“
    Dirks verstummte jäh bei dem Gedanken.
    „Sondern eine neue Art von Lebewesen, nicht wahr?“ half einer der Fremden aus. Dirks nickte.
    „Ja, das ist es, was ich sagen wollte.“
    In den Augen der Fremden wurde das matte Schimmern ein wenig heller. Vielleicht deutete es eine Emotion an.
    „Ein künstlich hergestelltes Gebilde also, das im Zuge seiner selbständigen Entwicklung über vielleicht Jahrtausende hinweg gelernt hat, eigenständig zu denken und zu handeln, das seine eigene Ethik besitzt und danach handelt – ein solches Gebilde könnte in euren Augen der Angehörige einer lebendigen Zivilisation sein? Der Angehörige eines Volkes, das ihr als solches anerkennen würdet?“
    Abermals nickte Dirks, ohne eine Sekunde zu zögern. „Ja.“
    „Und deine

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