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TS 15: Der Unheimliche

TS 15: Der Unheimliche

Titel: TS 15: Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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Scheinwerfer blendeten ihn, aber er sah dennoch, was er wissen wollte.
    „Botschaftswagen“, sagte er knapp. „Los, schneller.“
    Hinter ihnen hörten sie ein kurzes Hupsignal. Sie sahen, wie sich das Eisentor an der Einfahrt zu öffnen begann.
    „Schneller“, flüsterte Conklin. „Wir schaffen es.“
    Paul ging mit geschlossenen Augen. Er hatte Conklin am Arm gefaßt und ließ sich durch ihn führen. Er wollte mit seinen Gedanken sehen, was im Dunkel hinter ihnen war, wollte die Gefahr erkennen, die dort lauerte. In seinem Nacken fühlte er einen Schlag wie mit einem Eispickel. Etwas wie ein …
    Unmittelbar vor der Einfahrt bremste der Botschaftswagen ab und lenkte in kurzem Bogen ein.
     … ein Gewehr. „Deckung, sie schießen!“ brüllte Paul. Er versetzte Conklin einen blitzschnellen Tritt, so daß er vornüber taumelte, riß die Hand hoch, packte Gordon am Nacken und versuchte, ihn mit sich zu Boden zu zerren.
    Der Botschaftswagen schoß durch die Einfahrt. Gesichter starrten heraus auf die drei durcheinanderstolpernden Männer. Von irgendwoher klang ein dumpfes Bellen, ein kurzer, dumpfer Schlag.
    Paul ließ sich der Länge nach auf den Gehsteig fallen, schlug sich das Gesicht und die Augenbraue auf. Dicht vor ihm rollte sich Conklin zur Seite, hatte die Pistole herausgerissen, versuchte vergeblich, im Dunkel etwas zu erkennen.
    „Paul, hat’s dich erwischt?“
    „Nein.“
    „Woher kam es?“
    „Ich weiß nicht. Von einem der Fenster drüben.“ Er zuckte zusammen. „Paß’ auf. Sie schießen wieder!“
    Der gleiche, dumpfe Schlag. Ein heißer Flammenstrahl fuhr in Pauls Nacken. Leblos sank sein Kopf vornüber. Conklin feuerte blindlings über die Straße hinweg, suchte nach dem verborgenen Schützen.
    Neben Paul lag Gordon und spie eine Blutfontäne.
     
    *
     
    In einem drei Meilen entfernten Zimmer erlebte ein Mädchen die Szene vor der Botschaft in Gedanken mit und schrie laut auf.

 
11. Kapitel
     
    Er öffnete die Augen, stellte fest, daß er in seinem eigenen Bett, in seinem eigenen Zimmer lag, und erkannte Karen.
    „Hallo!“ brachte er schwach heraus.
    Sie setzte sich auf die Bettkante und schaute ihm ins Gesicht.
    „Nett, daß du dir’s überlegt hast.“
    Sie sah ihn fragend an.
    „Mit dem Zurückkommen“, erklärte er.
    Karen lächelte und nickte nur.
    Paul grinste sie, an. „Sie haben danebengeschossen.“
    „Klar“, sagte sie heiser. „Sie haben einen vollen Zentimeter neben deine Wirbelsäule geschossen. Gar kein Grund zur Aufregung.“
    „Immerhin daneben“, erinnerte er. „Mehr will ich gar nicht.“
    Zufrieden lag er da und sah sie an. Nach einer Weile fiel ihm die Szene auf der Straße ein.
    „Gordon?“ fragte er.
    „Gordon wird heute nachmittag beerdigt.“
    „Aber …“ Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    „Vorgestern nacht wurdest du angeschossen.“ Ihre Stimme hatte einen gereizten Klang. „Sie hatten für zwei Tage abgeschaltet, Mister.“
    Paul dachte darüber nach. „Peter? Und die anderen?“
    „Alle heil und gesund. Nur du und Gordon.“
    „Haben sie jemand gefunden?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nach den Einzelheiten mußt du dich bei Peter oder bei Mr. Carnell erkundigen. Ich weiß kaum etwas, und über das Wenige spreche ich nicht.“
    Paul sah sie prüfend an und dachte einen Augenblick nach. „Du hast dich verändert, Karen. Was ist mit dir?“
    „Ich bin wiedergekommen“, sagte sie ruhig.
    „Und es hat dich eine Menge Überwindung gekostet“, fügte er hinzu.
    Sie versuchte, in seinem Gesicht zu lesen. „Ich glaube, du weißt mehr, als ich vermutet hatte. Über … die Sachen.“
    Paul versuchte zu nicken und merkte, daß das mit dem Verband nicht ging. „Ich habe hier und dort ein bißchen aufgeschnappt. Carnell hat auch noch dieses und jenes erzählt. Jedenfalls bin ich froh, daß du wieder da bist.“
    „Danke, Sir.“ Karen neigte den Kopf.
    „Eines kannst du mir aber sagen. Wußtest du, was sich auf der Straße abspielte? Wie weit warst du weg?“
    „Mehrere Blocks. Wir hörten die Schüsse und dachten uns schon, daß sie euch galten. Ich drehte um und fuhr zurück so schnell ich konnte. Forrie und Peter waren gerade dabei, dich in den Wagen zu verfrachten.“
    „Mehrere Blocks entfernt?“ fragte er. Und dann plötzlich. „Hast du geschrien?“
    „Geschrien?“
    „Ja, geschrien. Als die Schüsse fielen. Oder hinterher, als du zurückgefahren warst.“
    „Nein. Geschrien habe ich

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