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TS 11: Vater der Menschheit

TS 11: Vater der Menschheit

Titel: TS 11: Vater der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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konnten. Was sie eigentlich zu sehen erwartet hatten, wußte keiner von ihnen so recht. Humanoide oder Ungeheuer?
    Das Wesen mochte gut zwei Meter groß sein und besaß aus der Ferne gesehen fast die Umrisse einer menschlichen Gestalt. Als es den Boden erreicht hatte und auf die STARLIGHT zuschritt, ging es aufrecht und sicher auf seinen beiden Beinen.
    Nein, es ging eigentlich auf drei Beinen, denn es benutzte den dicken und am Ende zugespitzten Unterleib als Stütze.
    Aus der ungewöhnlich schmalen Taille wuchsen zwei Arme heraus, dicht über den Beinen. Vielleicht dienten diese Arme auch als Beine, wenn sich das Wesen auf allen vieren fortbewegen wollte. In den feingliedrigen Klauen hielt es einen schimmernden Gegenstand, etwa in der Form einer großen Stablampe – vermutlich eine Waffe.
    In Brusthöhe waren zwei weitere Arme.
    Der verhältnismäßig kleine Kopf wurde von zwei langen Fühlern gekrönt, die unaufhörlich in alle Richtungen spielten. Weitere Einzelheiten waren noch nicht zu erkennen, lediglich an der Stelle, an der man den Mund vermuten konnte, verrieten zwei gebogene Zangenorgane den Ursprung des Außerirdischen.
    Jansens Stimme klang erstickt, als er hervorstieß: „Eine riesenhafte Ameise – mein Gott!“
    Dirks verschwand und kehrte eine Minute später mit Jane zurück.
    Die Biologin sah das fremde Wesen und stieß einen spitzen Schrei aus. Sie wurde totenbleich.
    „Eine Ameise!“ wiederholte sie Jansens Feststellung. „Wenn ich vergleichen würde, könnte ich behaupten, daß sie zur Gattung der gefährlichen Raubameisen gehört – nur viel größer. Wie ist es möglich, daß sich sechshundert Lichtjahre von der Erde entfernt ähnliches Leben entwickelt hat?“
    „Ähnlich schon, aber nicht gleich. Größer und sicher auch gefährlicher.“ Randell ließ den näher kommenden Fremden nicht aus den Augen. „Wenn Schöpfung überhaupt einen Sinn haben soll, dann müßte auch dieses Wesen irgendeinen uns noch unbekannten Zweck erfüllen.“
    „Im Augenblick“, sagte Deaux trocken wie immer, „kann ich diesem unbekannten Zweck keine Sympathien entgegenbringen. Rein theoretisch könnten wir das Ding mit Leichtigkeit von hier aus erledigen.“
    „Das wäre mehr als leichtsinnig“, wehrte Dirks ab. „Wir haben nicht die geringste Ahnung, wie viele von ihnen noch in den Raumern sind, außerdem wissen wir noch nicht, was sie von uns wollen. Vielleicht sind es gar nicht die berüchtigten Plünderer, und von der äußeren Erscheinungsform dürfen wir uns niemals beeinflussen lassen.“
    „Wir warten ab“, sagte Randell knapp.
    Die Ameise war inzwischen nahe genug herangekommen und blieb stehen. Sie sah hinauf zur Kuppel. Ihre Facettenaugen waren nun deutlich zu erkennen. Vielleicht war auch das nur Einbildung, aber den Menschen schien es so, als schimmerte in ihnen ein tödlicher Glanz.
    Die beiden Fühler bewegten sich erregter als vorher hin und her. Vielleicht hielt sie damit Kontakt zu ihren Artgenossen in den Schiffen.
    „Mut hat das Luder ja“, knurrte Randell in widerwilliger Anerkennung. „Was will sie von uns?“ flüsterte Jane, noch immer geschockt.
    Die Männer schwiegen. Gespannt sahen sie hinab auf die riesige Ameise und beobachteten jede ihrer Bewegungen. Das fieberhafte Spiel der beiden Fühler hatte aufgehört. Dafür hoben sich nun die beiden oberen Arme und streckten sich der Kanzel entgegen. Es war wie ein Zuwinken.
    „Es will, daß wir hinausgehen“, interpretierte Dirks die Geste. „Wir sollen das Schiff verlassen, wie wir vermutet haben.“
    „War ja auch kaum anders zu erwarten.“ Jansen unterdrückte das Verlangen, dem Fremden mit der Faust zu drohen. „Wir werden dir was husten, Freundchen!“
    Randells Finger umkrallten die Sessellehne.
    „Der Befehl des Flottenkommandos besagt, daß keine Gelegenheit versäumt werden darf, Kontakt zu außerirdischen Intelligenzen aufzunehmen. Jetzt haben wir eine solche Gelegenheit, die zweite während unserer dreijährigen Forschungsreise. Wir müssen also der Aufforderung, unser Schiff zu verlassen, nachkommen, aber ich bin der Auffassung, daß es vollauf genügt, wenn nur einer von uns geht. Die anderen geben ihm notfalls vom Schiff aus Feuerschutz.“
    Sie schwiegen alle und sahen ihn nur an. Er fuhr fort:
    „Ich kann niemandem zumuten, diese Aufgabe zu übernehmen, und ich will auch keinen zwingen, es zu tun. Ich werde also selbst hinausgehen und mit der verdammten Ameise reden, wenn das möglich ist. Dirks, Sie

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