TS 17: Geheime Order für Andromeda
Maschinen der Xarer befanden. Die Verteilerstationen auf Xar III und die Richtstrahler würden einfach aussetzen, da keine Energie mehr vorhanden war. Selbst die von den Wissenschaftlern errichteten Schutzschirme würden zusammenbrechen und – was noch wichtiger schien – alle Strahlwaffen versagen.
Das Ende der neuen Gewaltherrschaft stand bevor. Es konnte nur noch Stunden dauern, und sie mußten seinen Vater, Xar Bem, aus dem Gefängnis entlassen, damit er die empörten Xarer beruhigen konnte.
An der Decke huschte ein rotes Licht vorüber.
Tora atmete auf. Die erste Kontrollampe. Nun begann die Verzögerung des Transportbands, und in einer halben Stunde war er an Ort und Stelle.
Langsamer glitten die Seitenwände nun nach oben, und die vorbeihuschende Folge der Ventilationsschächte schien sich ebenfalls mehr Zeit zu lassen. Der Luftzug wurde schwächer.
Der Gang, durch den das Band bisher geglitten war, verbreiterte sich und wurde zu einer weiten Halle. Von der hohen Decke fiel weißes Licht aus ovalen Strahlern. Alles war taghell erleuchtet, aber nicht der geringste Staub wurde sichtbar. Obwohl diese Räume nur alle Jahrzehnte einmal von Menschen betreten wurden, herrschte peinlichste Sauberkeit. Nach jedem Besuch traten die mechanischen Absauger in Tätigkeit und verwischten jede Spur, vertilgten jedes Staubkörnchen und nahmen jeden Hauch verbrauchter Luft mit sich.
Tora verließ das Band und verharrte einen Augenblick unschlüssig. Mehrere Gänge führten in verschiedene Richtungen. Welches war der Gang zur Zentrale?
Aber sein Zögern dauerte nur wenige Sekunden, dann kehrte die Erinnerung zurück. Entschlossen begann er voranzuschreiten, auf den am weitesten entfernten Korridor zu. Nach zehn Metern bereits endete dieser, und eine glatte Metallwand bot dem einsamen Wanderer Einhalt.
Der aber ließ sich nicht mehr beirren.
Flach legte er die Hand auf die kühle Fläche, verschob sie ein wenig nach links, dann nach oben – und wartete.
Die Wand begann fast unmerklich zu vibrieren.
Wieder bewährte sich das Blut der Bems als Erkennungszeichen.
Die Wand stieg nach oben und verschwand in der Decke. Eiligst schritt Tora weiter, um dann stehenzubleiben. Er wartete, bis die trennende Metallmauer wieder herabsank und den Rückzug versperrte – und gleichzeitig jedem Verfolger die Möglichkeit nahm, ihm nachzuschleichen.
Beruhigt ging er weiter.
Der Gang war nun heller erleuchtet und wurde breiter. Von vorn kam jetzt deutlich ein verhaltenes Summen wie von mächtigen Generatoren. Die Luft befand sich in leichter Bewegung und strömte erfrischend an den heißen Schläfen Toras vorbei.
Dann wieder eine Wand und die gleiche Prozedur. Die Zentrale!
In der ringförmigen Halle standen die seltsamen Maschinen, die das Leben für Xar III bedeuteten. Ihre Funktionen kannte kein lebender Bem mehr, wohl aber ihre Bedeutung für das Imperium.
Toras Blick ging zur Schalttafel. Der rote Hebel leuchtete ihm entgegen wie eine Verheißung. Aber es war nicht der Hebel, der seine Blicke fesselte.
Vor der Tafel, dicht neben dem Hebel, stand ein Mann.
Seine Ähnlichkeit mit Tora Bem war verblüffend.
„Lar Bem!“ rief Tora fassungslos aus. „Bist du auch entflohen, Cousin? Hattest du den gleichen Gedanken wie ich?“
Der Blutsverwandte nickte.
„Ich hatte allerdings den gleichen Gedanken wie du – oder wolltest du nicht auf den Thron der Bems?“
Etwas am Tonfall ließ Tora stutzen. Und dann begriff er.
Vielleicht nur deshalb, weil er erst jetzt die klobige Strahlwaffe in der Hand seines Vetters erkannte, deren Lauf sich langsam auf ihn zu richten begann …
6. Kapitel
Vier Tage nach der Landung der STARLIGHT baten die Wissenschaftler die Besatzung, ihre Flotte zurückzurufen.
Fred Dirks führte die Verhandlungen.
Der Xarer erklärte in vorsichtigen Worten, der Rat der Wissenschaftler habe beschlossen, die Erde nicht anzugreifen und damit den Konflikt nicht auszuweiten. Vielmehr sei beschlossen worden, nach weiterer Normalisierung der Lage eine Regierungsdelegation nach Sol III zu entsenden, um diplomatische Beziehungen aufzunehmen.
Dirks nickte langsam.
„Ein erfreuliches Vorhaben“, äußerte er ebenso vorsichtig wie der Unterhändler. „Zwar bin ich über den plötzlichen Umschwung Ihrer Absichten ein wenig erstaunt, aber Politik geht auch auf der Erde recht oft seltsame Wege. Wir sind einverstanden. Wann dürfen wir unseren Kommandanten erwarten?“
Der andere wand sich verlegen.
„Der
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