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TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
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Antriebsmotoren und lenkte den Schlepper mit seinem ungefügen Anhänger nach Osten.
    Langsam veränderte sich das Landschaftsbild. In den rund vierzig Tagen, die Lackland fuhr, bis er zum Schlafen halten mußte, hatten sie fünfzig Meilen zurückgelegt und befanden sich in einem Gebiet, dessen Hügel Höhen von nahezu hundert Metern erreichten. Bisher waren sie auf keinerlei Schwierigkeiten gestoßen. Barlennan berichtete über das Radio, daß seine Leute die Fahrt geradezu genossen und daß die ungewohnte Untätigkeit bisher niemanden störte. Die Geschwindigkeit des Schleppers mit seinem Anhänger lag bei fünf Meilen in der Stunde; das war beträchtlich schneller als das mesklinische Kriechen.
    Während der Erdenmensch in seiner kleinen Kabine so bequem schlief, wie es sich den Umständen nach einrichten ließ, verstreute sich die Mannschaft über das umliegende Land. Nur zum Teil trieb sie der Wunsch nach frischem Fleisch an; der Hauptgrund war, tauschbare Güter zu finden. Alle waren mit der Vielzahl der Pflanzen vertraut, aus denen man das herstellen konnte, was Lackland als Gewürze bezeichnet hatte. Aber nichts davon wuchs hier in der Umgebung.
    Nachdem sich Lackland nach dem Erwachen vergewissert hatte, daß die gesamte Mannschaft an Bord war, startete er erneut den Schlepper. Die Hügel wurden in den nächsten Tagen noch höher, und zweimal mußten sie Methanflüsse überqueren, die glücklicherweise so schmal waren, daß der Schlitten sie überbrückte. Es war gut, daß die Hügel in ihrer Höhe nur allmählich zunahmen, denn es zeigte sich eine leichte Unruhe unter den Matrosen, sobald sie ein Stück abwärts zu schauen hatten. Aber das, berichtete Barlennan, war im Abklingen.
    Und dann, zwanzig Tage nach dem Start zur zweiten Etappe ihrer Reise, wurde die Höhenpanik von etwas anderem abgelöst, was die Besatzungen beider Fahrzeuge vor Staunen erstarren ließ.

 
7. Kapitel
     
    Bis dahin waren die Hügel sanft ansteigende Abhänge gewesen, deren Unebenheiten von der Verwitterung abgetragen worden waren. Kein Zeichen von Löchern oder Spalten, wie Lackland vor dem Start befürchtet hatte. Jetzt aber, als sie wieder eine solche Kuppe erreicht hatten und die dahinterliegende Landschaft in Sicht kam, fiel jedermann sofort die abweichende Form des nächsten Hügels auf.
    Er war länger als die von ihnen bisher überquerten und glich mehr einem Berggrat als einem Erdwall. Der Hauptunterschied lag jedoch in der Kuppe. Anstatt sanft gerundet wie die vorigen, erschien sie auf den ersten Blick regelrecht gezackt. Bei genauerem Hinsehen zeigte sich, daß auf ihr in gleichmäßigen Abständen Felsblöcke lagen, so regelmäßig angeordnet, daß irgendein intelligentes Wesen dahinter stehen mußte. Einige der Blöcke waren so groß wie Lacklands Schlepper, andere nicht größer als Tennisbälle, und alle waren im wesentlichen rund. Lackland brachte sein Fahrzeug sofort zum Stehen und griff nach seinem Fernglas; er trug seinen Raumanzug, hatte aber den Helm nicht aufgesetzt. Barlennan vergaß die Anwesenheit seiner Mannschaft, machte einen sechs Meter weiten Sprung von der Bree zum Schlepper hinüber und klammerte sich auf dem Dach fest. Dort war lange zuvor ein Radio angebracht worden, und er sprach, noch ehe sich seine Füße festgesogen hatten.
    „Was ist das, Charles? Ist das eine Stadt wie auf deiner eigenen Welt? Sie sieht aber nicht aus wie die in deinen Filmen.“
    „Ich hoffte, du könntest es mir sagen“, war die Antwort. „Es ist ganz sicher keine Stadt, und die Steine liegen zu weit voneinander entfernt, als daß es ein Wall oder eine Befestigung sein könnte. Kannst du irgend was erkennen, was sich in ihrer Nähe bewegt? Mit diesem Fernglas kann ich nichts dergleichen sehen. Wie steht es mit deiner Sehkraft?“
    „Ich kann nur erkennen, daß die Hügelkuppe unregelmäßig ist. Bis wir näher heran sind, muß ich mich auf deine Angabe verlassen, daß das dort oben lose Steine sind. Ganz sicher sehe ich nichts, was sich bewegt. Etwas von meiner Größe wäre auf die Entfernung auch unmöglich zu erkennen, denke ich.“
    „Ich könnte dich auf diese Entfernung auch ohne Fernglas ausmachen, allerdings könnte ich nicht deine Augen oder Arme zählen. Mit dem Glas kann ich jedoch mit ziemlicher Sicherheit sagen, daß die Hügelkuppe verlassen ist. Dennoch möchte ich wetten, daß die Steine nicht durch einen Zufall dort hinaufgekommen sind. Besser, wir halten die Augen offen. Und du alarmiere deine

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