TS 11: Vater der Menschheit
friedliche Zusammenarbeit mit Ihnen wünschen. Unser Volk wird die Kunde von unserer Begegnung mit Ihnen mit großer Freude aufnehmen.“
„Die Informierung der Erde ist gestattet“, sagte der Koordinator. Dirks stutzte, ließ sich aber nicht beirren. Er fuhr fort:
„Wir sind gewillt, freundliche und nützliche Beziehungen zu Ihnen aufzunehmen und zu pflegen und Sie zu einem Gegenbesuch auf der Erde einzuladen. Unsere Wissenschaftler werden hierherkommen, damit gegenseitig Erfahrungen ausgetauscht werden können. Wir werden …“
„Niemals!“
Randell und die anderen erstarrten regelrecht und wurden blaß, lediglich Dirks behielt seine Fassung und ließ sich seine Überraschung nicht anmerken.
„Darf ich fragen, warum nicht?“ fragte er scheinbar unberührt. „Sie müssen wissen, daß wir friedliche Zusammenarbeit wollen und nicht den Krieg, den wir glücklicherweise überwunden haben.“
„Aber Sie benötigen Energium!“ sagte der Koordinator.
„An dieses Problem haben wir schon gedacht und eine sehr einfache Lösung gefunden, die bei einer Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Zivilisationen möglich sein dürfte. Sie brauchen uns nur das Geheimnis der Herstellung von Energium zu überlassen, dann dürfte dieser strittige Punkt nicht mehr existieren.“
„Das Produktionsgeheimnis ging verloren“, teilte der Koordinator mit, und es war ein Schock für die Menschen. „Wir konnten die Jahrtausende nur durch das Auffinden der bereits bestehenden Lagerstätten überstehen, was uns mit Hilfe unserer Spezialinstrumente möglich war. Die Herstellung neuer Geschlechter mußte eingestellt werden. Wir mußten uns mit Ersatzstoffen begnügen, um auf anderen unbewohnten Welten wenigstens Hilfsvölker ansässig zu machen. Sie werden von Einzelexemplaren unserer Energiumgattung beaufsichtigt. Somit werden Sie auch die Konsequenz erkennen, die in der Zukunft für uns liegt: Wir werden aussterben.“
Dirks trat entschlossen auf den Koordinator zu, er streckte ihm beide Hände in einer versöhnlichen Geste entgegen und sagte:
„Wir werden alles zu tun bereit sein, um Ihnen zu helfen. Auf der Erde haben schon längst Experimente begonnen, Energium auf künstliche Weise zu gewinnen. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie weit diese Versuche in der Zwischenzeit gediehen sind, aber ich weiß, daß sie von Anfang an erfolgversprechend waren. Eines Tages wird es gelingen, Energium in jeder gewünschten Menge herzustellen. Wir werden dann bereit sein, unsere Erfahrungen mit unseren Freunden zu teilen.“
Er trat wieder zurück und wartete ab.
Der Koordinator schwieg eine Weile und ließ Dirks dabei nicht aus den Augen. Dann sah er die anderen der Reihe nach an, ehe er entgegnete:
„Ich kann in Ihren Gedanken lesen, daß der Mann Dirks die Wahrheit spricht. Wenn das so ist, wird es für uns nicht notwendig sein, Ihnen die Erinnerung zu nehmen. Wir hätten uns damit vor einem weiteren Kontakt schützen können.“
Jansen konnte sich nicht länger beherrschen.
„Warum bringt ihr uns dann nicht gleich um?“ rief er empört.
„Wir töten niemals!“ erklärte der Koordinator. „Selbst Roboter, die nicht mehr repariert werden können, bleiben erhalten. Wir können sie bald nicht mehr neu beleben, denn auch die Nährflüssigkeit war ein Geheimnis unserer Schöpfer. Sie hinterließen uns zwar einen großen Vorrat, aber er geht zur Neige. Seelenlose Roboter lassen sich in jeder Zahl herstellen, aber keine denkenden und selbständig handelnden Lebewesen aus Energium, mit der energiumhaltigen Nährflüssigkeit, einer Nährlösung, die das Geheimnis des wirklichen Lebens enthält.“
„Ihre Feinde würden Sie also auch nicht töten?“ erkundigte sich Jansen, schon wieder ruhiger und gemäßigter.
„Nein, denn das ist uns verboten. Neues Leben dürfen wir erschaffen, aber kein Leben vernichten. Selbst nieder organisches Leben vernichten wir nicht, selbst dann nicht, wenn es gefährlich werden sollte.“
„Ist denn organisches Leben immer primitiv oder auch gefährlich?“
„Ausnahmslos! Ich will Ihren Stolz nicht verletzen, nichts liegt mir ferner als das. Sie können noch nicht alles verstehen, denn der Weg zur letzten Erkenntnis ist weit, sehr weit sogar. Wir haben ihn beschritten, fanden aber die letzten Antworten nicht und sind noch weit vom Ziel entfernt. Einige Antworten auf ewige Fragen fanden wir, und ich werde sie Ihnen mitteilen. Doch dazu bedarf es der Vorbereitung, sonst wäre der Schock zu groß für
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