TS 17: Geheime Order für Andromeda
hat er doch ein fast unglaubliches Glück gehabt“, warf Rita ein, „ausgerechnet mit dem gestürzten Oberhaupt der Xarer in eine Zelle zu kommen.“
„Vielleicht war es kein Zufall!“ gab Fred Dirks zu bedenken, von einem heftigen Kopfschütteln seiner Frau Jane unterstützt.
Jansen sah auf. Dann ging ein Leuchten über seine Züge.
„Kein Zufall?“ machte er langsam. „Das ist möglich! Dann allerdings glaube ich annehmen zu können, daß auch die Angeberei von Rex kein Zufall war. Er verfolgte damit einen bestimmten Zweck.“
Dirks nickte.
„Ganz meine Meinung. Stellen wir uns nur einmal vor, er könnte die Wissenschaftler dazu bewegen, den bereits gestarteten Angriff ihrer Raumschiffe auf die Erde zu stoppen. Damit wäre die Erde gerettet, denn niemand von uns wird im Ernst annehmen, daß unsere Raumflotte einem solchen Überfall standhalten könnte.“
„Alles gut und schön“, meinte Walker, der Funker.
„Und wie sollen sie die Schiffe zurückrufen? Meines Wissens gibt es dazu keine Möglichkeit.“ Knut Jansen tat sehr überlegen, als er sagte:
„Na, wie schon? Wir natürlich! Man wird uns regelrecht bitten, doch so freundlich zu sein, die Kriegsflotte zurückzurufen. Rex hat ja nicht ohne Absicht betont, daß wir sechsmal schneller sind als die Schiffe der Xarer.“
Sie starrten ihn wortlos an. Dann schüttelte Jane den Kopf. „So verrückt sind die bestimmt nicht!“ Dirks legte seine Hand auf ihren Arm.
„Sage das nicht. Randell hat so geschickt gesprochen, daß die Wissenschaftler davon überzeugt sein müssen, ihre Flotte sei in jedem Fall verloren, wenn sie sich unserem Sonnensystem nähert. Sie werden ganz von selbst auf den Gedanken kommen, den Angriff abzublasen, um sich nicht entscheidend zu schwächen.“
„Aber dieser Oberbem“, warf Jane störrisch ein, „wird doch nicht auf den Gedanken kommen, die Wissenschaftler zu warnen …“
Da war es auch Knut Jansen zu viel.
„Zum Donnerwetter noch mal!“ rief er, alle bisher so hervorstechenden Kavalierseigenschaften plötzlich vergessend. „Haben Sie noch niemals etwas von der Möglichkeit gehört, ein Gespräch mit Hilfe technischer Hilfsmittel belauschen zu können? Lieber Himmel! Was sind Frauen doch für unlogische Geschöpfe.“
„Das stimmt nicht“, sagte Jane ungerührt. „Denn sonst hätte ich Sie, nicht aber Fred geheiratet.“
Erschüttert sank Knut Jansen in sich zusammen.
*
Tora glitt lautlos auf einem schmalen Transportband schräg in die Tiefe. Die matt erleuchteten Wände wanderten an beiden Seiten nach oben, in einem Winkel von etwa 30 Grad. Die Decke wurde alle paar hundert Meter durch eine gähnende Öffnung unterbrochen, deren Vergitterung auf künstliche Luftzirkulation schließen ließ.
In der Tat herrschte im Innern von Xar V/2 die gleiche Atmosphäre wie auf Xar III. Seitdem die Gesamtanlage funktionierte, arbeitete auch die Lufterneuerung automatisch und ohne Wartung.
Genauso wie das Transportband, das Tora in das Innere des Mondes brachte. Es bestand aus einem elastischen Plastikstoff, der weich über die Greifer rollte. Angetrieben von der geheimnisvollen Kraft entführte er Tora in das unterirdische Reich, das seit mehr als tausend Jahren Grundlage aller xarischen Macht gewesen war.
Die Geschwindigkeit erhöhte sich. Der junge Abenteurer bewegte sich vorsichtig auf dem Gleitband, um nach kurzer Zeit einen darauf befindlichen Polstersessel zu erreichen. Diese Sessel waren in beachtlichen Abständen voneinander entfernt auf dem Band angebracht, um der überhöhten Geschwindigkeit keine Gelegenheit zu geben, einen darauf befindlichen Mann herabzuschleudern.
Tora ließ sich in dem Sessel nieder und fühlte Erleichterung. Bei dem rasenden Tempo hätte ihn sehr bald der Luftdruck vom Band geworfen. Außerdem wußte er, daß die Reise mehr als fünf Stunden dauern würde und war froh, einige Energietabletten mitgenommen zu haben.
Jetzt gab es nichts mehr, was Tora aufhalten konnte.
Stunde um Stunde verging. Das Band mußte jetzt mit mehr als 250 Kilometern in der Stunde dahinrasen und Tora seinem Ziel, der automatischen Zentrale, näher und näher bringen. Alles würde ganz einfach sein.
Er würde den Hauptschalter, den ihm sein Vater damals gezeigt hatte, einfach in die Nullstellung schieben. Im gleichen Augenblick würden die vier Sendestationen stillgelegt und alle Kraft auf Xar III versiegen. Aber nicht nur auf Xar III, sondern im ganzen Universum, wo sich Raumschiffe oder
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