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TS 11: Vater der Menschheit

TS 11: Vater der Menschheit

Titel: TS 11: Vater der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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verstanden wurde.
    Die Fühler begannen erneut in seine Richtung zu spielen, dann bogen sie sich zurück und wiesen zu dem Kugelraumer, aus dem sie gekommen war. Zweifellos hielt sie Kontakt mit ihren Artgenossen. Die Augen hingegen starrten Randell pausenlos an.
    Hätte der Captain einem Menschen gegenüber gestanden, wäre es möglich gewesen, in dessen Augen bevorstehende Reaktionen zu erkennen. Die Insektenaugen hingegen verrieten nichts in dieser Hinsicht. Also achtete Randell mehr auf die Hände, besonders auf die untere rechte, die den Stab hielt.
    Doch dann geschah alles so blitzschnell, daß er völlig überrascht wurde.
    Die rechte Klaue zuckte hoch, und ein weißer, greller Strahl schoß ihm mitten ins Gesicht. Er fühlte eine eisige Kälte und eine plötzliche Starre, die sich augenblicklich auf den ganzen Körper verteilte. Steif wie ein Brett schlug er der Länge nach auf den Boden. Die Maschinenpistole entglitt seinen kraftlosen Fingern und fiel in den Wüstensand.
    Er verlor keineswegs das Bewußtsein und konnte alles wahrnehmen, was weiter geschah, blieb jedoch unfähig, auch nur ein einziges Glied zu rühren. Hilflos lag er auf dem Rücken, ein wenig auf der rechten Seite, die Augen weit aufgerissen und kaum noch atmend. Immerhin arbeiteten die Lungen und die anderen Organe noch, wenn auch gewissermaßen auf Sparflamme.
    Er sah, wie die Ameise die Waffe sinken ließ, sich dann zu ihm herabbeugte und ihn abtastete. Dann griffen die überaus gelenkigen Klauen nach der im Sand liegenden Maschinenpistole, hoben sie auf und begannen, an ihr herumzufingern. Die Fühler strahlten dabei unaufhörlich ihre Informationen ab.
    Randell betete, die Ameise solle sich doch etwas von ihm entfernen, damit die Freunde ihn holen könnten, ehe der Feuerzauber begann.
    Sein verzweifeltes Gebet schien erhört worden zu sein, denn der Fremde warf ihm einen letzten Blick zu und setzte sich ruckartig in Bewegung, um zu seinem Schiff zurückzukehren. Die Frage war, warum das geschah. Glaubte er wirklich, in der STARLIGHT sei nur ein Mann gewesen, oder ging er, um Verstärkung herbeizuholen?
    Ehe er weiter darüber nachdenken konnte, blitzte es grell auf, und die Ameise verschwand in einem kleinen Feuerpilz, der schnell wieder erlosch.
    Erneut versuchte Randell sich zu bewegen, aber die Glieder gehorchten den Befehlen nicht. Sein Fleisch wirkte wie abgestorben, und viel besser als tot fühlte er sich auch nicht.
    Jansen war in dem Augenblick, in dem Randell wie vom Blitz gefällt zu Boden stürzte, aus der Luke auf die oberste Sprosse der Leiter gesprungen, seine Waffe im Anschlag. Als sich die Ameise von Randell entfernte, tötete er sie.
    Es war das erste Mal in seinem Leben, daß er jemand tötete. Und es war kein Tier gewesen, sondern ein intelligentes Lebewesen, der Angehörige eines raumfahrenden Volkes.
    Trotzdem empfand er nicht so etwas wie Reue, höchstens Bedauern darüber, daß diese Begegnung so verlaufen mußte. Er hielt Randell für tot, was unter den gegebenen Umständen nicht verwunderlich war.
    Er kehrte in die Schleuse zurück.
    „Sie haben Randell erledigt. Dirks, sie werden das Feuer auf uns eröffnen. Wir müssen ihnen zuvorkommen, denn ich nehme an, sie haben die Schutzschirme abgeschaltet. Weitere Verhandlungen erscheinen mir zwecklos. Versuchen wir zu starten.“
    „Wir können Randell auf keinen Fall zurücklassen“, sagte Deaux.
    „Sie glauben doch wohl nicht, daß er noch lebt? Ich habe deutlich gesehen, wie das Lichtbündel ihn einhüllte, und dann fiel er um. Er ist bestimmt tot.“
    „Wir verlassen diesen Planeten nicht eher, bis wir das genau wissen“, entschied Dirks. „Polkowski und Kranz werden inzwischen den nächsten Kugelraumer unter Punktfeuer nehmen.“
    Über Interkom gab er den Befehl dazu.
    Ihr plötzlicher Feuerüberfall mußte für die Fremden in den Kugelraumern völlig überraschend kommen, denn ihre Schutzschirme waren in der Tat nicht aktiviert. Die beiden Atomtorpedos detonierten das erste Mal beim Aufschlag auf der Hülle, sprengten sie und drangen dann in das Innere des Schiffes vor, wo die endgültige und alles vernichtende Explosion stattfand. Die Struktur der Riesenkugel brach zusammen und schmolz in der ungeheuren Hitzeentwicklung. Glühende Trümmer regneten auf den Wüstenboden herab, und dort, wo der Kugelraumer gestanden hatte, gähnte ein mit verflüssigtem Metall halb angefüllter Krater.
    Und doch hatte Dirks einen Fehler begangen. Polkowski und Kranz

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