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TS 11: Vater der Menschheit

TS 11: Vater der Menschheit

Titel: TS 11: Vater der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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im Licht der Sterne schimmernd, befanden sich weit vor der STARLIGHT. Sie waren kugelförmig, aber eindeutig nicht natürlichen Ursprungs. Ihr Durchmesser war, wenn die Daten stimmten, etwa identisch mit der Länge der STARLIGHT.
    Flammen zuckten hier und da aus unsichtbaren Düsen und veränderten die jeweilige Flugrichtung. Diese Korrekturmanöver erfolgten in scheinbarer Langsamkeit, obwohl die drei Raumer und auch das eigene Schiff mit zwanzigtausendfacher LG durch das All rasten.
    „Das sind nicht die Roboter!“ keuchte Jansen voller Entsetzen. „Das sind die Plünderer! Schnell, Captain, die Geschütze …!“
    Randell gab Vollalarm, während die drei Fremdschiffe heranschossen und die STARLIGHT umkreisten. Eins hielt sich unmittelbar über der Sichtkuppel der Zentrale, die beiden anderen postierten sich auf der linken und rechten Seite. So waren sie mit dem Energiumstrahler nicht zu erreichen.
    Kranz und Yü hatten die Atomgeschütze besetzt und warteten ab.
    Dirks kam in die Zentrale gestürzt. Mit einem Blick übersah er die Situation und wandte sich an Randell:
    „Die Plünderer, meinen Sie? Jene Räuber, von denen A-1 sprach? Wenn ja, dann wird es kaum eine Verständigung mit ihnen geben. Wir werden uns unserer Haut wehren müssen. Und wo bleibt C-734? Hat man uns nicht Hilfe versprochen, falls wir angegriffen werden?“
    Randell zuckte nur die Schultern und rief Yü.
    „Die Fremden blockieren unser Steuersystem, das ist ein kriegerischer Akt. Setzen sie denen einen Warnschuß vor den Bug. Sofort!“
    Die Bezeichnung „Bug“ war für eine Kugel nicht angebracht, aber der Chinese hatte schon verstanden. Eine Erschütterung ging durch die STARLIGHT, dann blendete der grelle Schein einer Explosion die drei Männer in der Zentrale. Gleichzeitig schoben sich dunkel gefärbte Blenden über die Sichtkuppel.
    Die Kugeln verrieten keine Kursänderung. Im Bruchteil einer Sekunde durchquerten sie die noch glühende atomare Gaswolke.
    „Nichts!“ sagte Jansen entsetzt.
    „Zweiter Warnschuß, Yü!“ befahl Randell, nicht weniger erschrocken. Das Ergebnis war ebenfalls negativ.
    Unverändert standen die drei Kugelraumer über und neben der STARLIGHT.
    „Wie ist das möglich?“ stöhnte Randell am Rand der Verzweiflung. „Damit hätten wir einen Asteroiden zerstrahlen können. Sie müssen einen starken Energieschutzschirm haben.“
    „Möglich“, murmelte Dirks nachdenklich. „Man müßte ihre Schirme derart belasten, daß sie zusammenbrechen. Also keine Warnschüsse mehr, sondern Direktbeschuß im Punktfeuersystem. Beide Geschütze müssen ein Schiff unter Feuer nehmen.“
    Randell nickte und gab seine Anweisungen. Yü und Kranz traten sofort in Aktion und gaben mehrere Schüsse ab. Sie blieben ebenso wirkungslos wie die ersten beiden, die allerdings nur der Abschreckung gedient hatten.
    Es schien nutzlos zu sein.
    Merkwürdig war nur, Saß die Kugelraumer das Feuer nicht erwiderten. Sie legten offensichtlich Wert darauf, das eingefangene Schiff unversehrt zu kapern. Und mit ihm seine Insassen.
    „Es hat keinen Zweck“, stellte Randell verzweifelt fest. „Der Energiumstrahler würde vielleicht Erfolg haben, aber sein Wirkungskegel ist auf die Flugrichtung beschränkt. Er läßt sich nicht regulieren. Was also sollen wir unternehmen?“
    Diese Frage aus dem Mund des Kommandanten war nicht ungewöhnlich, denn sie waren ein Team, das in Situationen wie dieser ein gemeinschaftliches Urteil bevorzugte. Ein Mann konnte sich leichter irren als drei. Und von den Entschlüssen der nächsten Minuten konnte Leben oder Tod abhängen.
    „Verständigung“, schlug Jansen vor. Dirks nickte.
    „Ich bin auch dafür, die Frage ist nur: wie?“
    „Der Scheinwerfer im Bug“, entsann sich Randell mit einer Spur von Erleichterung. „Er hat uns bei dem Kontakt mit den Robotern gute Dienste geleistet, warum nicht jetzt auch? Wir senden wieder ein Signal aus und wiederholen es regelmäßig, bis sie begriffen haben, daß wir ihnen ein Zeichen geben wollen. Wenn sie nicht darauf reagieren, haben wir Pech gehabt.“
    „Das haben wir so oder so, befürchte ich“, murmelte Jansen düster.
    Randell ignorierte die pessimistische Bemerkung und schaltete die Automatik des Scheinwerfers ein. Das starke Strahlenbündel flammte auf und verlor sich in dem Dunkel des Raumes, der das Licht nicht reflektierte. Es erlosch, flammte wieder auf, erlosch … zehn Minuten lang.
    Die Kugelschiffe zeigten keine Reaktion.
    „Verdammt!“

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