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TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
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Ammoniaks herüber. Die halbflüssigen Tropfen spritzten gegen Barlennans Augenschalen, doch er starrte unverwandt auf den sich senkenden Metallkörper. Jeder Muskel seines langgestreckten Körpers war zum Zerreißen gespannt. Fest hielt er die Arme an die Seite gepreßt. Die Klauen krampfen sich einwärts, so daß sie einen Stahldraht durchgeschnitten hätten. Heftig pumpten die Herzen jedes seiner Körpersegmente. Wahrscheinlich hätte er den Atem angehalten, wenn er über menschenähnliche Atmungsorgane verfügt hätte. Verstandesmäßig wußte er, daß das Ding nicht fallen würde. Da er jedoch in einer Umgebung aufgewachsen war, in der ein Fall aus sechs Zoll Höhe selbst für den widerstandsfähigen mesklinitischen Körper tödlich wirkte, konnte er seine Gefühle nur schwer beherrschen. Unterbewußt erwartete er, den Metallkörper jeden Augenblick verschwinden und als formlose Masse auf dem Boden wieder auftauchen zu sehen. Denn schließlich schwebte er immer noch in zwanzig Meter Höhe.
    An der durch die Rückstoßgase von Schnee freigebrannten Landungsstelle wirbelten schwarze Aschenflocken auf; für einen Augenblick loderte das Unterholz, und der Boden glühte. Dann senkte sich die silberglänzende Rakete mitten in den ausgesengten Fleck. Sekunden darauf brach das dröhnende Heulen der Triebwerke unvermittelt ab. Fast schmerzhaft entspannte sich Barlennans Körper; er öffnete und schloß die Klauen, um den Krampf zu lösen.
    „Wenn du einen Moment wartest, komme ich mit den Radios heraus“, sagte Lackland. Der Kapitän bemerkte erst jetzt, daß der Flieger nicht mehr im Raum war. „Mack wird den Schlepper hier herüber fahren. Du kannst ihm zusehen, während ich mir den Raumanzug überziehe.“

 
3. Kapitel
     
    Alles geschah im gleichen Augenblick: die Ankunft des Tanks, Lacklands Auftauchen aus der Hauptluftschleuse und das Aufgehen von @Beine, der größeren Sonne. Das Fahrzeug hielt einige Meter vor der Rampe, auf der Barlennan kauerte. Der Fahrer stieg aus, und die beiden Männer unterhielten sich kurz in unmittelbarer Nähe des Meskliniten. Der wunderte sich, daß sie nicht in die Kuppel hineingingen, um sich hinzulegen, denn beiden machte die Schwerkraft des Mesklin offensichtlich zu schaffen. Doch der Ankömmling lehnte Lacklands Einladung ab.
    „Ich möchte nicht unhöflich erscheinen“, antwortete er. „Aber sei mal ehrlich, Charlie. Würdest du auf dieser gräßlichen Dreckkugel einen Moment länger bleiben als du unbedingt müßtest?“
    „Nun, für Toorey könnte ich ungefähr dasselbe sagen, und ebenso für ein Schiff, das sich im freien Fall befindet“, entgegnete Lackland. „Ich glaube, daß sehr viel von dem persönlichen Kontakt abhängt. Ich möchte noch mehr über Barlennans Volk in Erfahrung bringen. Ich habe das Gefühl, daß wir ihm nicht soviel geben, wie wir durch seine Hilfe zu bekommen hoffen. Ich würde mich freuen, wenn ich etwas fände, was wir noch für ihn tun können. Zudem befindet er sich in einer ziemlich heiklen Situation.“
    „Da komme ich nicht ganz mit“
    „Barlennan ist ein Tramp-Kapitän, eine Art völlig auf sich selbst gestellter Entdecker. Er befindet sich weit außerhalb der Gebiete, die von seinem Volk bewohnt und bereist werden. Er bleibt hier während des südlichen Winters, während die sich auflösende nordpolare Eiskappe hier am Äquator Stürme verursacht, die all seine und unsere Vorstellungen übertreffen. Überlege einmal unsere Aussichten, einen neuen Kontakt zu finden, wenn ihm etwas zustoßen sollte.
    Denk daran, daß er normalerweise in einem Schwerefeld lebt, das zweihundert- bis nahezu siebenhundertmal so stark ist wie das der Erde. Wir werden kaum Gelegenheit haben, ihm zu folgen und seine Artgenossen kennenzulernen! Außerdem gibt es wahrscheinlich keine hundert seines Stammes, die Seefahrer sind und den Mut haben, sich so weit außerhalb der ihnen bekannten Gebiete zu wagen. Wie groß sind unsere Aussichten, einen dieser hundert zu treffen. Und wie willst du sie von oben überhaupt ausmachen, ganz gleich ob auf dem Land oder auf dem Meer. Barlennans Bree ist zwölf Meter lang und ein Drittel so breit, und sie ist eines der größten Ozeanschiffe hier überhaupt. Nebenbei ragt sie kaum zehn Zentimeter über das Wasser.
    Nein, Mack. Daß wir Bari getroffen haben, war ein unglaublicher Zufall; auf einen weiteren können wir niemals hoffen. Es lohnt sich tatsächlich, fünf Monate unter dreifacher Erdanziehung hier zu leben. Wenn

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